Bam­ber­ger Kreis-Grü­ne: „Lade­säu­len im Land­kreis fehlt das Gesamtkonzept“

Elek­tro­mo­bi­li­tät: Die Kreis­tags­grü­nen hegen Zwei­fel, ob bei der Ver­ga­be alles mit rech­ten Din­gen zuging

Aus Sicht der Grün-Alter­na­ti­ven ist der Aus­bau der Elek­tro­mo­bi­li­tät ein wich­ti­ger Bau­stein der Ener­gie­wen­de. Daher begrü­ßen sie natür­lich die neu­en Lade­säu­len im Land­kreis. Den­noch stel­len sich für die grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on eini­ge Fra­gen hin­sicht­lich der Ver­ga­be als auch der feh­len­den Ein­bin­dung in das Gesamt­kon­zept der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg.

Wäh­rend in der Metro­pol­re­gi­on von der Stadt Bam­berg über Erlan­gen und Nürn­berg bis Schwa­bach unter dem Namen „Lade­ver­bund Fran­ken Plus“ eine ein­heit­li­che Infra­struk­tur auf­ge­baut wer­de, wun­dern sich die Grü­nen, war­um man im Land­kreis Bam­berg „hier sein eige­nes Süpp­chen kocht,“ wie es Kreis­rat Andre­as Lösche ausdrückt.

„Vor­ge­stellt wur­de uns das Kon­zept der Metro­pol­re­gi­on im Umwelt­aus­schuss jeden­falls nicht“, bemän­gelt Kreis­rä­tin Ger­lin­de Fischer. Dies sei aber not­wen­dig gewe­sen, auch weil hier der Fak­tor Car-Sha­ring eine wesent­lich wich­ti­ge­re Rol­le spie­le. Auf ein wirk­li­ches Kon­zept habe man im Land­kreis Bam­berg aber ver­zich­tet, um die Lade­sta­tio­nen mög­lichst schnell instal­lie­ren zu können.

Unklar ist den Kreis­tags­grü­nen auch, ob es über­haupt eine ordent­li­che Aus­schrei­bung für die Lade­säu­len gege­ben habe. Kreis­rat Bernd Fricke bezwei­felt dies, denn es sei­en in kei­nem Aus­schuss ver­schie­de­ne Ange­bo­te vor­ge­stellt wor­den, noch habe es einen Beschluss zugun­sten der zum Ein­satz kom­men­den Lade­säu­len aus Hol­land gegeben.

Ins­ge­samt fra­gen sich die Grü­nen, ob hier über­haupt eine den gesetz­li­chen Richt­li­ni­en ent­spre­chen­de Ver­ga­be statt­ge­fun­den habe, obwohl gera­de im Umwelt­aus­schuss auf die Not­wen­dig­keit einer öffent­li­chen Aus­schrei­bung hin­ge­wie­sen wor­den sei. Mit einem Antrag will die Kreis­tags­frak­ti­on nun Licht ins Dun­kel bringen.

Ins­ge­samt über­wie­gen für die Grü­nen bei die­sem Allein­gang des Land­krei­ses die Nach­tei­le. Noch sei­en die mei­sten Lade­säu­len nicht ein­mal auf­ge­stellt, da habe das mit der Abrech­nung betreu­te Unter­neh­men die­se zwi­schen­zeit­lich aus dem Sor­ti­ment genom­men. „Es fehlt hier an mehr als einem Gesamt­kon­zept“, moniert Bernd Fricke, „das Gan­ze droht zu einer Schau­fen­ster­ver­an­stal­tung zu werden.“

2 Antworten

  1. AntiGravEinheit sagt:

    Zitat: „Wäh­rend in der Metro­pol­re­gi­on von der Stadt Bam­berg über Erlan­gen und Nürn­berg bis Schwa­bach unter dem Namen „Lade­ver­bund Fran­ken Plus“ eine ein­heit­li­che Infra­struk­tur auf­ge­baut wer­de, wun­dern sich die Grü­nen, war­um man im Land­kreis Bam­berg „hier sein eige­nes Süpp­chen kocht,“ wie es Kreis­rat Andre­as Lösche ausdrückt.“

    Die Land­kreis-Grü­nen sind offen­bar nicht so ganz auf dem neue­sten Stand.
    Lade­ver­bund Fran­ken ist tot (ja, man fin­det es unter Namen noch, weil der halt bekannt ist), das heißt jetzt Solid.

