Erz­bi­schof Schick weiht im Dom Fami­li­en­va­ter aus Kulm­bach zum Stän­di­gen Diakon

Symbolbild Religion

„Das christ­li­che Abend­land steht und fällt mit der Nächstenliebe“

(bbk) Das christ­li­che Abend­land ver­dient die­sen Namen nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick nur, wenn es Ort und Hort der Näch­sten­lie­be ist, die die Lie­be Chri­sti zu allen Men­schen im Heu­te ver­wirk­licht. „Das Evan­ge­li­um strebt die Gleich­heit aller Men­schen in Wür­de und Grund­rech­ten an, es baut Struk­tu­ren der Soli­da­ri­tät und Gerech­tig­keit auf, knüpft Netz­wer­ke der Barm­her­zig­keit und Cari­tas für alle Gestrau­chel­ten und Armen“, sag­te Schick am Sams­tag bei der Wei­he eines Stän­di­gen Dia­kons im Bam­ber­ger Dom.

„Dass wir in Deutsch­land nach wie vor vom christ­li­chen Abend­land spre­chen kön­nen, zeigt der­zeit das groß­her­zi­ge Enga­ge­ment in der Flücht­lings­hil­fe.“ Nach Umfra­gen kämen weit über die Hälf­te der Flücht­lings­hel­fe­rin­nen und –hel­fer aus dem christ­li­chen Bereich, von Pfar­rei­en, kirch­li­chen Ver­ei­nen und Grup­pen sowie Ordens­ge­mein­schaf­ten. „Es wird immer wie­der dar­auf ver­wie­sen, dass der christ­li­che Glau­be auf dem Rück­zug sei. Der­zeit erweist er sich aber erneut als durch­aus stark und aktiv, er zeigt sich in der Lie­be“, sag­te der Erz­bi­schof. „Das christ­li­che Abend­land exi­stiert, und die Kir­che erweist sich als leben­dig und hilfreich.“

Schick weih­te den ver­hei­ra­te­ten Fami­li­en­va­ter Rai­ner Daum aus Kulm­bach zum Stän­di­gen Dia­kon mit Zivil­be­ruf. Das grie­chi­sche Wort „Dia­ko­nia“ ste­he für „Dienst“, das latei­ni­sche „Cari­tas“ bedeu­te „Näch­sten­lie­be“. Ein Dia­kon habe die Auf­ga­be, „den Grund­was­ser­spie­gel der Dia­ko­nie und der Cari­tas im christ­li­chen Abend­land und welt­weit hoch­zu­hal­ten“. Der Stän­di­ge Dia­kon müs­se dafür sor­gen, dass die Näch­sten­lie­be und der Dienst für­ein­an­der in der Gesell­schaft stän­dig wir­ken und Bestand haben. Dazu sol­le der Dia­kon mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen und in sei­nen Pre­dig­ten, Got­tes­dien­sten und sei­nem dia­ko­ni­schen Wir­ken für die „Zivi­li­sa­ti­on der Lie­be“ wir­ken. Dabei müs­se er demü­tig und selbst­los sein und dür­fe sich nicht über die ande­ren erhö­hen, er sol­le viel­mehr nach dem Mot­to leben: „Ich die­ne, also bin ich.“

Dia­ko­ne assi­stie­ren dem Prie­ster bei der Eucha­ri­stie­fei­er, ver­kün­den das Evan­ge­li­um und legen es in der Pre­digt aus. Sie dür­fen die Tau­fe spen­den sowie kirch­li­che Trau­un­gen und das Begräb­nis lei­ten, Wort­got­tes­dien­ste fei­ern, die Kom­mu­ni­on und den Segen spen­den. Das Dia­ko­nat ist einer­seits die Vor­stu­fe zur Prie­ster­wei­he, es gibt aber auch das Stän­di­ge Dia­ko­nat für ver­hei­ra­te­te Män­ner mit Zivil­be­ruf und im Hauptberuf.