GAL Bam­berg: „Schie­nen­er­satz­ver­kehr 2016 nicht unterschätzen“

GAL erwar­tet Pro­ble­me und wirft Stadt­ver­wal­tung Ver­harm­lo­sung und Des­in­ter­es­se vor

„Augen zu und durch“, das scheint das Mot­to der Stadt­ver­wal­tung zu sein, wenn es um den Schie­nen­er­satz­ver­kehr geht, der im näch­sten Jahr nötig wird, wenn die Bahn­strecke zwi­schen Bam­berg und Lich­ten­fels vom Bahn­aus­bau betrof­fen ist. Peter Gack von der GAL-Stadt­rats­frak­ti­on hat­te beim Ober­bür­ger­mei­ster nach­ge­fragt, wie denn von Bahn und Stadt die Abwick­lung des täg­li­chen Ver­kehrs geplant ist, ins­be­son­de­re wie am Bahn­hofs­vor­platz die zu erwar­ten­den Schie­nen­er­satz­bus­se ver­keh­ren sollen.

Die Ant­wort des Ord­nungs­re­fe­ren­ten Ralf Haupt – mehr als ein hal­bes Jahr spä­ter – umfasst gera­de mal 11 Zei­len und gip­felt in dem Satz: „Die Ein­fluss­mög­lich­kei­ten der Ver­wal­tung sind hier beschränkt und mehr bera­ten­der Natur. Die Pla­nung und Durch­füh­rung des SEV erfolgt von der Bahn.“ Was wie­der­um Peter Gack zu dem fru­strier­ten Kom­men­tar ver­an­lasst: „Das Inter­es­se der Ver­wal­tung ist offen­bar mehr als beschränkt, son­dern gleich Null, von Bera­tung­kom­pe­tenz kann augen­schein­lich auch nicht die Rede sein.“

Gack selbst nimmt die Sache längst nicht so gelas­sen. Wie aus dem Schrei­ben der Stadt­ver­wal­tung an die GAL her­vor­geht, wird es 60 bis 70 Fahr­ten pro Tag geben, die zu einem Drit­tel über die Bren­ner­stra­ße mit einer neu­en Bus­hal­te­stel­le abge­wickelt wer­den sol­len. Die übri­gen Fahr­ten star­ten und enden am Bahn­hofs­vor­platz. Dazu rech­net der grü­ne Ver­kehrs­exper­te Gack nach: „Das ent­spricht unge­fähr den zu erset­zen­den Zügen, die täg­lich von Bam­berg Rich­tung Nor­den ver­keh­ren. Nur: Ein Bus ersetzt nicht einen Zug, schon gar nicht, wenn der – wie in Spit­zen­zei­ten – voll ist.“ Es sei also mit deut­lich mehr Bus­sen zu rech­nen. „Und gera­de zu Spit­zen­zei­ten ist der Bahn­hofs­vors­platz jetzt schon mit ÖPNV-Regio­nal­bus­sen voll aus­ge­la­stet“, stellt Gack fest.

Er warnt davor, dass so die bevor­ste­hen­de Son­der­si­tua­ti­on, die immer­hin für neun Mona­te bestehen soll, unter­schätzt wird. „Und wenn die Stadt­ver­wal­tung dann auch noch den Kopf in den Sand steckt und sich in ver­harm­lo­sen­den Beschwich­ti­gun­gen übt, dann kann da ein ganz schö­nes Cha­os auf uns zukom­men.“ Gack will das The­ma, wie eigent­lich schon mit dem Antrag geplant, des­halb bald im Ver­kehrs­se­nat zur Dis­kus­si­on bringen.