Schach­be­zirk Ober­fran­ken: Han­na Marie Klek – Vor­bild für Schachmädchen

Am 17. Okto­ber kommt die 20-Jäh­ri­ge nach Kro­nach. „Es schlum­mert viel Poten­zi­al“, sagt sie.

Hanna Marie Klek

Han­na Marie Klek

Es mag vie­le über­ra­schen: Schach ist nahe­zu ein rei­ner Män­ner­sport. Dies zu ändern und mehr Frau­en und Mäd­chen an die Bret­ter zu brin­gen, hat sich Han­na Marie Klek auf die Fah­nen geschrie­ben. Als Refe­ren­tin für Mäd­chen­schach in der Baye­ri­schen Schach­ju­gend (BSJ) tourt sie mit Lehr­gän­gen und Simul­tan­vor­stel­lun­gen durch die Lan­de. Am Sams­tag, 17. Okto­ber, macht sie auf Ein­la­dung der Jugend­lei­tung des Schach­be­zirks Ober­fran­ken Sta­ti­on in Kronach.

Das Inter­es­se am Auf­tritt der 20-Jäh­ri­gen ist rie­sig: Semi­nar und Simul­tan sind seit Wochen aus­ge­bucht. Den­noch gibt es für alle Schach-Inter­es­sier­ten – vor allem natür­lich Mäd­chen – die Gele­gen­heit, die U16-Vize­welt­mei­ste­rin von 2011 live zu beob­ach­ten: Beim Simul­tan, das um 13 Uhr in der Kreis­bi­blio­thek Kro­nach, Am Schul­zen­trum 1, beginnt, sind Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er herz­lich will­kom­men. Die Ver­an­stal­tung mit Klek gehört zu den Mäd­chen­ak­ti­ons­wo­chen der Deut­schen Schach­ju­gend im Rah­men des inter­na­tio­na­len Mäd­chen­tags der Ver­ein­ten Nationen.

Han­na Marie selbst spielt Schach seit ihrem ach­ten Lebens­jahr. Ihr größ­ter Erfolg neben dem zwei­ten Platz bei der WM 2011 war der Gewinn der deut­schen Frau­en-Mei­ster­schaft 2013. Ihre Erfah­run­gen und ihr rei­ches Wis­sen will die Mathe­ma­tik-Stu­den­tin wei­ter­ge­ben. Vor drei Jah­ren star­te­te sie eine Trai­nings­grup­pe für Mäd­chen in ihrem Hei­mat­ver­ein SC Erlan­gen. Dann über­nahm sie das Amt der Mäd­chen­re­fe­ren­tin in Mit­tel­fran­ken, seit Mai ist sie auch für das Mäd­chen­schach in Bay­ern zuständig.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren habe sich ins­be­son­de­re in Bay­ern auf die­sem Gebiet nicht all­zu viel getan, sagt sie kri­tisch. „Bis auf die Mei­ster­schaf­ten gab es von Ver­bands­sei­te kei­ne Akti­vi­tä­ten.“ Ande­re Bun­des­län­der sei­en akti­ver gewe­sen. An das Trai­ning mit Mäd­chen geht sie, wie sie erläu­tert, anders her­an als Män­ner – schon allein auf­grund ihrer eige­nen Erfah­rung als schach­spie­len­des Mäd­chen: „Es gibt ein­fach Hin­der­nis­se und Pro­ble­me, die nicht jedem bewusst sind.“ Die Erlan­ge­rin weiß, dass sie für jun­ge Frau­en ein Vor­bild ist. „Sie freu­en sich, wenn sie eine Schach­spie­le­rin ken­nen­ler­nen – auch unab­hän­gig von mei­nen Erfol­gen.“ Ihr lie­ge das Mäd­chen­schach beson­ders am Her­zen, „zumal dort viel Poten­zi­al schlum­mert, das stark durch Vor­ur­tei­le von allen Sei­ten gehemmt wird“.