Erz­bi­schof Lud­wig Schick: Bekämp­fung der Ursa­chen von Flucht und Ver­trei­bung haben höch­ste Priorität

Symbolbild Religion

„Jeder muss in sei­ner Hei­mat blei­ben können“

(bbk) Neben Gast­freund­schaft, Hil­fe und Will­kom­men gegen­über den Flücht­lin­gen in Deutsch­land ist es nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick glei­cher­ma­ßen Chri­sten­pflicht, die Ursa­chen von Flucht und Ver­trei­bung in den Her­kunfts­län­dern der Flücht­lin­ge zu bekämp­fen. „Wir müs­sen alles tun, dass Men­schen nie und nir­gends zu Flücht­lin­gen wer­den und jeder das Recht und die Frei­heit hat, in sei­ner Hei­mat blei­ben zu kön­nen“, sag­te Schick am Sams­tag in einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst zum Tag der Deut­schen Ein­heit in Nürnberg.

Der­zeit gebe es rund 400 Krie­ge und Kon­flik­te welt­weit. Poli­tik und Diplo­ma­tie hät­ten nicht ihre Zie­le erreicht. „Sie müs­sen bes­ser wer­den und Krie­ge ver­hin­dern.“ Wei­te­re Ursa­chen für Ver­trei­bung und Flucht sei­en Hun­ger und Armut sowie die Ver­let­zung von Men­schen­rech­ten, wozu die Reli­gi­ons­frei­heit gehö­re. Beson­ders die Chri­sten wür­den bedrängt und ver­trie­ben. „Wir müs­sen unse­ren Glau­bens­ge­schwi­stern noch mehr bei­ste­hen.“ Auch der Kli­ma­wan­del füh­re dazu, dass Men­schen ihre Hei­mat ver­las­sen. Sta­chel­draht und Mau­ern sowie ande­re Abschreckungs­maß­nah­men wür­den Flücht­lin­ge nicht hindern.

Wich­tig sei es auch, die von den Ver­ein­ten Natio­nen ver­ab­schie­de­ten Zie­le der „Agen­da 2030“ mit allen Mit­teln anzu­stre­ben, um eine gerech­te­re Welt her­vor­zu­brin­gen. Deutsch­land ste­he in der Pflicht, die Ent­wick­lungs­hil­fe von weni­ger als 0,4 auf 0,7 Pro­zent des Brut­to­so­zi­al­pro­dukts zu erhö­hen, sag­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist. Schick beton­te, er wer­de als Schirm­herr gemein­sam mit dem evan­ge­li­schen Lan­des­bi­schof Hein­rich Bedford-Strohm den Pari­ser Kli­ma­gip­fel im Dezem­ber mit einem öku­me­ni­schen Pil­ger­weg begleiten.

„Wir Chri­sten müs­sen welt­weit poli­tisch tätig wer­den“, sag­te Schick. Aber auch jeder Ein­zel­ne kön­ne durch Ener­gie­spa­ren und den Kauf von regio­na­len und öko­lo­gi­schen Pro­duk­ten sowie den acht­sa­men Umgang mit Lebens­mit­teln sei­nen Bei­trag lei­sten: „Jeder Trop­fen auf dem hei­ßen Stein hilft, ihn abzu­küh­len.“ Schick schloss mit dem Appell: „Flucht und Ver­trei­bung, wie wir sie der­zeit erle­ben, müs­sen mög­lichst bald been­det werden.“