Stadt­bi­blio­thek Bay­reuth: „Mit 70 Kar­ten um die Welt“

Stadt­bi­blio­thek Bay­reuth zeigt im RW21 kar­to­gra­fi­sche Fund­stücke der Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur aus drei Jahrhunderten

Kar­to­gra­fi­sche Fund­stücke der Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur aus drei Jahr­hun­der­ten zeigt die Stadt­bi­blio­thek Bay­reuth ab Diens­tag, 1. Sep­tem­ber bis zum 1. Okto­ber in der Gale­rie des RW21 (1. OG), in der Richard-Wag­ner-Stra­ße 21. Die Aus­stel­lung ist eine Leih­ga­be der Inter­na­tio­na­len Jugend­bi­blio­thek Schloss Blu­ten­berg in München.

Kar­ten zei­gen die Welt als gro­ßes Gan­zes oder in Aus­schnit­ten: Kon­ti­nen­te, Län­der, Ozea­ne, Gebir­ge, Inseln, Städ­te, Gebäu­de, Rei­se­rou­ten und vie­les mehr. Aber Kar­ten sind nie die „Rea­li­tät“, son­dern nur zwei­di­men­sio­na­le Abbil­der des­sen, wie Men­schen sich die Welt vor­stel­len, sie wahr­neh­men, struk­tu­rie­ren und wie sie sich dar­in ori­en­tie­ren. Orte wer­den kar­tiert, um sie fass­bar zu machen und bes­ser zu verstehen.

In der Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur haben Kar­ten eine lan­ge Tra­di­ti­on. In Sach­bü­chern sind sie häu­fig unver­zicht­bar, weil sie Orte und Land­schaf­ten greif­ba­rer machen und es den Lesern zum Bei­spiel ermög­li­chen, mit dem Fin­ger auf der Kar­te For­scher und Ent­decker auf ihren Rei­sen zu begleiten.

In erzäh­len­den Kin­der – und Jugend­bü­chern, vor allem in Roma­nen und Bil­der­bü­chern, wer­den Schau­plät­ze der Hand­lung durch Kar­ten ver­or­tet und mehr oder weni­ger detail­liert ver­mes­sen. Da gibt es nicht nur Kar­ten der uns bekann­ten Welt, son­dern auch zahl­rei­che Bei­spie­le, die fik­ti­ve Orte in der rea­len Welt oder kom­plet­te Fan­ta­sie­wel­ten zei­gen. Häu­fig sind gera­de die­se so detail­reich und minu­ti­ös gezeich­net, dass sie abso­lut rea­li­stisch und authen­tisch wir­ken, obwohl sie bis zum letz­ten Blei­stift­strich der Gedan­ken­welt und der Vor­stel­lungs­kraft ihrer Erfin­der und Zeich­ner ent­sprun­gen sind.

Die Aus­stel­lung zeigt 70 Fund­stücke aus den Buch­be­stän­den der Inter­na­tio­na­le Jugend­bi­blio­thek, dar­un­ter Kar­ten aus wert­vol­len Büchern der histo­ri­schen Samm­lun­gen, etwa aus Rei­se­be­schrei­bun­gen von Joa­chim Hein­rich Cam­pe, illu­strier­ten Aus­ga­ben von Dani­el Defoes „Robin­son Crusoe“ oder Robert Lou­is Ste­ven­sons „Die Schatzinsel“.

Unge­wöhn­li­che Bei­spie­le aus der heu­ti­gen Zeit sind unter ande­rem die Kar­ten von Peter Sis und Fran­cois Place. Text­zi­ta­te aus den Büchern die­nen zum bes­se­ren Ver­ständ­nis der Kar­ten und der auf ihnen abge­bil­de­ten lite­ra­ri­schen Orte.