Erz­bi­schof Schick zur neu auf­ge­kom­me­nen Dis­kus­si­on um eine deut­sche Leitkultur

Symbolbild Religion

„Das Grund­ge­setz ist die deut­sche Leitkultur“ 

(bbk) Das Grund­ge­setz ist nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick die „Leit­kul­tur und das inte­gra­ti­ve Fun­da­ment für das Zusam­men­le­ben in Deutsch­land“. Das Grund­ge­setz mit dem Ver­weis auf die „Ver­ant­wor­tung vor Gott und den Men­schen“, mit der For­de­rung, dass die Wür­de der Men­schen unan­tast­bar ist und mit der unein­ge­schränk­ten Aner­ken­nung der Men­schen­rech­te sei die deut­sche Leit­kul­tur, sag­te Schick am Mitt­woch­abend (7. Okto­ber) auf der Abschluss­fei­er von Berufs­schü­le­rin­nen und ‑schü­lern in Coburg. Das Grund­ge­setz müs­se für die staat­li­che Ein­heit und das Gemein­wohl als ver­bind­lich von allen aner­kannt wer­den. „Das gilt für jeden in Deutsch­land Gebo­re­nen, für jeden, der nach Deutsch­land ein­reist und auch für alle Flücht­lin­ge.“ Ob der Begriff Leit­kul­tur ange­mes­sen sei, kön­ne hin­ter­fragt wer­den, die Gel­tung des Grund­ge­set­zes aber nicht, so der Erzbischof.

Auch das in der Ver­fas­sung ver­an­ker­te Asyl­recht dür­fe in der jet­zi­gen Flücht­lings­kri­se nicht in Fra­ge gestellt wer­den. Es besa­ge, dass jeder Flücht­ling auf­ge­nom­men wer­de; dann müs­se in einem geord­ne­ten Ver­fah­ren geprüft wer­den, ob er wegen Gefahr für Leib und Leben nicht in sei­nem Hei­mat­land blei­ben kön­ne. Wenn er kei­ne Grün­de habe, die ihn zum Asyl berech­tig­ten, müs­se er auch wie­der in sei­ne Hei­mat zurück­keh­ren. „Nicht die Asyl­ge­set­ze sind das Pro­blem, son­dern deren Anwen­dung“, sag­te Schick. Die Flücht­lin­ge, die Blei­be­recht bekä­men, müss­ten mög­lichst schnell inte­griert wer­den. Er sprach sich zugleich für eine geord­ne­te Ein­wan­de­rung aus, die für die Zukunft des Lan­des in allen Berei­chen gebraucht wer­de. Die­se Dis­kus­si­on dar­über dür­fe aber nicht emo­tio­nal, son­dern müs­se ratio­nal geführt werden.

„Die Flucht­be­we­gun­gen, die wir der­zeit fest­stel­len müs­sen, wer­den nur enden, wenn die Flucht­ur­sa­chen in den Her­kunfts­län­dern mit aller Ent­schie­den­heit schnell und inter­na­tio­nal ver­ant­wor­tet besei­tigt wer­den“, sag­te der Erz­bi­schof. Dazu gehör­ten Krie­ge, Ter­ror, Armut und Hun­ger eben­so wie Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen und der Kli­ma­wan­del. „Wenn wir in Deutsch­land und Euro­pa nicht zu mehr Ein­satz und Opfer dazu bereit sind, wird sich die Situa­ti­on in vie­len Län­dern Afri­kas und Asi­ens in näch­ster Zeit noch mehr ver­schlech­tern und die Zahl der Flücht­lin­ge zunehmen.“