Mela­nie Huml will Haus- und Fach­arzt­ver­sor­gung zukunfts­fest machen

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin: Pati­en­ten sol­len auch künf­tig Arzt­pra­xen ohne lan­ge Anfahrts­we­ge errei­chen können

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml (Bam­berg) setzt auf einen Erhalt der guten Ver­sor­gung mit nie­der­ge­las­se­nen Haus- und Fach­ärz­ten im Frei­staat. Huml beton­te am Mitt­woch anläss­lich eines Tref­fens mit Ärz­ten aus dem Land­kreis Kit­zin­gen: „Unse­re Haus- und Fach­ärz­te sind die wich­tig­sten Ansprech­part­ner, wenn es um Gesund­heits­fra­gen geht. Damit sind sie der Dreh- und Angel­punkt der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung – gera­de auf dem Land. Es ist mir des­halb ein zen­tra­les Anlie­gen, dass Pati­en­ten auch künf­tig in ganz Bay­ern ohne lan­ge Anfahrts­we­ge Arzt­pra­xen errei­chen können.“

Das Baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um hat ein För­der­pro­gramm zum Erhalt und zur Ver­bes­se­rung der ärzt­li­chen Ver­sor­gung ins­be­son­de­re in den länd­li­chen Regio­nen auf­ge­legt. Dafür stan­den in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren ins­ge­samt 15,5 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung, im Dop­pel­haus­halt 2015/2016 sind 11,7 Mil­lio­nen Euro vorgesehen.

Neben der Ver­ga­be von Sti­pen­di­en an Medi­zin­stu­die­ren­de und der För­de­rung inno­va­ti­ver medi­zi­ni­scher Ver­sor­gungs­kon­zep­te unter­stützt das Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um die Nie­der­las­sung von Haus­ärz­ten sowie fami­li­en­na­hen Fach­arzt­grup­pen mit einer Anschub­fi­nan­zie­rung von bis zu 60.000 Euro. Vor­aus­set­zung dafür ist zum einen, dass sich die Ärz­te in Gemein­den mit nicht mehr als 20.000 Ein­woh­nern nie­der­las­sen. Zum ande­ren darf es sich nicht um eine über­ver­sorg­te Regi­on handeln.

Ver­trags­psy­cho­the­ra­peu­ten kön­nen für eine neue Nie­der­las­sung unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen eine För­de­rung von bis zu 20.000 Euro bean­tra­gen. Die Nie­der­las­sungs­för­de­rung wird nach Plä­nen der Mini­ste­rin zum Ende des Jah­res auf alle Ärz­te der all­ge­mei­nen fach­ärzt­li­chen Ver­sor­gung ausgedehnt.

Huml unter­strich: „Gera­de in einer älter wer­den­den Gesell­schaft brau­chen wir eine gute und wohn­ort­na­he Ver­sor­gung mit Haus- und Fach­ärz­ten. Des­halb set­zen wir uns auf vie­len Ebe­nen für eine Stär­kung des Land­arzt­be­rufs ein. Dazu gehört auch das The­ma Ärztenachwuchs.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Wir wol­len zum einen wie­der mehr Stu­die­ren­de für die Tätig­keit auf dem Land begei­stern. Zum ande­ren müs­sen wir die Berufs­vor­stel­lun­gen der Nach­wuchs­ge­ne­ra­ti­on bes­ser berück­sich­ti­gen. Es muss für jun­ge Medi­zi­ner mög­lich sein, ihren Wunsch nach einer guten Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf zu verwirklichen.“

Die Mini­ste­rin erläu­ter­te: „Daher habe ich einen Run­den Tisch ‚Ärz­te­nach­wuchs in Bay­ern‘ mit allen wich­ti­gen Akteu­ren des baye­ri­schen Gesund­heits­we­sens ein­be­ru­fen. Dort ent­wickeln wir – zusam­men mit dem Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­ri­um und wei­te­ren Exper­ten – einen Akti­ons­plan, um ins­be­son­de­re mehr Ärz­te aufs Land zu bekom­men. Ein The­ma ist auch ein erleich­ter­ter Zugang zum Medi­zin­stu­di­um. Bis Ende des Jah­res wer­den erste Ergeb­nis­se vorliegen.“

Der­zeit sind alle Lan­des­tei­le im Frei­staat grund­sätz­lich sehr gut mit nie­der­ge­las­se­nen Haus- und Fach­ärz­ten ver­sorgt. Es gibt jedoch ein Ver­tei­lungs­pro­blem zwi­schen Stadt und Land sowie inner­halb ein­zel­ner, ins­ge­samt gut ver­sorg­ter Regio­nen. Die Sicher­stel­lung der ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung ist gesetz­li­che Auf­ga­be der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Bay­erns. Das Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um unter­stützt sie aber bei die­ser wich­ti­gen Auf­ga­be mit dem eige­nen Förderprogramm.