MdB Anet­te Kram­me spricht sich für Erhalt bei­der Reha-Kli­ni­ken aus

Die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung über­legt nach der Rüge durch den Bun­des­rech­nungs­hof eine ihrer bei­den Reha-Kli­ni­ken im Raum Bay­reuth zu schlie­ßen, ent­we­der die Höhen­kli­nik in Bischofs­grün oder die Kli­nik Her­zog­hö­he in Bay­reuth. Jetzt spricht sich auch die Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tä­rin und Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Anet­te Kram­me dafür aus, bei­de Kran­ken­häu­ser zu erhal­ten. Ihr Argu­ment: es wer­de auch in Zukunft genug Reha-Pati­en­ten in Deutsch­land geben.

„Für die Stand­or­te Bischofs­grün und Bay­reuth und die gesam­te Regi­on wür­de die Schlie­ßung einer der bei­den Kli­ni­ken einen erheb­li­chen Schlag bedeu­ten“, ist sich Kram­me sicher. In bei­den Ein­rich­tun­gen arbei­ten 150 bis 160 Mit­ar­bei­ter, bei­de wur­den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren für Mil­lio­nen­be­trä­ge immer wie­der fit gehal­ten. „Ein allei­ni­ges The­ra­pie­zen­trum soll wohl nur noch etwa 300 Bet­ten haben. Dies wür­de natür­lich auch einen Rück­gang der Arbeits­plät­ze bedeu­ten“, so Anet­te Kramme.

Dabei sei­en nach Mei­nung Kram­mes bei­de Kli­ni­ken erhal­tens­wert. Das bewie­sen nicht zuletzt die Bele­gungs­zah­len der Ein­rich­tun­gen im fort­lau­fen­den Jahr. „Die Höhen­kli­nik in Bischofs­grün kann prak­tisch kei­ne wei­te­ren Pati­en­ten auf­neh­men, da sie zu 99,4 Pro­zent voll belegt ist. Ähn­lich sieht es in der Kli­nik Her­zog­hö­he aus, die zu 98,5 Pro­zent aus­ge­la­stet ist“, argu­men­tiert die Abge­ord­ne­te. Hin­zu kom­men, dass die bei­den Kli­ni­ken unter­schied­li­che Behand­lungs­fel­der abdeck­ten. Wäh­rend die Kli­nik Her­zog­hö­he eine spe­zia­li­sier­te Fach­kli­nik für Reha­bi­li­ta­ti­on bei und nach Tumor­er­kran­kun­gen ist und zudem orthopädische/​rheumatologische Schwer­punk­te gesetzt hat, hat sich die Höhen­kli­nik in Bischofs­grün auf die kar­dio­lo­gi­sche und psy­cho­so­ma­ti­sche The­ra­pie spezialisiert.

Ins­be­son­de­re die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung recht­fer­ti­ge den Erhalt bei­der Kli­ni­ken, so Kram­me. „Wir wer­den immer älter und bei den Jün­ge­ren steigt die Arbeits­be­la­stung. Es ist des­halb wohl davon aus­zu­ge­hen, dass die Aus­la­stungs­zah­len der Kli­ni­ken in Zukunft sogar noch wei­ter stei­gen werden.“

Die SPD-Poli­ti­ke­rin weist in die­sem Zusam­men­hang auch auf die Eini­gung der Gro­ßen Koali­ti­on hin, das Prin­zip Reha­bi­li­ta­ti­on vor Ren­te zu stär­ken. „Nur rund die Hälf­te der Bezie­her einer Erwerbs­min­de­rungs­ren­te hat vor­her Lei­stun­gen der medi­zi­ni­schen Reha­bi­li­ta­ti­on erhal­ten. Wir wol­len daher den Reha­bi­li­ta­ti­ons­be­darf recht­zei­tig iden­ti­fi­zie­ren und einen frü­hest­mög­li­chen Zugang ermög­li­chen. Dazu kön­nen die Scree­ning­ver­fah­ren der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung genutzt wer­den, um gezielt Ver­si­cher­te – ins­be­son­de­re mit einen erhöh­tem Risi­ko der Erwerbs­min­de­rung – anzu­spre­chen“, erläu­tert Kramme.

Sie führt zudem die soge­nann­te „abho­len­de Reha“ an. „Wir wol­len zunächst einen auf eini­ge regio­na­le Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger beschränk­ten Modell­ver­such einer abho­len­den Prä­ven­ti­ons- und Rehastra­te­gie unter Ein­be­zie­hung der DRV Bund testen. Dafür sol­len pro Jahr ins­ge­samt 20 Mil­lio­nen Euro aus dem jähr­li­chen Gesamt-Reha­bud­get her­aus zweck­ge­bun­den zur Ver­fü­gung gestellt wer­den.“ Ein wich­ti­ges Instru­ment sei zudem der gefor­der­te indi­vi­du­el­le, berufs­be­zo­ge­ne und frei­wil­li­ge Gesund­heits­check für Ver­si­cher­te mit 45 Jah­ren (Ü45-Check­up). „Durch ihn errei­chen wir eine recht­zei­ti­ge Bedarfs­fest­stel­lung an Prä­ven­ti­ons- und Reha-Bedar­fen ins­be­son­de­re in klei­nen und mitt­le­ren Unternehmen.“