Sonn­tags­ge­dan­ken: Got­tes Kin­der sein

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Bei Johann Hein­rich Pesta­loz­zi las ich:

„Die Quel­le der Gerech­tig­keit und alles Weltsegens,die Quel­le der Lie­be und des Bru­der­sinns der Mensch­heit, dies beruht auf dem gro­ßen Gedan­ken, dass wir Got­tes Kin­der sind.“

Man kann gegen den Sozia­lis­mus viel mit Recht ein­wen­den, aber der Kampf um sozia­le Gerech­tig­keit, gegen Aus­beu­tung vie­ler enga­gier­ter Sozia­li­sten beein­druckt mich doch. Auch die Psy­cho­lo­gie in ihren vie­len Spiel­ar­ten hat uns die Augen geöff­net für unse­re inne­ren Nöte, für die Bezie­hungs­pro­ble­me, die unzäh­li­ge Fami­li­en rui­nie­ren. Wie­der ande­re packen ein­fach an, wo es Not tut, ohne sich hier­bei auf eine kom­plet­te Welt­an­schau­ung zu beru­fen. Und doch will ich Pesta­loz­zi zustim­men: Alle Men­schen, gleich wel­cher Ras­se, wel­chem Stand, wel­cher Reli­gi­on sie ange­hö­ren, sind „Got­tes Kin­der“, d.h. sie sind Stell­ver­tre­ter und Reprä­sen­tan­ten Got­tes auf Erden, in jedem von ihnen begeg­net uns Gott. In der glo­ba­li­sier­ten Lei­stungs­ge­sell­schaft wird der Mensch nach sei­nem „Markt­wert“ ein­ge­schätzt und selbst man­che älte­re Men­schen kla­gen: „Ich bin doch zu nichts mehr gut, kann nichts mehr arbei­ten. Was soll mir das Leben?“

Wir Chri­sten aber dür­fen dar­auf ver­trau­en, dass Gott sei­ne „Kin­der“ unbe­dingt liebt, auch wenn sie zu nichts mehr „gut“ sind. Wir Chri­sten leben aus der unbe­ding­ten Hoff­nung, dass Chri­stus unser Todes­ver­häng­nis auf­spren­gen wird. Leid und Tod gehö­ren zum Leben, aber das ist nur das Vor­letz­te, nicht das Letzte.

Die Hoff­nung erwächst aus dem ehr­li­chen, dau­er­haf­ten Gebet. So betet man in China:

„Herr, erwecke Dei­ne Kir­che und fan­ge bei mir an.

Herr, baue Dei­ne Gemein­de auf und fan­ge bei mir an.

Herr, lass Frie­den und Got­tes­er­kennt­nis über­all auf Erden kom­men und fan­ge bei mir an.

Herr, brin­ge Dei­ne Lie­be und Wahr­heit zu allen Men­schen und fan­ge bei mir an.“

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind