Wiesenttalbahn: Keine Gleise bei der Stempfermühle?
Unser Leser Günther Klebes aus Erlangen sammelt bekanntlich alles, was mit der Eisenbahn zu tun hat – außer echten Lokomotiven. So sucht er unter anderem ständig nach Ansichtskarten, auf denen Züge oder Lokomotiven abgebildet sind. Sein neuestes Stück erwarb er jüngst auf einer luxemburgischen Internet-Auktion. Doch wenn man genauer hinsieht erkennt man darauf keinen einzigen Meter Schiene. Und doch hat das Sammelstück etwas mit der Wiesenttalbahn zu tun.
Vor jetzt bald 125 Jahren eröffnete die Bahnstrecke zwischen Forchheim und Ebermannstadt. Schon damals hatte man Pläne zur Verlängerung nach Behringersmühle und Heiligenstadt. Die wurden dann erst 1912 genehmigt und die Strecke nach Heiligenstadt vor 100 Jahren eröffnet. Nach dem I. Weltkrieg begann man dann mit dem Bau Richtung Behringersmühle. Zunächst erreicht man im Sommer 1922 Muggendorf, dann im Juli 1927 den Bahnhof Gößweinstein. Im Oktober 1930 erst kam man endlich in Behringersmühle an. Die Fortsetzung in Richtung Pottenstein oder gar bis Pegnitz, wo man an die Hauptstrecke Nürnberg–Bayreuth anschließen wollte, kam wegen der einsetzenden Weltwirtschaftskrise und der später wachsenden Bedeutung des Straßenverkehrs nicht mehr zustande. Somit lässt sich die Aufnahmezeit der erworbenen Ansicht leicht eingrenzen. Es war um 1928 als die Erdarbeiten für die Fortsetzung der Bahn im Wiesenttal begannen. Wir blicken aus dem heutigen Bahnhof Behringersmühle in Richtung Stempfermühe, die man in Bildmitte erkennt.
Die Karte selbst kam aus Hof und kostete dem Sammler gerade mal knapp über zwei Euro inklusive der Zusendekosten.
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