Müll im Maintal

Müll verschwindet nicht. Irgendwo wird er vom Fluss wieder angeschwemmt. Die Ausbeute der Müll-Sammel-Aktion am Main bei Kemmern 2015. Foto: Thomas Ochs / Flussparadies Franken

Müll ver­schwin­det nicht. Irgend­wo wird er vom Fluss wie­der ange­schwemmt. Die Aus­beu­te der Müll-Sam­mel-Akti­on am Main bei Kem­mern 2015. Foto: Tho­mas Ochs / Fluss­pa­ra­dies Franken

Part­ner für den Main haben 4 Ton­nen Abfall gesammelt

Das Fluss­pa­ra­dies Fran­ken hat im Juli die Bilanz der dies­jäh­ri­gen Akti­on „Mein Main muss sau­ber sein“ auf ihrer Inter­net­sei­te www​.fluss​pa​ra​dies​-fran​ken​.de ver­öf­fent­licht. Geschätzt min­de­stens vier Ton­nen Müll haben vie­le Gro­ße und Klei­ne ehren­amt­li­che Hel­fer im Früh­jahr gesam­melt. Zwan­zig Grup­pen waren sowohl vom Land als auch vom Fluss aus im Einsatz.

Die Aus­beu­te ist erschreckend: jede Men­ge Glas- und Pla­stik­fla­schen, ein Sofa, ein Rol­ler, ein Ein­kaufs­wa­gen, Auto­rei­fen vie­les wei­te­re mehr. Und jetzt im Som­mer kommt an vie­len Seen wie­der täg­lich neu­er Müll dazu. Bür­ger­mei­ster Car­sten Jonei­tis von der Gemein­de Ober­haid ist sau­er „Zum Teil wer­den die Bag­ger­seen als rechts­freie Räu­me ange­se­hen! Nach den oft­mals aus­ufern­den Fei­ern bleibt um das Lager­feu­er jede Men­ge Müll zurück.“ Beson­ders pro­ble­ma­tisch für die, die am näch­sten Tag wie­der baden wol­len, sind Glas­scher­ben und Kron­kor­ken. Bei vie­len scheint die Mei­nung zu herr­schen, dass das alles schon irgend­je­mand irgend­wann weg­räu­men wird.

Einer, der sich seit Jahr­zehn­ten für die Gewäs­ser ein­setzt, ist Fritz Kohn von der Bisch­ber­ger Fischer­zunft. Aber auch ihm reicht es jetzt lang­sam. „Seit über 35 Jah­ren bin ich Fische­rei­auf­se­her, nicht nur um unse­re Ang­ler zu kon­trol­lie­ren, son­dern ich traue mich auch die vie­len Frei­zeit­su­chen­den anzu­spre­chen ihren Müll mit zuneh­men und muss mich oft noch dumm anre­den lassen.“

Das Main­tal ist nicht nur für eine Men­ge Tier- und Pflan­zen­ar­ten ein uner­setz­ba­rer Lebens­raum. Gera­de im Som­mer zieht es Jung und Alt ans Was­ser. Aber vie­len scheint die­ser Schatz vor der Haus­tü­re nichts wert zu sein. Es beginnt mit der acht­los weg­ge­wor­fe­nen Ziga­ret­ten­kip­pe und hört beim kaput­ten Son­nen­schirm, der am Strand zurück­ge­las­sen wird oder beim geklau­ten Fahr­rad, das schnell mal im Fluss ent­sorgt wird, nicht auf. Dabei ist es eigent­lich kin­der­leicht, wenn jeder sei­ne Sachen wie­der mit­nimmt, ist das Pro­blem schon fast gelöst.