Aus­stel­lung: Renom­mier­ter Akt­fo­to­graf Ver­non Trent im Deut­schen Kame­ra­mu­se­um in Plech

Ana­lo­ge Labor­ar­beit als sinn­li­ches Vergnügen

Akte und Stillleben in Schwarzweiß sind die bevorzugten Motive Vernon Trents, des bekannten Fotografen, der in Düsseldorf und San Francisco lebt. Foto: Trent

Akte und Still­le­ben in Schwarz­weiß sind die bevor­zug­ten Moti­ve Ver­non Trents, des bekann­ten Foto­gra­fen, der in Düs­sel­dorf und San Fran­cis­co lebt. Foto: Trent

Bil­der ent­ste­hen im Kopf. Eine eben­so alte wie ein­fa­che Weis­heit, Cre­do vie­ler Foto­gra­fen. Auch für den inter­na­tio­nal renom­mier­ten Akt- und Still­li­ve-Foto­gra­fen Ver­non Trent (Düsseldorf/​San Fran­cis­co) ist die Kame­ra kein Fetisch, son­dern ledig­lich Mit­tel zum Zweck. „I just make pic­tures“ lau­tet der Titel sei­ner Aus­stel­lung, die am Sams­tag, 12. Sep­tem­ber, 12 Uhr, im Deut­schen Kame­ra­mu­se­um in Ple­ch eröff­net wird (der Ein­tritt ist frei) und die bis Sonn­tag, 11. Okto­ber, dau­ern wird.

Ver­non Trent, der inter­na­tio­nal einen guten Ruf hat wie Eber­hard Schuy, macht über­wie­gend Still­le­ben, Por­träts und Akt­auf­nah­men in Schwarz­weiß und gestal­tet sie im Labor zu wah­ren Kunst­wer­ken, indem er die Abzü­ge im gro­ßen For­mat mit­tels alter Tech­ni­ken ver­edelt, ihnen dadurch einen ganz eige­nen Cha­rak­ter ver­leiht. Labor­ar­beit ist für ihn ein sinn­li­ches Erleb­nis, wie er kürz­lich in einem Inter­view bekann­te: „Allei­ne schon die Hap­tik und die Freu­de, zu sehen, wie das Bild raus­kommt, ist im Labor ein­zig­ar­tig. Wie ein Bild dun­kel oder wei­ter­ent­wickelt wird. Die­ses Erleb­nis kann kei­ne digi­ta­le Tech­nik ver­mit­teln. Das Gefühl des Erschaf­fens, das ist das reiz­vol­le. Selbst zu ent­schei­den, wann’s gut ist. Ein­grei­fen zu kön­nen und zuse­hen, wie sich das Ergeb­nis verändert.“

Natür­lich foto­gra­fiert der Ana­log-Freund, für den Kame­ras immer nur Hand­werks­zeug sind und nie ein Tech­nik-Fetisch („Bil­der ent­ste­hen im Kopf“) auch digi­tal. Für Face­book & Co. natür­lich mit dem iPho­ne, fürs Inter­net, wo er ger­ne für sei­ne Wer­ke wirbt, lich­tet er die ana­lo­gen Pro­duk­te aus sei­ner Dun­kel­kam­mer anschlie­ßend mit sei­ner schon leicht anti­quier­ten Canon 40D ab – prak­tisch und kostengünstig.

Sei­ne bevor­zug­ten Moti­ve: Schö­ne Frau­en, Kör­per­land­schaf­ten, leben­de Still­le­ben – kei­ne Pin­ups, kei­ne sexy Mode­püpp­chen. Alter­na­tiv: Frau­en mit Still­le­ben oder Still­le­ben allei­ne, Blu­men pur. Dazu Land­schaf­ten mit der Pin­ho­le-Kame­ra, einem ein­fa­chen Foto­ap­pa­rat, der kein Objek­tiv hat und nur durch ein klei­nes Löch­lein Licht auf die Plat­te oder den Film durch­lässt. Lan­ge Belich­tungs­zei­ten mit tol­len Effek­ten sind die Folge.

Ver­non Trent wur­de 1967 in Rumä­ni­en gebo­ren, kam 1983 mit 16 Jah­ren nach Deutsch­land und arbei­te­te zunächst in sei­nem ursprüng­lich erlern­ten Beruf als Elek­tro­tech­ni­ker. Die Foto­gra­fie hat­te es ihm aller­dings schon mit acht Jah­ren ange­tan, mit zehn hat­te er sei­ne erste Foto­aus­stel­lung in der Schu­le. Seit 2005 lebt Trent von sei­ner künst­le­ri­schen Arbeit. Mehr zu sei­ner Ple­cher Aus­stel­lung unter www​.kame​ra​mu​se​um​.de. Das voll­stän­di­ge Inter­view fin­den Sie auch unter http://​tinyurl​.com/​v​e​r​n​o​n​t​r​ent. Die Home­page von Ver­non Trent hält vie­le Bei­spie­le sei­ner Wer­ke bereit: www​.vern​ont​rent​.com/​g​a​l​l​e​r​ies.

Die Ver­nis­sa­ge mit Vor­trag von Ver­non Trent fin­det am Sams­tag, 12. Sep­tem­ber 2015, um 12 Uhr im Deut­schen Kame­ra­mu­se­um in Ple­ch statt. Der Ein­tritt ist frei. Die Aus­stel­lung ist dann bis 12. Okto­ber geöff­net: sams­tags von 14 bis 17 Uhr und sonn­tags von 11 bis 17 Uhr (letz­ter Ein­lass: jeweils 16 Uhr). Info­te­le­fon: 0 92 44/9 82 54 99.