Kli­ni­kum Bay­reuth inve­stiert Mil­lio­nen in Strahlentherapie

Tumo­re im Visier

Die Kli­nik für Strah­len­the­ra­pie am Kli­ni­kum Bay­reuth nimmt im Sep­tem­ber eine hoch auf­lö­sen­de Pla­nungs-Com­pu­ter­to­mo­gra­fie-Anla­ge mit inte­grier­ter Laser­tech­nik zur Auf­zeich­nung der Atem­be­we­gung in Betrieb. Die 500.000 Euro teu­re High­tech-Anla­ge bil­det die Vor­aus­set­zung für eine atem­ge­steu­er­te Bestrah­lung, die effek­ti­ver und scho­nen­der für die Pati­en­ten ist.

Die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH inve­stiert in die Strah­len­the­ra­pie bis 2016 4,5 Mil­lio­nen Euro für modern­ste Medi­zin­tech­nik und mehr Pati­en­ten­kom­fort. Im ersten Schritt hält eine völ­lig neu­ar­ti­ge Pla­nungs-Com­pu­ter­to­mo­gra­fie-Anla­ge in der Strah­len­the­ra­pie Ein­zug. Das Beson­de­re an die­ser Anla­ge: Sie ver­fügt über eine hoch auf­lö­sen­de drei­di­men­sio­na­le Bild­ge­bung, die mit­tels Laser­tech­no­lo­gie zusätz­lich die Atem­be­we­gun­gen der Pati­en­ten auf­zeich­net. „Mit die­ser Tech­nik errei­chen wir eine neue Dimen­si­on in der Bestrah­lungs­si­cher­heit für unse­re Pati­en­ten“, betont Mathi­as Dierl, Lei­ter der Medi­zi­ni­schen Phy­sik am Kli­ni­kum Bay­reuth. Denn die auf­ge­zeich­ne­ten Atem­be­we­gun­gen steu­ern spä­ter die Bestrah­lung, sodass eine höhe­re Strah­len­do­sis auf das Ziel­ge­biet – den Tumor – gerich­tet wer­den kann und gleich­zei­tig das umlie­gen­de gesun­de Gewe­be geschont wird.

Pla­nungs-Com­pu­ter­to­mo­gra­fie noch genauer

Die genaue Pla­nung einer Strah­len­the­ra­pie ist der Schlüs­sel für eine erfolg­rei­che The­ra­pie. Dafür inve­stiert die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH jetzt 500.000 Euro in eine aus­ge­klü­gel­te Tech­nik aus Com­pu­ter­to­mo­gra­fie und Laser­tech­nik. In deut­lich kür­ze­rer Zeit als bis­her lie­fert der neue Com­pu­ter­to­mo­graf (CT) drei­di­men­sio­na­le Schnitt­bil­der der Bestrah­lungs­re­gi­on und zeich­net gleich­zei­tig mit­tels Laser­tech­no­lo­gie die Atem­be­we­gung der Pati­en­ten auf. Aus die­sen kom­ple­xen Daten errech­nen die Medi­zin­phy­si­ker im Kli­ni­kum einen indi­vi­du­el­len Bestrah­lungs­plan für jeden Pati­en­ten. Mil­li­me­ter­ge­nau tüf­teln sie den Ein­falls­win­kel der Strah­len, die Form des Bestrah­lungs­fel­des und die Strah­len­do­sis aus, um einen Tumor exakt zu bestrah­len. Mit der Erfas­sung der Atem­be­we­gung der Pati­en­ten fließt zukünf­tig ein wei­te­res Kri­te­ri­um in die Berech­nun­gen mit ein. Vor allem Pati­en­ten mit Brust­krebs, Lun­gen­krebs oder Spei­se­röh­ren­krebs pro­fi­tie­ren spä­ter von der atem­ge­steu­er­ten Bestrah­lung. Denn nur in der Atem­pha­se, in der das Ziel­ge­biet genau erfasst ist, gibt der soge­nann­te Line­ar­be­schleu­ni­ger die Strah­len­do­sis ab. Das schont das umlie­gen­de gesun­de Gewe­be, redu­ziert Neben­wir­kun­gen und erhöht gleich­zei­tig die Sicher­heit der Behandlung.

Ab 2016: modern­ste medi­zin­tech­ni­sche Aus­stat­tung in der Region

Nach der Instal­la­ti­on des neu­en Pla­nungs-CTs rüsten Spe­zia­li­sten in den näch­sten Mona­ten die Soft- und Hard­ware der bei­den Hoch­prä­zi­si­ons-Bestrah­lungs-Anla­gen im Kli­ni­kum nach­ein­an­der auf. Ab Juli 2016 ver­fügt die Kli­nik für Strah­len­the­ra­pie mit der atem­ge­steu­er­ten Bestrah­lung und wei­te­ren neu­en Funk­tio­na­li­tä­ten über die modern­ste medi­zin­tech­ni­sche Aus­stat­tung in der Regi­on. Par­al­lel dazu wer­den die Emp­fangs­be­rei­che des Pla­nungs-CTs und der Line­ar­be­schleu­ni­ger wie auch die Pati­en­ten­um­klei­den umge­stal­tet. Ziel ist es dabei, die Pati­en­ten­strö­me zu opti­mie­ren und die Intim­sphä­re der Pati­en­ten noch bes­ser zu wah­ren. Ins­ge­samt inve­stiert die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH dafür rund 4,5 Mil­lio­nen Euro.

Strah­len­the­ra­pie am Kli­ni­kum Bayreuth

Die Kli­nik für Strah­len­the­ra­pie, die unter der Lei­tung von Prof. Dr. Lud­wig Keil­holz und Pri­vat­do­zent Dr. Jochen Will­ner steht, behan­delt die Pati­en­ten mit hoch­en­er­ge­ti­schen Strah­len, die das Tumor­wachs­tum ein­schrän­ken oder einen Tumor völ­lig zer­stö­ren. Für die Pati­en­ten ist die Behand­lung völ­lig schmerz­frei. Je nach Erkran­kung benö­ti­gen die Pati­en­ten bis zu 40 Bestrah­lun­gen, die pro Sit­zung etwa zwei Minu­ten dau­ern. In man­chen Krank­heits­fäl­len kann die Strah­len­the­ra­pie eine offe­ne Ope­ra­ti­on zur Tumor­ent­fer­nung erset­zen und lan­ge Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te ver­mei­den. Im Team der Strah­len­the­ra­pie arbei­ten Ärz­te, Medi­zin­phy­si­ker, medi­zi­nisch-tech­ni­sche Radio­lo­gie­as­si­sten­ten und Pfle­ge­per­so­nal Hand in Hand zusam­men. Sie behan­deln jeden Tag etwa 90 ambu­lan­te Pati­en­ten und 30 sta­tio­nä­re Patienten.