Mee­res­schutz an der Regnitz

Bund Natur­schutz zeigt mit dem Pro­jekt „Blau­er Pla­net“, wie das geht

Mädchen der Klasse 5c mit aufgespießtem Plastikmüll unter der Löwenbrücke. Foto: Jan Ebert

Mäd­chen der Klas­se 5c mit auf­ge­spieß­tem Pla­stik­müll unter der Löwen­brücke. Foto: Jan Ebert

Rie­si­ge Müll­stru­del, die auf dem Oze­an trei­ben. Möwen, die qual­voll an ver­schluck­ten Kunst­stoff­tei­len ver­en­den. Fische, die sich mit Pla­stik­schnü­ren im Meer stran­gu­lie­ren. Schockiert von sol­chen Bil­dern, ent­schlos­sen sich die Schü­le­rin­nen der Klas­se 5c des Maria Ward Gym­na­si­ums Bam­berg zum Schutz der Mee­re aktiv zu wer­den. Dabei beka­men sie Unter­stüt­zung vom Bund Natur­schutz, der seit April 2015 das Pro­jekt „Blau­er Pla­net – Mee­res­schutz beginnt vor der Haus­tür“ durchführt.

Kurz vor den Som­mer­fe­ri­en bra­chen die Mäd­chen auf, um die Ufer des Rhein-Main-Donau­ka­nals von Müll zu befrei­en. „Jedes Teil, das wir auf­ge­sam­melt haben, kann schon mal von kei­nem Fisch im Meer ver­schluckt wer­den“, fass­te eine Schü­le­rin das Ziel der Akti­on zusam­men. Denn 80 % des Abfalls, der die Mee­re ver­schmutzt, wird über die Bäche und Flüs­se dort­hin trans­por­tiert. Auf dem Pazi­fik kreist ein Müll­stru­del, so groß wie ganz Mit­tel­eu­ro­pa. Ange­sichts des Mülls, den die Schü­le­rin­nen inner­halb einer Stun­de allein zwi­schen Löwen- und Ket­ten­brücke sam­mel­ten – von Schu­hen, T‑Shirts, jeder Men­ge Fla­schen bis hin zu unend­lich vie­len Ziga­ret­ten­kip­pen – kann dies nicht verwundern.

Mit der Müll­sam­mel­ak­ti­on schloss die Klas­se 5c ihre Akti­vi­tä­ten zum Pro­jekt „Blau­er Pla­net – Mee­res­schutz beginnt vor der Haus­tür“ ab. Bei der Prä­sen­ta­ti­on der Ergeb­nis­se über­ga­ben die Schü­le­rin­nen auch eine Spen­de an Chri­sti­ne Her­trich, Geschäfts­füh­re­rin des BUND Natur­schutz Bam­berg. Die von den Schü­le­rin­nen hat­ten mit einer selbst orga­ni­sier­ten Ver­kaufs­ak­ti­on Geld für den Mee­res­schutz gesam­melt. Her­bert Schütz, Lei­ter des Umwelt­amts der Stadt Bam­berg bedank­te sich für das Enga­ge­ment der Mäd­chen und bestä­tig­te: „Ihr seid ein ech­tes Vor­bild für eure Mit­schü­le­rin­nen und für vie­le Erwach­se­ne, die acht­los ihren Müll weg wer­fen“. Denn für die Schü­le­rin­nen ist das The­ma Mee­res­schutz mit dem Pro­jekt nicht abge­hakt. Sie haben sich vor­ge­nom­men, beim Ein­kauf auf die Ver­mei­dung von Pla­stik­ver­packun­gen zu ach­ten, kei­nen Abfall in der Land­schaft zu hin­ter­las­sen und ihre Eltern zur Redu­zie­rung des Mülls zu motivieren.

Das Enga­ge­ment der Maria Ward Schü­le­rin­nen steht bei­spiel­haft für fast 30 Schul­klas­sen in Stadt und Land­kreis Bam­berg, die sich bereits am Pro­jekt „Blau­er Pla­net – Mee­res­schutz beginnt vor der Haus­tür“ des Bund Natur­schutz Bam­berg betei­lig­ten. Unter der Anlei­tung des Umwelt­päd­ago­gen Jan Ebert infor­mier­ten sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler über die Bedeu­tung und Öko­lo­gie der Ozea­ne. Sie lern­ten, dass bis zu 80 Pro­zent des Sau­er­stoffs in unse­rer Atmo­sphä­re vom Mee­res­plank­ton pro­du­ziert wird und die Mee­re damit unser größ­ter Sau­er­stoff­lie­fe­rant sind. Zusam­men­hän­ge zwi­schen unse­rem Kon­sum­ver­hal­ten als „Bin­nen­land­be­woh­ner“ und der Gefähr­dung der Mee­re wur­den deut­lich. Mit Gewäs­ser­un­ter­su­chun­gen, Müll­sam­mel­ak­tio­nen oder dem Ver­gleich von Sie­geln für nach­hal­ti­ge Fische­rei wur­den die Inhal­te prak­tisch umgesetzt.

Auf­grund des gro­ßen Inter­es­ses am The­ma, setzt der Bund Natur­schutz das Pro­jekt „Blau­er Pla­net“ im kom­men­den Schul­jahr fort. Infor­ma­tio­nen dazu gibt es unter 0951/5190611 oder bamberg@​bund-​naturschutz.​de