Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Erfolg­rei­ches Schul­pro­jekt der Ingenieurwissenschaften

Symbolbild Bildung

Bay­reu­ther Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­wickeln ein neu­es USB-Solar-Ladegerät

Schü­le­rin­nen und Schü­ler für neue tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen zu begei­stern und ihnen Mög­lich­kei­ten zu bie­ten, eige­ne Ideen unter fach­kun­di­ger Betreu­ung umzu­set­zen – die­ses Ziel ver­folgt die Fakul­tät für Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth mit wach­sen­der Reso­nanz. Am 30. Juli 2015 wur­de hier der erfolg­rei­che Abschluss einer regio­na­len Begab­ten­för­de­rung in die­sem Schul­jahr gefei­ert, die vor zwei Jah­ren in enger Koope­ra­ti­on mit dem Graf-Mün­s­ter-Gym­na­si­um in Bay­reuth von Prof. Dr.-Ing. Ger­hard Fischer­auer am Lehr­stuhl für Mess- und Regel­tech­nik gestar­tet wur­de. Tho­mas Ebers­ber­ger, Zwei­ter Bür­ger­mei­ster der Stadt Bay­reuth, und Dipl.-Ing. Karl Flei­scher, Lei­ter der VDE Zweig­stel­le Bay­reuth, waren gekom­men, um die jun­gen Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer sowie Fach­leh­rer des Graf-Mün­s­ter-Gym­na­si­ums will­kom­men zu hei­ßen und zu ihrer enga­gier­ten Mit­ar­beit zu beglück­wün­schen. Eben­so nahm Ober­stu­di­en­di­rek­tor Rolf Mül­ler an der Ver­an­stal­tung teil, der als Schul­lei­ter des Graf-Mün­ster-Gym­na­si­ums (GMG) das Pro­jekt vor­an­ge­trie­ben hatte.

Im Jahr 2013 erhiel­ten tech­nik­in­ter­es­sier­te Schü­le­rin­nen und Schü­lern des GMG erst­mals die Mög­lich­keit, in den inge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Labo­ra­to­ri­en der Uni­ver­si­tät Grund­la­gen der Solar­tech­nik ken­nen­zu­ler­nen. Eini­ge von ihnen hat­ten bereits im Rah­men von „Jugend forscht“ eige­ne For­schungs­ideen ent­wickelt. Mit Unter­stüt­zung ihrer Schul­lei­tung konn­ten sie sich zwei Stun­den pro Woche auf dem Uni­ver­si­täts­cam­pus als Nach­wuchs­for­scher betä­ti­gen. Dabei wur­den sie ins­be­son­de­re von Dipl.-Ing. Ralf Stö­ber sei­tens des Lehr­stuhls für Mess- und Regel­tech­nik und von Stu­di­en­di­rek­tor Kon­rad Desch­ler sei­tens der Schu­le fach­lich und päd­ago­gisch betreut. Der VDE und der VDI, die bei­den füh­ren­den Fach­ver­bän­de für das Inge­nieur­we­sen in Deutsch­land, för­der­ten die­se Initia­ti­ve von Anfang an. Bereits ein Jahr nach dem Start war der Mini­ste­ri­al­be­auf­trag­te für die Gym­na­si­en in Ober­fran­ken von dem Pro­jekt über­zeugt und schloss es in die regio­na­le Begab­ten­för­de­rung ober­fran­ken­weit für die Jahr­gangs­stu­fen 8–10 mit ein. Zusam­men mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern des GMG nah­men jetzt auch zwei Schü­ler des Mark­grä­fin-Wil­hel­mi­ne-Gym­na­si­ums und des Gym­na­si­ums Chri­sti­an-Erne­sti­num in Bay­reuth teil. Für Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus dem regio­na­len Umfeld war es hin­ge­gen wegen der län­ge­ren Anfahrts­we­ge zu schwie­rig, den Zusatz­un­ter­richt in der Uni­ver­si­tät dau­er­haft mit ihrem schu­li­schen Unter­richt zu verbinden.

Auf­grund des anschau­li­chen und pra­xis­na­hen Unter­richts auf dem Cam­pus ent­wickel­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler schon bald die Idee, im Schul­jahr 2014/15 ein eige­nes USB-Solar- Lade­ge­rät her­zu­stel­len: ein solar­be­trie­be­nes Minik­raft­werk, mit dem sich alle elek­tro­ni­schen Gerä­te wie Smart­phones oder Tablet­com­pu­ter laden las­sen. Sie wähl­ten für ihr USB-Solar-Lade­ge­rät amor­phe Solar­zel­len, die sich bei Ver­su­chen hin­ter Fen­ster­glas lei­stungs­fä­hi­ger als mono­kri­stal­li­ne Solar­zel­len gezeigt hat­ten. Mit einer spe­zi­el­len Soft­ware kon­stru­ier­ten sie die Lei­ter­plat­te und das Gehäu­se ihres neu­en Geräts. Dank der regio­na­len Begab­ten­för­de­rung und der Unter­stüt­zung durch den VDE und VDI konn­ten die benö­tig­ten Bau­tei­le beschafft wer­den, die dann von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern eigen­hän­dig zusam­men­ge­setzt wur­den. Bei der Abschluss­ver­an­stal­tung prä­sen­tier­ten sie stolz das Ergeb­nis ihrer Arbeit.

Prof. Dr.-Ing. Ger­hard Fischer­auer, Stu­di­en­de­kan der Fakul­tät für Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten, ermu­tig­te in sei­ner Gruß­an­spra­che die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, ihre natur­wis­sen­schaft­li­chen und tech­ni­schen Inter­es­sen wei­ter zu ver­fol­gen und mit der Uni­ver­si­tät in Kon­takt zu blei­ben. Die Berufs­aus­sich­ten für gut aus­ge­bil­de­te Inge­nieu­re sei­en heu­te aus­ge­zeich­net, wie die Kar­rie­re­we­ge von Bay­reu­ther Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten bele­gen. Tho­mas Ebers­ber­ger über­reich­te den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern ihre Urkun­den und stell­te als Ver­tre­ter der Stadt Bay­reuth das erfolg­rei­che Schul­pro­jekt in einen wei­te­ren bil­dungs- und wirt­schafts­po­li­ti­schen Zusam­men­hang: Deutsch­land kön­ne sein Wohl­stand­ni­veau in den kom­men­den Jah­ren nur bewah­ren, wenn es auch in Zukunft gelin­ge, im inter­na­tio­na­len Ver­gleich einen Vor­sprung bei tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen zu hal­ten. Schon des­halb müss­ten die Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten an den Schu­len und Hoch­schu­len mit Nach­druck geför­dert wer­den. Dipl.-Ing. Karl Flei­scher brach­te in sei­nem Gruß­wort zum Aus­druck, dass VDE und VDI sich auch in Zukunft für den natur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Unter­richt in Bay­reuth enga­gie­ren wol­len. Schul­lei­ter Dr. Rolf Mül­ler erhielt von Dipl.-Ing. Ralf Stö­ber – dem Stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den des VDE Nord­bay­ern – eine Gerä­te­spen­de, die zur wei­te­ren moder­nen Aus­stat­tung der Unter­richts­räu­me am Graf-Mün­ster-Gym­na­si­um bei­tra­gen wird.