Hans Brand, die SS-Karst­wehr und das KZ-Außen­la­ger in Pottenstein

Hans Brand, die SS-Karst­schu­lungs­stät­te und das KZ Außen­la­ger in Pot­ten­stein – die „deut­sche Stamm­zel­le des Karstwehrwesens“

Eine sehr infor­ma­ti­ve Aus­stel­lung im Frän­ki­sche Schweiz-Muse­um befasst sich mit der Zeit um 1945 in der Frän­ki­schen Schweiz. Natür­lich spart die­se auch nicht das in Pot­ten­stein kon­tro­vers dis­ku­tier­te The­ma Hans Brand aus: Einer­seit­zs als Inge­nieur mit visio­nä­ren Blicken für die tou­ri­sti­sche Ent­wick­lung Pot­ten­steins und als Erschlie­sser der Teu­fels­höh­le geschätzt und mit der Ehren­bür­ger­wür­de aus­ge­zeich­net, war er ande­rer­seits der­je­ni­ge, auf des­sen Betrei­ben eine Außen­stel­le des KZs Flos­sen­bürg in Pot­ten­stein ein­ge­rich­tet wur­de, um bil­li­ge Arbeits­kräf­te für die Rea­li­sie­rung sei­ner Plä­ne zur Ver­fü­gung zu haben. Dabei kaschier­te er sei­ne Absich­ten und ver­an­lass­te den mit ihm befreun­de­ten Hein­rich Himm­ler, eine SS-Karst­schu­lungs­stät­te in Pot­ten­stein zu eta­blie­ren. Die­se Ein­hei­ten ver­üb­ten in der Fol­ge – teils von Brand per­sön­lich befeh­ligt – in den Karst­re­gio­nen Slo­we­ni­ens und Nord­ita­li­ens schwer­ste Gräueltaten.

Beglei­tend zur Aus­stel­lung refe­riert der Histo­ri­ker Dr. Ulrich Fritz von der Stif­tung Baye­ri­scher Gedenk­stät­ten am kom­men­den Mitt­woch, dem 16.9.2015, über das KZ-Außen­la­ger Pot­ten­stein. Dabei befasst er sich auch mit der Per­son des Geo­lo­gen, Höh­len­for­schers und SS-Stan­dar­ten­füh­rers Hans Brand. Die­ser initi­ier­te nicht nur maß­geb­lich die Errich­tung Außen­la­gers in Pot­ten­stein, son­dern erwies sich – im Inter­es­se sei­ner For­schun­gen – als ideo­lo­gisch anpas­sungs­fä­hig und in ver­schie­de­nen poli­ti­schen Syste­men stets dienstbereit.

In einem zwei­ten Fokus des Abends setzt sich Dr. Fritz mit der schwie­ri­gen und ins­be­son­de­re Mit­te der 1990er-Jah­re kon­tro­vers aus­ge­tra­ge­ne Erin­ne­rung an Brand, sei­nem Wir­ken in Pot­ten­stein und dem Schick­sal der Opfer des Außen­la­gers auseinander.

Der Vor­trag am Mitt­woch, 16. Sep­tem­ber 2015 beginnt um 19.30 Uhr in Tüchers­feld im Haus der Kir­chen­stif­tung (gleich neben der Kir­che). Als Unko­sten­bei­trag wer­den 2,50 € erhoben.