Bay­reuth: Gedenk­ver­an­stal­tung zur Reichspogromnacht

Nie wie­der? Über den Umgang mit dem schwie­ri­gen Erbe des Nationalsozialismus

Die Reichs­kri­stall­nacht am 9. Novem­ber 1938 bil­de­te den Auf­takt der Juden­ver­fol­gung, die im Völ­ker­mord des Holo­caust ende­te. An die­ses Ereig­nis erin­nert eine Gedenk­ver­an­stal­tung am 09.11.2015 um 19.00 Uhr in der Katho­li­schen Hoch­schul­ge­mein­de Bay­reuth, Emil-War­burg-Weg 17. Der renom­mier­te Anti­se­mi­tis­mus­for­scher Prof. Dr. Wolf­gang Benz aus Ber­lin wird „Über den Umgang mit dem schwie­ri­gen Erbe des Natio­nal­so­zia­lis­mus“ refe­rie­ren. Hei­ner Wei­gert wird die Ver­an­stal­tung musi­ka­lisch umrahmen.

Nach dem Zusam­men­bruch des Natio­nal­so­zia­lis­mus vor 70 Jah­ren schien ein Fort­le­ben der Juden­feind­schaft so unmög­lich wie ein neu­er Geno­zid. Poli­ti­ker dekla­mie­ren ihr „Nie wie­der“ als Ritu­al der Hilf­lo­sig­keit ange­sichts neu­er Krie­ge und Mas­sen­mor­de im Zei­chen men­schen­feind­li­cher Ideo­lo­gien. Anti­se­mi­tis­mus als Metho­de der Dis­kri­mi­nie­rung von Juden ist zwar poli­tisch geäch­tet und juri­stisch sank­tio­niert, aber des­halb kei­nes­wegs ver­schwun­den. Unge­straft aus­ge­grenzt und stig­ma­ti­siert wer­den Mus­li­me sowie Sin­ti und Roma.

Sind die Leh­ren aus den Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus sieb­zig Jah­re nach der Befrei­ung der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger gründ­lich genug gezogen?

Prof. Dr. Wolf­gang Benz publi­zier­te viel zu den The­men Anti­se­mi­tis­mus und Holo­caust und war meh­re­re Jah­re Lei­ter des Zen­trums für Anti­se­mi­tis­mus For­schung an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät, Ber­lin. Er wird an die­sem Abend der Fra­ge nach­ge­hen, ob und was aus den Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus gelernt wur­de und wie man mit einem sol­chen „Erbe“ umge­hen kann.

Ver­an­stal­ter sind die Katho­li­sche Erwach­se­nen­bil­dung, das Evan­ge­li­sche Bil­dungs­werk, der Fran­ken­bund, der Freun­des­kreis Bay­reuth der Evang. Aka­de­mie Tutz­ing sowie die Evan­ge­li­sche und die Katho­li­sche Studentengemeinde.

Die Teil­nah­me ist offen für alle Inter­es­sier­ten. Der Ein­tritt ist frei, nach­dem die Ver­an­stal­tung durch das Bun­des­pro­gramm „Demo­kra­tie Leben“ finan­ziert wird.