    Aber die eigent­li­che Bemer­kung muß lauten:
    War­um kocht die Metro­pol­re­gi­on um Nürn­berg ihr eige­nes Süppchen?
    War­um schliet man sich nciht ein­fach dem Laden­netz-Ver­bund an, bei dem schon rund 60 Stadt­wer­ke mit­ma­chen mit ca. 1400 nutz­ba­ren Ladestationen?
    E‑Fahrer, kommst du nach Nürn­berg, brauchst du wie­der einen eige­nen Vertrag …
    Da ist TNM noch bes­ser mit ca. 1500 nutz­ba­ren Lade­sta­tio­nen in Deutsch­land (es gibt eine Schnitt­men­ge mit Ladenetz).

    Zudem: Das Kon­zept der Solid berück­sich­tigt nur Fah­rer von Renault Zoe und Tesla.
    Alle ande­ren wer­den, wenn die Tari­fe mal scharf geschal­tet sind, Mond­prei­se für den Strom bezahlen.

    Von daher fra­ge ich mich:
    Was bezwecken die Land­kreis-Grü­nen mit ihrer Aktion?
    Wie sieht deren Kon­zept denn aus? Schon mal auf die Idee gekom­men, die­je­ni­gen zu fra­gen, die es nut­zen sollen?
    Wie­viel Erfah­rung bezüg­lich E‑Mobilität in der Pra­xis brin­gen die im Arti­kel genann­ten Per­so­nen mit?
    Weni­ger als 5000km pro Jahr ist kei­ne Erfah­rung … besten­falls „nei g’schmeckt“.

  2. AntiGravEinheit sagt:

    Zitat: „Wäh­rend in der Metro­pol­re­gi­on von der Stadt Bam­berg über Erlan­gen und Nürn­berg bis Schwa­bach unter dem Namen „Lade­ver­bund Fran­ken Plus“ eine ein­heit­li­che Infra­struk­tur auf­ge­baut wer­de, wun­dern sich die Grü­nen, war­um man im Land­kreis Bam­berg „hier sein eige­nes Süpp­chen kocht,“ wie es Kreis­rat Andre­as Lösche ausdrückt.“

    Die Land­kreis-Grü­nen sind offen­bar nicht so ganz auf dem neue­sten Stand.
    Lade­ver­bund Fran­ken ist tot (ja, man fin­det es unter Namen noch, weil der halt bekannt ist), das heißt jetzt Solid.

    Aber die eigent­li­che Bemer­kung muß lauten:
    War­um kocht die Metro­pol­re­gi­on um Nürn­berg ihr eige­nes Süppchen?
    War­um schließt man sich nicht ein­fach dem Laden­netz-Ver­bund an, bei dem schon rund 60 Stadt­wer­ke mit­ma­chen mit ca. 1400 nutz­ba­ren Ladestationen?
    E‑Fahrer, kommst du nach Nürn­berg, brauchst du wie­der einen eige­nen Vertrag …
    Da ist TNM noch bes­ser mit ca. 1500 nutz­ba­ren Lade­sta­tio­nen in Deutsch­land (es gibt eine Schnitt­men­ge mit Ladenetz).

    Zudem: Das Kon­zept der Solid berück­sich­tigt nur Fah­rer von Renault Zoe und Tesla.
    Alle ande­ren wer­den, wenn die Tari­fe mal scharf geschal­tet sind, Mond­prei­se für den Strom bezahlen.

    Von daher fra­ge ich mich:
    Was bezwecken die Land­kreis-Grü­nen mit ihrer Aktion?
    Wie sieht deren Kon­zept denn aus? Schon mal auf die Idee gekom­men, die­je­ni­gen zu fra­gen, die es nut­zen sollen?
    Wie­viel Erfah­rung bezüg­lich E‑Mobilität in der Pra­xis brin­gen die im Arti­kel genann­ten Per­so­nen mit?
    Weni­ger als 5000km pro Jahr ist kei­ne Erfah­rung … besten­falls „nei g’schmeckt“.