Neu­jahrs­emp­fang der FDP Bam­berg: FDP will Mit­tel­stand und Selb­stän­di­ge stärken

Der Grüne Saal der Harmonie war vollbesetzt beim Neujahrsempfang der FDP

Der Grü­ne Saal der Har­mo­nie war voll­be­setzt beim Neu­jahrs­emp­fang der FDP

Pöh­ner for­dert Aus­wei­sung eines Neu­bau­ge­bie­tes im Bereich der Lagarde-Kaserne

Die Har­mo­nie am Schil­ler­platz bot den pas­sen­den Rah­men für den Neu­jahrs­emp­fang der FDP Bam­berg, der ganz im Zei­chen der Kom­mu­nal- und Mit­tel­stands­po­li­tik stand. Im voll­be­setz­ten Grü­nen Saal begrüß­te FDP-Kreis­vor­sit­zen­der Jobst Gieh­ler die anwe­sen­den Gäste, dar­un­ter auch den Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Bam­berg, Andre­as Star­ke, und den erst kürz­lich im Amt bestä­tig­ten Lan­des­vor­sit­zen­den der FDP Bay­ern, Albert Duin.

„Die FDP muss die Kraft in Deutsch­land sein, die die Segel setzt, um die sozia­le Markt­wirt­schaft in die rich­ti­ge Rich­tung zu füh­ren“, resü­mier­te Gieh­ler in sei­nem Vor­trag die Zie­le der Libe­ra­len für 2016. Gieh­ler beton­te auch, dass dem Mit­tel­stand, der 60 % aller sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Arbeits­plät­ze in Deutsch­land bereit­stellt und damit den Motor der deut­schen Wirt­schaft bil­det, dabei eine beson­de­re Rol­le zukommt. „Die momen­ta­nen büro­kra­ti­schen Hür­den sind für eine wei­te­re posi­ti­ve Ent­wick­lung jedoch nicht för­der­lich“, mein­te Gieh­ler. In die­sel­be Ker­be schlug auch der Bezirks­vor­sit­zen­de der Ver­ei­ni­gung des libe­ra­len Mit­tel­stands und Orts­vor­sit­zen­de der FDP Bisch­berg, Wer­ner Schau­er. Er kri­ti­sier­te, dass es zu wenig För­de­rung des Staa­tes für den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit gibt. „Wir brau­chen mehr Anrei­ze für den Weg zur Selbst­stän­dig­keit und gleich­zei­tig einen Büro­kra­tie­ab­bau für Unter­neh­mens­grün­der“, so Schauer.

FDP-Stadt­rat Mar­tin Pöh­ner bezeich­ne­te das Jahr 2016 als gro­ße Her­aus­for­de­rung für die Stadt Bam­berg. Als einen zen­tra­len Punkt dabei nann­te Pöh­ner die Kon­ver­si­on des ehem. US-Kaser­nenglän­des. „Ohne ent­spre­chen­des Gewer­be und die Schaf­fung von neu­en Arbeits­plät­zen wird die Kon­ver­si­on nur schlep­pend vor­an schrei­ten, des­halb ist es ein ganz ent­schei­den­der Schritt, dass der Stadt­rat in den letz­ten Wochen den Weg für das von der FDP immer wie­der gefor­der­te neue Gewer­be­ge­biet im Bereich der Muna frei gemacht hat.“ Des Wei­te­ren lob­te er den Kauf der Pines-Area durch die Stadt­bau GmbH als ersten Schritt zur Schaf­fung von neu­em Wohn­raum. Gleich­zei­tig for­der­te er aber auch neben dem Tech­no­lo­gie­trans­fer­zen­trum die Aus­wei­sung eines Neu­bau­ge­bie­tes im Bereich der Lag­ar­de-Kaser­ne. „Dies ist drin­gend not­wen­dig, weil der Bund bekannt­lich einen Groß­teil der Bestands­ge­bäu­de für Bun­des­po­li­zei und das Bal­kan­zen­trum selbst bean­sprucht.“ Ein sol­ches Neu­bau­ge­biet soll­te 2016 auf den Weg gebracht wer­den, for­der­te er, damit auch für die Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung aus­rei­chend Wohn­raum auf dem ehem. Kaser­nenglän­de ent­ste­hen könne.

