Sonn­tags­ge­dan­ken: Wohl­tu­en­de Spannung

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Als der Apo­stel Johan­nes vor sei­ner Hüt­te mit einem zah­men Reb­huhn spiel­te, kam ein Jäger vor­bei, sah ihn ver­wun­dert an und frag­te spöt­tisch: „Was soll das denn?“ Johan­nes erwi­der­te: „Trägst Du Dei­nen Bogen stets gespannt mit Dir?“ Der Jäger schüt­tel­te unwil­lig den Kopf: „Das wäre doch unsin­nig, denn durch die­se Über­be­an­spru­chung wür­de der Bogen sei­ne Spann­kraft ver­lie­ren.“ Johan­nes lächel­te: „Sie­he, so steht es auch mit dem Den­ken: Wenn man immer nur grü­bel­te, wür­de der Geist sei­ne Schär­fe einbüßen.“

Die­se Weis­heit soll­ten auch wir beher­zi­gen: Das Leben voll­zieht sich in frucht­ba­rer Span­nung, denn Sonn- und Werk­tag gehö­ren eben­so zusam­men wie Som­mer und Win­ter, Freud und Leid. Ein Motor, der immer auf Voll­gas fährt, geht schnell kaputt. Wer nur arbei­tet, sich auch am Wochen­en­de kei­ne Ruhe gönnt, ver­liert bald Lebens­kraft und ‑freu­de. So erin­nern die Kir­chen nach­drück­lich an die Sonn­tags­hei­li­gung. Wer aber immer nur Par­ty fei­ern, Spaß haben will, den freut bald nichts mehr, denn Über­fluss führt zu Über­druss. So brau­chen wir eben auch den All­tag, die Arbeit, die frei­lich nie zum Lebens­zweck wer­den darf. Die­se Ein­sicht fin­det sich mehr oder min­der bei allen Reli­gio­nen. Was aber ist spe­zi­ell christ­lich? Wir glau­ben an einen Gott, der auch den unbe­dingt liebt, der nichts mehr arbei­ten kann, auch den Ver­sa­ger und schul­dig Gewor­de­nen. Dar­um nen­nen wir die Bot­schaft von Jesus Chri­stus Evan­ge­li­um, also Fro­he, ja froh­ma­chen­de Botschaft.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind