Das Bur­gen­land und die Stadt Bay­reuth fei­ern das 25-jäh­ri­ge Bestehen ihrer Partnerschaft

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe überreichte Landeshauptmann Hans Niessl als Geschenk eine Richard-Wagner-Büste des österreichischen Bildhauers, Malers und Grafikers Alfred Hrdlicka. Foto: Burgenländischer Landesmedienservice

Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe über­reich­te Lan­des­haupt­mann Hans Niessl als Geschenk eine Richard-Wag­ner-Büste des öster­rei­chi­schen Bild­hau­ers, Malers und Gra­fi­kers Alfred Hrdlicka. Foto: Bur­gen­län­di­scher Landesmedienservice

Mit einem Fest­akt haben die Stadt Bay­reuth und das Bur­gen­land das 25-jäh­ri­ge Bestehen ihrer Kul­tur­part­ner­schaft gefei­ert. Eine Stadt­rats­de­le­ga­ti­on unter Lei­tung von Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe war hier­zu eigens ins Bur­gen­land gereist.

Vor 25 Jah­ren wur­de der Part­ner­schafts­ver­trag zwi­schen dem Bur­gen­land und der Stadt Bay­reuth vom ehe­ma­li­gen Lan­des­haupt­mann Hans Sipötz und dem dama­li­gen Bay­reu­ther Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Die­ter Mronz unter­zeich­net. Damit war das Fun­da­ment für eine enge Zusam­men­ar­beit und einen inten­si­ven Erfah­rungs­aus­tausch geschaf­fen. „Unse­re Part­ner­schaft ist aus vie­ler­lei Grün­den etwas ganz Beson­de­res; nicht allein wegen des spe­zi­el­len Falls, dass es sich bei die­ser um eine Kul­tur­part­ner­schaft mit einem gan­zen Bun­des­land han­delt. Unse­re Part­ner­schaft geht weit über die übli­chen Besu­che von Offi­zi­el­len, geht weit über die diplo­ma­ti­schen Ritua­le oder Begeg­nun­gen hin­aus“, beton­te Ober­bür­ger­mei­ste­rin Merk-Erbe in ihrer Ansprache.

Die Ober­bür­ger­mei­ste­rin erin­ner­te auch an den Fall des Eiser­nen Vor­hangs in Euro­pa und das Zusam­men­wach­sen der euro­päi­schen Staa­ten inner­halb der EU. „Vie­les hat sich seit­her in Euro­pa, in Öster­reich, im Bur­gen­land, in Deutsch­land, in Ober­fran­ken und in Bay­reuth ver­än­dert.“ Merk-Erbe sprach sich nach­drück­lich dafür aus, ange­sichts der aktu­el­len Kri­sen den euro­päi­schen Eini­gungs­ge­dan­ken wach zu hal­ten. „Kei­ner Kri­se – mag sie auch noch so schwer zu lösen sein, darf es gestat­tet sein, die groß­ar­ti­ge Idee Euro­pa, die Idee der Soli­da­ri­tät, die Idee von Frie­den und Huma­ni­tät in Euro­pa zu beschädigen.“

Der bur­gen­län­di­sche Lan­des­haupt­mann Hans Niessl ließ eben­falls die Fort­ent­wick­lung eines Vier­tel­jahr­hun­derts Part­ner­schaft mit Bay­reuth Revue pas­sie­ren. „Unse­re Part­ner­schaft ist von einem leben­di­gen Aus­tausch, von zahl­rei­chen Kon­tak­ten, gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten und einer Viel­zahl von Koope­ra­tio­nen geprägt. Nicht nur – wie zu Beginn – auf kul­tu­rel­ler Ebe­ne, son­dern auch in vie­len ande­ren Berei­chen, wie etwa Wis­sen­schaft, For­schung oder Tou­ris­mus“. Die Part­ner­schaft mit der Wag­ner­stadt sei dadurch zu einem Mit­ein­an­der gewor­den, das auf einem brei­ten, trag­fä­hi­gen und bestän­di­gen Fun­da­ment ste­he. „Ich bin mir sicher, dass die­se Part­ner­schaft wei­ter wach­sen wird und unse­re Regio­nen auch künf­tig in beson­de­rer Wei­se mit­ein­an­der ver­bun­den blei­ben“, unter­strich Niessl.

Gro­ßes kul­tu­rel­les Erbe

Die Part­ner­schaft Bay­reuths mit dem Bur­gen­land fußt auf einem gro­ßen kul­tu­rel­len Erbe auf bei­den Sei­ten – allem vor­an mit Franz Liszt, Richard Wag­ner und Joseph Haydn. Bei­den Part­nern ist der Tou­ris­mus ein wich­ti­ges Anlie­gen. Bay­reuth bie­tet mit dem Mark­gräf­li­chen Opern­haus, das seit drei Jah­ren zum UNESCO-Welt­kul­tur­er­be zählt, das wohl schön­ste erhal­te­ne Barock­thea­ter Euro­pas. Mit den all­jähr­li­chen Richard-Wag­ner-Fest­spie­len hat die Stadt inter­na­tio­na­le Bekannt­heit erlangt. Das Bur­gen­land wie­der­um spricht mit dem Welt­kul­tur­er­be Neu­sied­ler See, den Ther­men- und Genuss­re­gio­nen als Ganz­jah­res­de­sti­na­tio­nen oder dem Kul­tur­som­mer Bur­gen­land immer wie­der neue Gäste­schich­ten an.

Auf bei­den Sei­ten gibt es zudem das Bemü­hen um eine intak­te Natur und Umwelt. Ein Muster­bei­spiel hier­für ist die Regi­on Neu­sied­ler See, die eben­falls Teil des Welt­kul­tur­er­bes ist. Bei­de Sei­ten sehen außer­dem in den Berei­chen Bil­dung und Wis­sen­schaft ein wich­ti­ges The­ma für die wei­te­re Ent­wick­lung. Sowohl Bay­reuth als auch das Bur­gen­land ver­fü­gen über ein breit gefä­cher­tes Schul- und Bil­dungs­an­ge­bot bis hin zur Uni­ver­si­tät Bay­reuth und den Fach­hoch­schu­len im Burgenland.

Im Zuge ihrer Part­ner­schaft wur­de eine gan­ze Rei­he von gemein­sa­men Pro­jek­ten rea­li­siert – Kon­zer­te, Aus­stel­lun­gen und vie­les mehr. „Bay­reuth hat uns mit dem neu­en ‚Bur­gen­land­platz‘ unter­halb des Bay­reu­ther Fest­spiel­hau­ses eine ganz beson­de­re Ehre erwie­sen“, beton­te der bur­gen­län­di­sche Kul­tur­lan­des­rat Hel­mut Bie­ler beim Fest­akt. Als Geste der Ver­bun­den­heit mit der Fest­spiel­stadt wird im Gegen­zug die Dach­ter­ras­se des Kul­tur­zen­trums Eisen­stadt künf­tig den Namen „Fest­spiel­stadt Bay­reuth Dach­ter­ras­se“ tra­gen. „Der Bur­gen­land­platz und die umbe­nann­te Dach­ter­ras­se sind Sym­bo­le der Ver­bun­den­heit, sie bil­den die Brücke einer geleb­ten Part­ner­schaft“, so Bieler.