Abschlie­ßend rief der FDP-Lan­des­vor­sit­zen­de Albert Duin in sei­ner Rede zu mehr Zusam­men­ar­beit aller demo­kra­ti­schen Par­tei­en hin­sicht­lich der momen­ta­nen Flücht­lings­si­tua­ti­on auf. „Popu­lis­mus stärkt nur die extre­men Rän­der“, so Duins Urteil in Bezug auf die von der CSU vor­ge­schla­ge­ne Begren­zung auf 200.000 Flücht­lin­ge pro Jahr. Es müss­ten viel­mehr ver­stärk­te Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den, um mög­lichst vie­le Asyl­su­chen­de in den Arbeits­markt inte­grie­ren zu kön­nen, mein­te Duin.

In die­sem Zusam­men­hang kri­ti­sier­te er auch die all­ge­mei­ne Doku­men­ta­ti­ons­pflicht für den Min­dest­lohn als „büro­kra­ti­sches Mon­ster“ und for­der­te mehr Frei­heit für die Arbeit­neh­mer auf dem Arbeits­markt. „Wer län­ger arbei­ten möch­te, als es der Gesetz­ge­ber erlaubt, soll dies auch auf frei­wil­li­ger Ebe­ne tun dür­fen, ohne Kon­se­quen­zen befürch­ten zu müs­sen“, so der FDP-Landesvorsitzende.

Wei­ter­hin lob­te Duin das dua­le Aus­bil­dungs­sy­stem in Deutsch­land als das beste der Welt, kri­ti­sier­te gleich­zei­tig aber des­sen Gering­schät­zung bei vie­len Poli­ti­kern. „Das Stu­di­um ist nicht die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve, um Erfolg im Berufs­le­ben zu haben. Hier muss ein Umden­ken in der Gesell­schaft stattfinden“.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Seit Jahr­zehn­ten for­dert die FDP, den Mit­tel­stand zu för­dern und die sozia­le Markt­wirt­schaft zu stär­ken – in Sonn­tags­re­den. Tat­säch­lich war sie, ob mit der Uni­on oder den Spe­zi­al­de­mo­kra­ten koalie­rend, fort­wäh­rend dar­an betei­ligt, die Kon­zen­tra­ti­on in der Wirt­schaft zu beför­dern und sozia­le Ele­men­te zurückzufahren.

    Ähn­lich sieht es bei der Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung aus: Wäh­rend neben sozia­len auch öko­lo­gi­sche Not­wen­dig­kei­ten igno­riert, ihren Schutz (mehr oder weni­ger) gewähr­lei­sten­de Rege­lun­gen zurück­ge­fah­ren wur­den, blie­ben die Ursa­chen der büro­kra­ti­schen Hemm­nis­se unan­ge­ta­stet: schwer durch­schau­ba­re Ver­ord­nun­gen, per­so­nell wie sach­lich man­gel­haft aus­ge­stat­te­te Geneh­mi­gungs­be­hör­den, feh­len­de fach­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on der zustän­di­gen Mitarbeiter.

    Wo die Par­tei ein­mal kon­kret wird (The­ma: Min­dest­lohn), wird schnell deut­lich: Ein Kurs­wech­sel ist nicht beab­sich­tigt. Durch Erschwe­rung der Kon­trol­le soll die Rege­lung aus­ge­he­belt werden.

    Wie die grö­ße­re „Frei­heit“ der Arbeit­neh­mer aus­se­hen wird, kann man sich auch leicht aus­ma­len. Täg­li­che oder wöchent­li­che Arbeits­zeit: „Sie dür­fen doch jetzt län­ger arbei­ten. Wenn Sie natür­lich nicht wol­len – auf Ihren Job war­ten ande­re!“ Lebens­ar­beits­zeit: Die Ren­ten­kür­zun­gen wer­den kei­ne Wahl las­sen, ob gesund­heit­lich ver­tret­bar oder nicht.