TTIP-Ver­an­stal­tung des CSU-Kreis­ver­ban­des Bayreuth-Land

Gudrun Brendel-Fischer, Christi Degen, Hermann Greif, Mechthilde Wittmann, Christa Reinert-Heinz.

Gud­run Bren­del-Fischer, Chri­sti Degen, Her­mann Greif, Mecht­hil­de Witt­mann, Chri­sta Reinert-Heinz.

„Chan­cen nut­zen – Risi­ken min­dern! TTIP und Oberfranken“

Unter die­sem Mot­to hat­te der CSU-Kreis­ver­band Bay­reuth-Land die Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK-Ober­fran­ken, Chri­sti Degen, den Prä­si­den­ten des ofr. Bau­ern­ver­ban­des, Her­mann Greif und die Münch­ner CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mecht­hil­de Witt­mann eingeladen.

Letz­te­re, die in der Land­tags­frak­ti­on als kri­ti­sche TTIP-Exper­tin gilt, sieht noch eini­ge wesent­li­che Berei­che als uner­le­digt an und mahnt zur Wachsamkeit.
Vor allem for­dert sie von euro­päi­scher Sei­te eine inten­si­ve Mit­ge­stal­tung im Hin­blick auf die Ein­set­zung von Schieds­ge­rich­ten, die Fra­gen des Markt­zu­gangs in den USA im öffent­li­chen Sek­tor sowie die Fest­schrei­bung von Stan­dards, die für den Ver­brau­cher von hohem Inter­es­se sind.

Als Ver­tre­te­rin der ofr. Wirt­schaft wies Chri­sti Degen dar­auf hin, dass es Hun­der­te von Han­dels­ab­kom­men gebe. Die USA sei­en aller­dings der mit Abstand größ­te Part­ner. Deut­sche Unter­neh­men wür­den jähr­lich 1,4 Mrd. Euro an Zoll­ab­ga­ben in den USA las­sen. Deren Abbau ist ein nicht zu ver­nach­läs­si­gen­des Ziel von TTIP. Aber auch Degen mahnt zur wach­sa­men Weiterverhandlung.

Vor allem die klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men und das ist der klas­si­sche ober­frän­ki­sche Mit­tel­stand, die sich kei­ne eige­ne Nie­der­las­sung in Ame­ri­ka lei­sten kön­nen, sehen in einem Frei­han­dels­ab­kom­men Chan­cen, Ihre Märk­te zu erwei­tern und dadurch auch Arbeits­plät­ze in der Regi­on zu sichern bzw. neu zu schaf­fen, so Kreis­vor­sit­zen­de Gud­run Brendel-Fischer.

Für den Bau­ern­stand macht Her­mann Greif deut­lich, dass die Milch- und Fleisch­wirt­schaft seit Mona­ten das Russ­land-Embar­go zu spü­ren bekom­me. Damit sei­en mühe­voll erar­bei­te­te Märk­te weg­ge­bro­chen. Mit hoch­ver­edel­ten Pro­duk­ten erwar­te man sich auch in USA Zuspruch. Aller­dimgs wol­le man kei­ne Bil­lig­im­port­wa­re aus den USA, die nicht den glei­chen stren­gen Stan­dards entspreche.

Einig waren sich alle Anwe­sen­den, dass die bei uns gel­ten­den Schutz­stan­dards wei­ter­hin gewähr­lei­stet sein müs­sen. Dies gel­te für eine stren­ge und leicht erkenn­ba­re Lebens­mit­tel­kenn­zeich­nung, die nicht wie in USA üblich über einen Code iden­ti­fi­ziert wer­den müs­se. Dies gel­te auch für ange­wand­te Verarbeitungsverfahren.

Eine Libe­ra­li­sie­rung von Stan­dards, so Mecht­hil­de Witt­mann, darf es gera­de nicht geben. Wir sind dafür ver­ant­wort­lich, dass die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sich auf ver­ein­bar­te Stan­dards und NOr­men ver­las­sen kön­nen und nicht der Frei­brief zur Abän­de­rung in die Hän­de von Ver­hand­lungs­par­tei­en geht, die nach einem mög­li­chen Abschluss des TTIP wei­te­re Abän­de­run­gen ohne Ein­be­zie­hung der demo­kra­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger der Län­der vor­neh­men könn­ten. Fer­ner sprach sich Witt­mann aus­drück­lich gegen die Auf­nah­me von soge­nann­ten „Still­stand“- und „Ratchet“-Klauseln aus, die eine ein­mal erfolg­te Libe­ra­li­sie­rung fest­schrei­ben und der öffent­li­chen Hand kei­ne Mög­lich­keit zur Kor­rek­tur bei uner­war­te­ter schlech­ter Ent­wick­lung in den betrof­fe­nen Sek­to­ren lassen.

Brei­ten Raum nahm auch die Sor­ge um den Schutz der öffent­li­chen Daseins­für­sor­ge ein, die von Bür­ger­mei­ster Patrick Mey­er ange­spro­chen wur­de. Hier­zu haben die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de bereits Reso­lu­tio­nen nach Brüs­sel gesendet