„Schar­fe Wochen“ in der Frän­ki­schen Schweiz

Im Okto­ber steht die schar­fe Wur­zel in der Frän­ki­schen Schweiz im Mit­tel­punkt – Die Vor­be­rei­tun­gen für die Bier­Wo­chen lau­fen auf Hochtouren

Krenbauer beim maschinellen Ernten der Meerrettich-Stangen. Foto: TZ

Kren­bau­er beim maschi­nel­len Ern­ten der Meer­ret­tich-Stan­gen. Foto: TZ

Im Herbst, wenn der Meer­ret­tich geern­tet wer­den kann, beginnt in der Genuss­re­gi­on Frän­ki­sche Schweiz eine ganz beson­de­re Zeit: die Schar­fen Wochen. Dann dreht sich einen Monat lang alles um den Kren, wie der Meer­ret­tich in Fran­ken auch genannt wird. Von Anfang bis Ende Okto­ber ent­wickeln vie­le Gast­wir­te aus der Regi­on eine eige­ne Spei­se­kar­te, auf der sich min­de­stens drei Haupt­ge­rich­te mit Meer­ret­tich fin­den. Immer­hin ist die Frän­ki­sche Schweiz eines der größ­ten Anbau­ge­bie­te der schar­fen Wur­zel in ganz Deutschland.

Seit fünf­zehn Jah­ren wer­den die Schar­fen Wochen in dem idyl­li­schen Erho­lungs­ge­biet zwi­schen Nürn­berg, Bam­berg und Bay­reuth aus­ge­rich­tet. Vie­le Gastro­no­men haben sich den kuli­na­ri­schen Erleb­nis­wo­chen ange­schlos­sen und prä­sen­tie­ren auch die­sen Okto­ber wie­der krea­ti­ve Gerich­te mit Meer­ret­tich. Nicht nur die Ver­ar­bei­tung in typisch frän­ki­schen Spei­sen wie der Bach­fo­rel­le oder dem Kren­fleisch, son­dern auch ein Scho­ko­küch­lein mit schar­fer Note oder ein Apfel-Kren-Sor­bet ver­spre­chen ein ein­ma­li­ges Genuss­erleb­nis. Jeder Gast hat dann im Restau­rant die Qual der Wahl: Min­de­stens drei Haupt­ge­rich­te mit Meer­ret­tich bie­ten die teil­neh­men­den Gast­stät­ten an. Wer wel­che Spei­sen kre­iert, erfah­ren Besu­cher unter w w w. fraen­ki­sche-schweiz. com/​kulinarisch/​kren/​kren_​teilnehmer. html.

Die Diva unter den hei­mi­schen Gewächsen

Vom Anbau über die Pfle­ge der Pflan­zen bis hin zu deren Ern­te – der Meer­ret­tich hat hohe Ansprü­che an sei­ne Umwelt. Zum Ver­gleich: Wäh­rend pro Jahr und Hekt­ar bei Getrei­de durch­schnitt­lich zehn Stun­den und bei Spei­se­kar­tof­feln 100 Stun­den Arbeit zu lei­sten sind, bean­sprucht der Meer­ret­tich etwa 1.000 Stun­den. Im Gebiet um Bai­er­s­dorf, das der Sage nach der Ursprungs­ort des Meer­ret­tich-Anbaus seit dem 15. Jahr­hun­dert ist, hat das anspruchs­vol­le Gewächs die idea­len Bedin­gun­gen für ein gesun­des Wachs­tum gefun­den. Die inten­si­ve Pfle­ge der Kren­bau­ern tut ihr Übri­ges. Kein Wun­der also, dass sich nach der Ern­te ein aro­ma­ti­scher Geschmack ent­fal­tet, der sei­nes­glei­chen ver­geb­lich sucht.

Nach dem Restau­rant­be­such ins Meerrettich-Museum

In der Wie­ge des Kren­an­baus Bai­er­s­dorf tau­chen Besu­cher im schärf­sten Muse­um der Welt außer­dem in die Welt der „magi­schen Wur­zel“ ein. Das Meer­ret­tich-Muse­um infor­miert über die Geschich­te und die Bedeu­tung des Gewäch­ses für die Regi­on. Wer kei­ne Angst vor trä­nen­den Augen hat, kann hier auch selbst Meer­ret­tich rei­ben oder natür­lich die ver­schie­de­nen Varia­tio­nen der schar­fen Wur­zel, sei es als Dip oder Auf­strich, im ange­schlos­se­nen Shop probieren.

Krea­ti­ve Koch-Ideen und Kren-Kochkurs

Die Zube­rei­tung von Meer­ret­tich­ge­rich­ten ist viel­fäl­ti­ger, als man viel­leicht denkt. Wer sei­ne krea­ti­ven Ideen mit ande­ren tei­len möch­te, kann sei­ne Lieb­lings­re­zep­te per E‑Mail an aktion@ fraen­ki­sche-schweiz. com schicken, die­se wer­den dann im Inter­net für alle zum Nach­ko­chen prä­sen­tiert. Die Rezep­te von 2013 und 2014 kann man unter w w w. fraen­ki­sche-schweiz. com/​kulinarisch/​kren/​kren_​rezepte. html fin­den. Als Ein­stieg für unge­üb­te Köche eig­net sich ein Koch­kurs der Volks­hoch­schu­le Forch­heim per­fekt. Ab dem 15. Sep­tem­ber 2015 kön­nen sich Inter­es­sier­te dafür anmel­den und ler­nen von einer erfah­re­nen Köchin, wie die regio­na­le Spe­zia­li­tät am besten ver­ar­bei­tet wird – Ver­kö­sti­gung natür­lich inklusive.

Ein klei­ner kuli­na­ri­scher Tipp am Ran­de: 2016 fei­ert das Baye­ri­sche Rein­heits­ge­bot sein 500. Jubi­lä­um. Zu die­sem Anlass fin­den in der Frän­ki­schen Schweiz, dem Gebiet mit der höch­sten Braue­rei­dich­te deutsch­land­weit, zum ersten Mal die Bier­Wo­chen statt. Vom 10. Febru­ar bis zum 24. April 2016 bie­ten dann Gastro­no­mie­be­trie­be der Regi­on jeweils min­de­stens drei Gerich­te an, in denen Bier ver­ar­bei­tet wur­de. Auch zwei regio­na­le Bier­sor­ten zum Ken­nen­ler­nen ste­hen auf der Geträn­ke­kar­te. Spä­te­stens jetzt ist klar, wo Gäste für viel­fäl­ti­ge Genuss­erleb­nis­se hin­rei­sen müssen!