Zug­tau­fe in Forchheim

Der agilis - VT 650.734 kurz vor der Taufe auf den Namen FORCHHEIM. Foto: Günther Klebes

Der agi­lis – VT 650.734 kurz vor der Tau­fe auf den Namen FORCH­HEIM. Foto: Gün­ther Klebes

Als gestern ein agi­lis-Trieb­wa­gen auf den Namen der Stadt FORCH­HEIM getauft wur­de, erin­ner­te sich kei­ner der Fest­red­ner dar­an, dass es schon mal Loko­mo­ti­ven mit dem Namen FORCH­HEIM auf Schie­nen gab. Eisen­bahn­freund und Initia­tor der Zug­tau­fe Gün­ther Kle­bes aus Erlan­gen hat für uns mal recherchiert.

Zunächst bau­te 1845 die elsäs­si­sche Loko­mo­tiv­fa­brik J. J. Mey­er & Co. in Mühl­hau­sen für die König­lich Baye­ri­sche Staats­ei­sen­bah­nen eine drei­ach­si­ge Loko­mo­ti­ve der Gat­tung A I mit die­sem Namen und der Num­mer 11. Ins­ge­samt 24 Stück wur­den von die­sem Typ her­ge­stellt. Sie befand sich in Gesell­schaft von wei­te­ren Loks mit den Namen BAVA­RIA, FRAN­KO­NIA, BAM­BERG, ERLAN­GEN und NORIS. 1871 wur­de sie abge­stellt und verschrottet.

Typ C III. Telefonkarte Sammlung Günther Klebe

Typ C III. Tele­fon­kar­te Samm­lung Gün­ther Klebe

Somit wur­de der Name FORCH­HEIM und die Num­mer 11 frei für eine wei­te­re Loko­mo­ti­ve. Die­se Maschi­ne ent­stamm­te einer Lie­fe­rung der öster­rei­chi­schen Fir­ma Sigl in Wien für Ungarn, wur­de 1872 gebaut und hat­te die Gat­tung C III. Über 250 Stück erhiel­ten die Staats­ei­sen­bah­nen von diver­sen Loko­mo­ti­ven­her­stel­lern. Sie war bis Juni 1920 bei den König­lich Baye­ri­schen Staats­ei­sen­bah­nen im Ein­satz. Unter ande­rem gab es von die­ser Gat­tung noch Loks mit Namen wie auch bei der zuerst beschriebenen.

A 1 Bavaria. Ansichtskarte Sammlung Günther Klebes

A 1 Bava­ria. Ansichts­kar­te Samm­lung Gün­ther Klebes

Trotz inten­siv­ster Suche fand Samm­ler Kle­bes kei­ne Abbil­dun­gen der bei­den FORCHHEIM-Maschinen.

Doch von der Gat­tung A I ste­hen Model­le mit dem Namen BAVA­RIA jeweils im Ver­kehrs­mu­se­um Nürn­berg sowie dem Deut­schen Muse­um in München.

Typ C III.  Briefmarke    Sammlung  Manfred Kopka

Typ C III. Brief­mar­ke Samm­lung Man­fred Kopka

Und eine Loko­mo­ti­ve der Gat­tung C III – in Ungarn als Klas­se III bezeich­net, schaff­te es 1995 auf eine unga­ri­sche Tele­fon­kar­te sowie 2004 gar auf eine Brief­mar­ke der Kari­bik­in­sel Monts­er­rat. In Ungarn selbst ist die­se Maschi­ne erhal­ten und gehört dem Ver­kehrs­mu­se­um in Budapest.

Oberbürgermeister Franz Stumpf enthüllte zusammen mit dem agilis - Pressesprecher Michael Rieger das Stadtwappen mit dem Namen. Foto: Rainer Frischmann

Ober­bür­ger­mei­ster Franz Stumpf ent­hüll­te zusam­men mit dem agi­lis – Pres­se­spre­cher Micha­el Rie­ger das Stadt­wap­pen mit dem Namen. Foto: Rai­ner Frischmann

Zurück zum aktu­el­len Fahr­zeug: Ober­bür­ger­mei­ster Franz Stumpf tauf­te im Forch­hei­mer Bahn­hof einen Trieb­wa­gen der agi­lis-Ver­kehrs­ge­sell­schaft auf den Namen FORCH­HEIM. Somit wird der Name FORCH­HEIM in fast der gesam­ten frän­ki­schen Regi­on zu sehen sein. Die Fahr­zeu­ge von agi­lis fah­ren von Forch­heim aus in einem mehr­tä­gi­gen Umlauf nicht nur bis Eber­mann­stadt, son­dern kom­men zum Bei­spiel auch bis Bad Rodach, Bam­berg, Bay­reuth, Ebern, Hof, Markt­red­witz, Selb, oder Weiden.

Der FORCH­HEI­MER Trieb­zug befin­det sich in bester Gesell­schaft wei­te­rer agi­lis-Die­sel-Züge mit fol­gen­den Namen: BAD RODACH, BAD STEBEN, COBURG, HELM­B­RECHTS, MÜNCH­BERG, NAI­LA sowie NEUENMARKT.

Text: Gün­ther Klebes