Erz­bi­schof Schick: „2015 war das schlimm­ste Jahr für die Chri­sten in ihrer Geschichte“

Symbolbild Religion

Pre­digt in Forch­heim: „Der hei­li­ge Seba­sti­an for­dert uns auf, uns für die ver­folg­ten Chri­sten einzusetzen“

(bbk) Erz­bi­schof Schick hat Medi­en­be­rich­te zitiert, wonach im ver­gan­ge­nen Jahr welt­weit so vie­le Chri­sten wegen ihres Glau­bens bedrängt, ver­folgt und getö­tet wor­den sei­en, wie noch nie zuvor. Damit sei 2015 das schlimm­ste Jahr für die Chri­sten­heit in ihrer 2000-jäh­ri­gen Geschich­te gewe­sen, sag­te Schick bei sei­ner Pre­digt zum 350. Jubi­lä­um der St.-Sebastiani-Bruderschaft in Forch­heim. „Der hei­li­ge Seba­sti­an for­dert uns auf, die Chri­sten­ver­fol­gun­gen anzu­pran­gern und uns für die ver­folg­ten Chri­sten ein­zu­set­zen.“ Er habe selbst Kai­ser Dio­kle­ti­an vor­ge­wor­fen, dass er die Chri­sten unge­recht und grau­sam ver­fol­ge und sei dafür mit Keu­len erschla­gen worden.

Der hei­li­ge Seba­sti­an leh­re zugleich Hilfs­be­reit­schaft und Lie­be über eth­ni­sche Gren­zen hin­weg. Er ver­pflich­te zu Respekt, Höf­lich­keit und Lie­be. „Das Evan­ge­li­um miss­bil­ligt Über­grif­fe wie in Köln und Ham­burg sowie Pegi­da-Kund­ge­bun­gen und gewalt­tä­ti­ge Gegen­de­mon­stra­tio­nen von Links und Rechts“, beton­te der Erzbischof.

Das der­zei­ti­ge Pro­blem sei die Schwä­che der Chri­sten. „Lasst uns ent­schie­de­ne, über­zeug­te Chri­sten sein und unse­ren Glau­ben so leben, dass er von allen ande­ren als ver­bin­den­des Ele­ment des Frie­dens und der Gerech­tig­keit, des Gemein­wohls und der Gemein­schaft erkannt und aner­kannt wird.“ Dazu lade der hei­li­ge Seba­sti­an ein.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Die Schwä­che der Chri­sten – wie wahr!

    Denn so lan­ge das Schlag­wort „christ­li­che Leit­kul­tur“ der Ab- und Aus­gren­zung dient, so lan­ge sich „christ­lich“ nen­nen­de Par­tei­en und Poli­ti­ker nicht gegen Flucht­ur­sa­chen, son­dern gegen Flücht­lin­ge wen­den, so lan­ge christ­de­mo­kra­ti­sche und christ­so­zia­le Poli­tik die Eigen­in­ter­es­sen wirt­schaft­lich mäch­ti­ger Krei­se über das Gemein­wohl, über sozia­le und öko­lo­gi­sche Not­wen­dig­kei­ten stellt, kann das Chri­sten­tum kei­ne Über­zeu­gungs­kraft entwickeln:

    „Es ist Auf­ga­be des Staa­tes, für die Ver­tei­di­gung und den Schutz jener gemein­sa­men Güter, wie die natür­li­che und die mensch­li­che Umwelt, zu sor­gen, deren Bewah­rung von den Markt­me­cha­nis­men allein nicht gewähr­lei­stet wer­den kann. Wie der Staat zu Zei­ten des alten Kapi­ta­lis­mus die Pflicht hat­te, die fun­da­men­ta­len Rech­te der Arbeit zu ver­tei­di­gen, so haben er und die gan­ze Gesell­schaft ange­sichts des neu­en Kapi­ta­lis­mus nun die Pflicht, die gemein­sa­men Güter zu ver­tei­di­gen, die unter ande­rem den Rah­men bil­den, in dem allein es jedem ein­zel­nen mög­lich ist, sei­ne per­sön­li­chen Zie­le auf gerech­te Wei­se zu ver­wirk­li­chen“ (Johan­nes Paul II., Enzy­kli­ka „Cen­te­si­mus annus“, 1991)

    Christ­li­cher Glau­be darf nicht nur auf den Lip­pen geführt, er muß gelebt werden!