Gedan­ken zur Weihnacht

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Der Pfar­rer hat­te sich so bemüht, eine anspre­chen­de, neu­ar­ti­ge, zum eige­nen Nach­den­ken anre­gen­de Pre­digt für den Hei­li­gen Abend zu ent­wer­fen. Er konn­te die alten rühr­se­li­gen Geschich­ten nicht mehr aus­hal­ten, wo Lukas und Mat­thä­us von der Geburt Jesu im Stall erzäh­len, von Ochs und Esel, Hir­ten und Köni­gen, glän­zen­dem Stern und sin­gen­den Engeln. So gab er sei­ner Anspra­che die Über­schrift: „Über die Abhär­tung der Hir­ten und War­nung vor dem Gebrauch von Pelzmützen“.

Sol­che Pre­dig­ten gab es tat­säch­lich, näm­lich vor 200 Jah­ren im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, wo man der Ver­nunft, der stren­gen Moral hul­dig­te. Die Geist­li­chen mein­ten es natür­lich gut genau­so wie die Kol­le­gen, die am Hei­li­gen Abend vom Flücht­lings­elend, der Not von Sozi­al­hil­fe­emp­fän­gern pre­di­gen. Die kon­kre­ten Pro­ble­me unse­rer Zeit dür­fen in der Pre­digt nicht feh­len, aber nie im Mit­tel­punkt ste­hen. An Weih­nach­ten ver­kün­den wir das Geheim­nis Got­tes: Der Herr von Raum und Zeit begeg­net uns in die­sem unschein­ba­ren Kind, das unter schwie­rig­sten Umstän­den gebo­ren wur­de, um am Kreuz einen schreck­li­chen Tod zu sterben.

Was Phi­lo­so­phen und Theo­lo­gen, Wis­sen­schaft­ler und Medi­ta­ti­ons­leh­rer mit all ihrer Kunst nicht ent­rät­seln oder bewei­sen kön­nen, liegt klar zuta­ge: Gott erscheint als Mensch, über­brückt den Gra­ben, der uns von ihm trennt, sühnt unse­re Schuld, teilt unser Los, über­win­det unse­ren Tod, und schenkt allen Men­schen, auch dem größ­ten Lum­pen, sei­ne Nähe, sei­ne Lie­be. Das Licht Got­tes leuch­tet in der Fin­ster­nis unse­rer Angst, unse­rer Ohn­macht, unse­rer Wut, in der Käl­te unse­res Zwei­fels. Fol­gen wir die­sem Licht nach, las­sen wir uns von ihm erwär­men, wer­den wir selbst zum Licht für andere!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind