Erste Weiß­stör­che sind schon zurück

Vor­zei­ti­ge Rück­keh­rer kom­men ver­mut­lich aus dem Elsass und Spa­ni­en – – Stör­che sind kei­ne Früh­lings­bo­ten mehr

In den ver­gan­ge­nen Tagen wur­den dem LBV aus Ober­fran­ken und Schwa­ben bereits die ersten zurück­ge­kehr­ten Weiß­stör­che gemel­det. „Doch das ist nur die Vor­hut“, erklärt Oda Wie­ding. „Die­se Vögel haben die rich­tig kal­ten Tage ver­mut­lich nur im Elsass ver­bracht und keh­ren jetzt bereits als soge­nann­te Win­ter­flüch­ter zurück“, so die LBV-Weiß­storch­be­auf­trag­te. Stör­che, die in Afri­ka über­win­tern, kom­men erst im März und April wie­der nach Bay­ern. Lan­ge Zeit als Früh­lings­bo­ten bekannt, ist mitt­ler­wei­le die Rück­kehr der Weiß­stör­che kein Anzei­chen mehr für die bald nahen­de wär­me­re Jahreszeit.

Die ersten baye­ri­schen Weiß­stör­che haben sich unter ande­rem in Wör­le­schwang (Schwa­ben) sowie ent­lang der Itz in Meschen­bach (Ober­fran­ken) sehen las­sen. „Die Vögel, die der­zeit ankom­men, sind mit­ten in die bei uns ungün­sti­ge Wit­te­rung hin­ein­ge­flo­gen, um hier die besten Brut­plät­ze zu beset­zen“, erklärt die LBV-Bio­lo­gin. Das der­zeit kal­te Wet­ter, aber auch einen poten­ti­el­len Win­ter­ein­bruch in den näch­sten Wochen, hal­ten die Vögel rela­tiv pro­blem­los aus, da Weiß­stör­che mehr als eine Woche ohne Fut­ter aus­kom­men kön­nen. Das Glei­che gilt für die über 200 ohne­hin im Frei­staat über­win­tern­den Stör­che, die sich momen­tan, ähn­lich wie Grau- und Sil­ber­rei­her, von Mäu­sen und klei­nen Fischen ernähren.

Neben den der­zeit wie­der ein­tref­fen­den Win­ter­flüch­tern gibt es inzwi­schen vie­le Weiß­stör­che, die statt in Afri­ka nur noch in Spa­ni­en über­win­tern. Da auch ihr Rück­weg viel kür­zer ist, keh­ren sie eben­falls immer frü­her zu uns zurück. „Auf­grund die­ses ver­än­der­ten Über­win­te­rungs­ver­hal­tens dient der Storch nicht mehr als klas­si­scher Früh­lings­bo­te“, so Oda Wie­ding. Wäh­rend noch vor weni­gen Jahr­zehn­ten Anfang März ein­tref­fen­de Tie­re als Früh­an­kömm­lin­ge ver­zeich­net wur­den, wer­den die im Febru­ar zurück­keh­ren­den Stör­che schon zu einer Tradition.

Die Mehr­zahl der baye­ri­schen Stör­che erwar­ten die Natur­schüt­zer aber erst im März und April zurück. Sie keh­ren auf der West­rou­te über Gibral­tar oder auf der Ost­rou­te über den Bos­po­rus aus Afri­ka wie­der. Um das sich ändern­de Zug­ver­hal­ten der baye­ri­schen Weiß­stör­che wis­sen­schaft­lich zu unter­su­chen, hat der LBV erst im ver­gan­ge­nen Som­mer zusam­men mit der Vogel­war­te Radolf­zell eini­ge Tie­re mit Satel­li­ten­sen­dern aus­ge­stat­tet. Ihre Auf­ent­halts­or­te und Flug­rou­ten kann jeder live im Inter­net mit­ver­fol­gen unter www​.lbv​.de/​s​e​n​d​e​r​s​t​o​e​r​che