Sonn­tags­ge­dan­ken: Der Tag des Erz­engels Micha­el und aller Engel am 29. September

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Mond und Son­ne müs­sen dienen,
die­nen muss der Ster­ne Schein.
Dien­ten nicht die brau­nen Bienen,
o, wie soll­te Honig sein?
Dien­ten nicht die Wasserwogen,
käme nie ein Schiff gezogen
in des Hafens Kreis hinein.
Die­nen muss der Blu­me Stengel,
Kelch und Wur­zel, Tau und Wind.
Knech­te sind ja selbst die Engel,
jeder hütet ernst ein Kind.
Die­nen müs­sen Lust und Leiden,
ein­mal wer­den wir’s verstehn.
Willst Du aus dem Frie­den scheiden,
magst Du aus dem Dien­ste gehn -
und die treu­sten von den Knechten
nimmt der HERR sich hin zur Rechten -
heu­te noch kann’s Dir gescheh’n.“
(Ruth Schaumann)

Wir leben in der „Dienst­lei­stungs­ge­sell­schaft“. „Die­nen“ klingt für vie­le aber nega­tiv, nach Aus­beu­tung, nach Demü­ti­gung. In der Natur frei­lich dient eines dem ande­ren, denn alle Mit­spie­ler eines Bio­tops sind auf­ein­an­der ange­wie­sen. So auch bei uns: Was wären wir ohne die so oft über­se­he­nen Putz­frau­en, die tüch­ti­gen Hand­wer­ker, ohne die lie­be­vol­len Müt­ter, die treu­sor­gen­den Väter? Wer aber für den ande­ren da ist, wer dem ande­ren Gutes tut, sei­ne Auf­ga­be ver­nünf­tig, rück­sichts­voll ver­rich­tet, wird zum Engel sei­nes Näch­sten. Wie aber steht es mit den „rich­ti­gen“ Engeln?

Gott ist uns stets nahe in guten wie in bösen Tagen. Das drückt die Bibel sym­bo­lisch durch das Wort „Engel“ aus. Frei­lich leben wir noch in der alten Welt, zu der nun ein­mal Krank­heit, Unglück und Streit gehö­ren. Ich will nicht behaup­ten, dass all das gott­ge­wollt ist. Wir sind doch so stolz auf unse­re Frei­heit. Dann müs­sen wir auch die Kon­se­quen­zen tra­gen, und gera­de in schwe­ren Zei­ten kann sich der Mensch bewäh­ren, kann inner­lich rei­fen. Wer aber sich ver­bit­tert oder hoch­mü­tig von Gott abwen­det, der ver­liert den inne­ren Frie­den. Wer trotz aller Zwei­fel und Nie­der­la­gen, trotz des Spot­tens sei­ner Mit­men­schen an der Fro­hen Bot­schaft fest­hält, den „nimmt der HERR sich hin zur Rech­ten“, der gelangt in Got­tes neue Welt, wo all das Böse nicht mehr sein wird. Das wün­sche ich jedem von uns.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind