Blick über den Zaun: „Ban­ned from Uto­pia“ in Burglengenfeld

Ray White und Bobby Martin. Foto: A. Dittrich

Ray White und Bob­by Mar­tin. Foto: A. Dittrich

„The best band you should bet­ter have heard in your life“

Vier Musi­ker, die bereits vor 30 Jah­ren zur instru­men­ta­len Welt­eli­te gehör­ten, geben sich in Burglen­gen­feld vor ca. 200 Zuschau­ern die Ehre. Die ehe­ma­li­gen Begleit­mu­si­ker von Frank Zap­pa Robert Mar­tin (Voc., Key­board), Ray White (Voc. Guit.), Tom Fow­ler (Bass), Albert Wing (Saxo­phon), unter­stützt von den eben­falls her­vor­ra­gen­den Instru­men­ta­li­sten Rob­bie Magna­no (Guit.) und Joel Tay­lor (Drums) tou­ren nach wie vor mit den Kom­po­si­tio­nen ihres zu früh ver­stor­be­nen Bandleaders.

Robbie Magnano. Foto: A. Dittrich

Rob­bie Magna­no. Foto: A. Dittrich

Auch 24 Jah­re nach des­sen Tod sind „Ban­ned from Uto­pia“ mit unge­bro­che­ner Spiel­freu­de unter­wegs und zele­brie­ren lust­voll die ver­zwick­te­sten Stücke aus unter­schied­li­chen Schaf­fens­pha­sen: ins­be­son­de­re die frü­hen Sieb­zi­ger, in denen Zap­pa in den Augen vie­ler Fans sei­ne krea­tiv­ste Zeit hat­te, wer­den gewür­digt: More Trou­ble every day, Mon­ta­na, Andy u. v. m. kom­men neu arran­giert zu Gehör und geben den Musi­kern Gele­gen­heit zu span­nen­den Impro­vi­sa­tio­nen, wel­che aber nie sper­rig und bemüht wir­ken. Das Ver­wun­der­lich­ste an der Musik Frank Zap­pas ist ja immer noch die abso­lu­te musi­ka­li­sche Stim­mig­keit inmit­ten der ver­track­ten Kom­ple­xi­tät sei­ner Gedan­ken­welt und „Ban­ned from Uto­pia“ sind die unbe­strit­te­nen Köni­ge beim Wie­der­ge­ben die­ser Mei­ster­wer­ke. Kein ande­res Pro­jekt rea­li­siert Zap­pa so läs­sig und humor­voll, ohne die Details die­ser Musik zu übergehen.

Bobby Martin "dirigiert". Links Albert Wing, rechts Robbie Magnano und Ray White. Foto: A. Dittrich

Bob­by Mar­tin „diri­giert“. Links Albert Wing, rechts Rob­bie Magna­no und Ray White. Foto: A. Dittrich

Nicht genug, dass Robert Mar­tin im Gei­ste Zap­pas den Diri­gen­ten gibt und sei­nen Mit­mu­si­kern mit­ten im lau­fen­den Stück schrä­ge Kaprio­len abver­langt, die den Groo­ve jedoch kei­nes­weg gefähr­den; es wer­den von Ray White noch zwei „frei­wil­li­ge“ Zuhö­re­rin­nen auf die Büh­ne geholt, die nach kur­zer Ein­wei­sung gleich­zei­tig diri­gie­ren. Die Musi­ker schaf­fen es, den bei­den Diri­gen­tin­nen zu fol­gen und trotz­dem das Stück nicht aus­ein­an­der fal­len zu las­sen. Unglaublich!!

Das enthu­sia­sti­sche Publi­kum (erstaun­lich: der Alters­durch­schnitt lag eini­ges über Fünf­zig) erklatsch­te sich drei Zuga­ben, mit dem legen­dä­ren „Whip­pin‘ Post“, schon seit den frü­hen Ach­zi­gern die Zuga­be bei Zap­pa­kon­zer­ten ging ein fan­ta­sti­scher Abend zu Ende.

TIPP: im Novem­ber sind „Ban­ned from Uto­pia“ noch­mal in Mark­neu­kir­chen und Aschaf­fen­burg zugan­ge: hingehen!!!