Sicher­heit an Bade­seen im Fokus

Fluss­pa­ra­dies Fran­ken ermög­licht bezirks­über­grei­fen­den Aus­tausch der Kommunen

Zum zwei­ten Mal haben sich Bür­ger­mei­ster, Gemein­de­ver­tre­ter, Was­ser­ret­tungs­ak­ti­ve und Behör­den­ver­tre­ter auf Ein­la­dung des Fluss­pa­ra­die­ses Fran­ken am 28. Juli 2015 zu einem Bade­seen-Sym­po­si­um getrof­fen. Dies­mal in der Gemein­de Michel­au i. Ober­fran­ken, die für ihren Rud­ufer­see in die­sem Jahr zum ersten Mal die Blaue Flag­ge erhal­ten hat.

Aus Ober‑, Mit­tel- und Unter­fran­ken – also aus allen frän­ki­schen Bezir­ken – waren inter­es­sier­te Teil­neh­mer ange­reist. Denn mit Jörg Simon von der Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­schu­le war ein kom­pe­ten­ter Refe­rent zu Gast. Sein Vor­trag hat­te den etwas sper­ri­gen Titel „Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht und Auf­sichts­pflicht in öffent­li­chen Natur­bä­dern und Bade­stel­len an Gewäs­sern“. Ent­schei­dend war die Bot­schaft: wer einen Bade­see betreibt, soll­te ein gutes Kon­zept für die Sicher­heit haben und des­sen Umset­zung auch gut doku­men­tie­ren. Ein nach­drück­li­ches Bei­spiel, das auch für Frei­bad­be­trei­ber bedeut­sam ist: Unwet­ter kom­men schnel­ler und hef­ti­ger. Daher wer­den abge­stimm­te Not­fall- und Alarm­plä­ne immer wich­ti­ger. Damit es nicht pas­siert, dass die Bade­gä­ste zum Ver­las­sen des Gelän­des auf­ge­ru­fen­wer­den und die Aus­gän­ge aber noch nicht aus­rei­chend geöff­net sind.

Tobi­as Wal­ter, der beim Markt Ebens­feld für den Bade­see zustän­dig ist, konn­te das nur nach­drück­lich bestä­ti­gen. „Wir haben uns letz­tes Jahr von Herrn Simon bera­ten las­sen und das war wich­tig für das gute Manage­ment unse­res Sees.“

Einen guten Aus­tausch gab es auch mit den Ver­tre­tern der DLRG und der BRK-Was­ser­wacht. Die­se sind an vie­len Seen in der Regi­on ehren­amt­lich tätig. Das bedeu­tet aber auch, sie kön­nen Wach­dienst aber kei­ne Auf­sichts­pflicht im recht­li­chen Sin­ne lei­sten. „Ein sol­che ist immer ver­trag­lich zu regeln“ stell­te auch Jörg Simon klar. Und dann geht es schon in die Fein­hei­ten. Bei einem Frei­bad muss eine stän­di­ge Auf­sicht vor Ort sein. Bei einer­ein­fa­chen Bade­stel­le nicht. Und dann gibt es noch das Natur­bad oder den Natur­ba­de­see dazwischen.Und ob ein See jetzt eher einen Frei­bad- oder einen Bade­stel­len­cha­rak­ter hat, hängt an Details. Am die idyl­lisch gele­ge­nen Ost­see Bad Staf­fel­stein gibt es neben einer Café-Ter­ras­se, Toi­let­ten und Duschen bei­spiels­wei­se auch einen tol­len Sprung­turm. „Da ist eine stän­di­ge Auf­sicht vor Ort wich­tig“ bestä­tigt Mar­tin Lüders, der mit der Frei­zeit GmbH den See, das Aqua­Rie­se-Bad, den Cam­ping­platz und einen Kanu­ver­leih betreibt. Das kostet natür­lich Geld. Trotz­dem wird nur eine mode­ra­ter Ein­tritts­preis verlang.

Und Bür­ger­mei­ster Hel­mut Fischer aus Michel­au bekräf­tig­te „Wenn ich Ord­nung hal­ten will, kom­me ich um Inve­sti­tio­nen nicht her­um. Dazu brau­che ich eine kla­re Ent­schei­dung des Gemein­de­ra­tes und auch die ent­spre­chen­de eigen­tums­recht­li­che Siche­rung, um z. B. Sat­zun­gen auf­stel­len zu kön­nen.“ Dass sich die­ser Schritt in Michel­au gelohnt hat, davon konn­ten sich die knapp 20 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des 2. Seen­sym­po­si­ums im Fluss­pa­ra­dies Fran­ken dann im Anschluss auch gleich selbst vor Ort noch ein Bild machen.

Was die Qua­li­tät an Bade­seen angeht, ist die Regi­on­bay­ern­weit Spit­ze. Denn in der Sai­son 2015 wehen die ein­zi­gen drei Blau­en Flag­gen Bay­erns: am Ost­see Bad Staf­fel­stein (seit 2011), dem Natur­ba­de­see Ebens­feld (seit 2011) und seit die­sem Jahr erst­mals auch am Rud­ufer­see bei Michel­au i. OFr.

Infos zur Blau­en Flag­ge unter: www​.blaue​-flag​ge​.de

Anne Schmitt