Vor­sicht Fal­le: E‑Mail vom „Deut­schen Gewerbeverzeichnis“

IHK Ober­fran­ken hilft Mitgliedsbetrieben

Fast jedes Jahr das­sel­be: Es tru­delt eine Mail von „lisbeth@​deutscher-​infoservice.​com“ (oder ähn­lich) ein, mit dem Hin­weis „Laut unse­ren Unter­la­gen lie­gen uns kei­ne aktu­el­len Daten bzgl. Ihres Ein­trags xyz vor.“ Dann wirds ernst: „Um eine Löschung Ihrer Daten und den damit ver­bun­de­nen Ver­lust Ihrer Prä­senz im Inter­net zu ver­mei­den …“. Aber hol­la! „Ver­lust Ihrer Prä­senz im Inter­net“!! Da geht so man­chem Sach­be­ar­bei­ter die Düse. Also schnell die Daten aktua­li­sie­ren, per Fax an die ange­ge­be­ne Numm­mer … aber halt! Das ist eine Falle.

Spä­te­stens beim Ein­tip­pen der Fax­num­mer soll­te ein Licht auf­ge­hen: Die Num­mer „00603 6207 5414“ gehört zu einem Anschluss in Kua­la Lum­pur, Malay­sia … schon das Fax ist also nicht ganz bil­lig. Wer dar­auf­hin stut­zig wird und das „Ant­wort­fax“ genau­er durch­liest, dem fällt auf, dass das Schrei­ben kei­nes­wegs nur zur „Kor­rek­tur der Daten“ dient – wie in der E‑Mail behaup­tet – son­dern dass dadurch der Abschluss eines drei­jäh­ri­gen Abon­ne­ments zum Preis von sat­ten 867 Euro zustan­de kommt …

Soll­ten Sie bereits ein der­ar­ti­ges Fax abge­schickt haben, so soll­ten Sie unver­züg­lich eine Rechts­be­ra­tung auf­su­chen und die Poli­zei vor Ort informieren.

Nähe­res unter
http://​www​.poli​zei​-prae​ven​ti​on​.de/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​-​d​e​t​a​i​l​a​n​s​i​c​h​t​/​v​o​r​s​i​c​h​t​-​v​o​r​-​d​e​u​t​s​c​h​e​s​-​g​e​w​e​r​b​e​v​e​r​z​e​i​c​h​n​i​s​.​h​tml

Stel­lung­nah­me von Gabrie­le Hohen­ner, stv. IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin und Justiziarin

„Die IHK gibt betrof­fe­nen Mit­glieds­fir­men selbst­ver­ständ­lich kon­kre­te Hil­fe­stel­lung, wenn sie ent­we­der unsi­cher sind, ob es sich um ein seriö­ses Ange­bot han­delt, oder aber schon ver­se­hent­lich ein sol­ches „Ange­bot“ unter­schrie­ben und zurück­ge­schickt haben. Wir nen­nen die­se Art der Abzocke „For­mu­lar­fal­le“. Ansprech­part­ne­rin bei der IHK ist Ursu­la Krauß, E‑Mail krauss@​bayreuth.​ihk.​de, Tele­fon 0921 886–212.

Der beste Schutz vor sol­chen For­mu­lar­fal­len ist der vor­sich­ti­ge Umgang mit die­sen Zusen­dun­gen. Daher war­nen wir regel­mä­ßig vor einer zu sorg­lo­sen Unter­schrift der ver­meint­lich kosten­lo­sen Ange­bo­te im hek­ti­schen Geschäfts­all­tag. Beson­de­re Vor­sicht ist im Zusam­men­hang mit Ein­tra­gun­gen im Han­dels­re­gi­ster gebo­ten, da dort ein­ge­tra­ge­ne Unter­neh­men beson­ders häu­fig Ziel von Betrü­gern sind.

Die IHK unter­stützt den Deut­schen Schutz­ver­band gegen Wirt­schafts­kri­mi­na­li­tät e.V., der zivil- und straf­recht­lich gegen die Ver­sen­der vor­geht. Die­se agie­ren aller­dings oft aus dem Aus­land und sind daher für die deut­schen Behör­den häu­fig schwer zu fassen.

Betrof­fe­ne, die unter­schrie­ben haben, soll­ten unver­züg­lich den Ver­trag anfech­ten. Hier­bei hel­fen wir unse­ren Mit­glieds­un­ter­neh­men ger­ne. Betrof­fe­ne soll­ten vor allem kei­nes­falls irgend­wel­che Zah­lun­gen ver­an­las­sen, bevor geklärt ist, ob dies wirk­lich not­wen­dig ist.“