Lang­fin­ger machen nie­mals Urlaub – Mit den Tipps der Poli­zei sicher in die Ferien

Symbolbild Polizei

OBER­FRAN­KEN. Auch für Die­be und Betrü­ger sind die Som­mer­fe­ri­en die schön­ste Zeit des Jah­res: Sie nut­zen bevor­zugt Zei­ten, in denen beson­ders vie­le Men­schen unter­wegs sind, um leicht an Beu­te zu kom­men. Wie wich­tig Sicher­heit auf dem Weg in den Urlaub und am Rei­se­ziel sein kann, erklärt die Polizei.

Taschen­die­be schlu­gen im Jahr 2014 so oft zu, wie nie zuvor. Die ober­frän­ki­sche Poli­zei regi­strier­te 261 Taschen­dieb­stäh­le (2013: 230 Fäl­le) und damit einen Anstieg von fast 13,5 Pro­zent. „Ins­be­son­de­re das Gedrän­ge bei Ver­an­stal­tun­gen, in Geschäf­ten oder öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln machen sich Die­be zunut­ze, um Rei­sen­de zu besteh­len“, sagt Ger­hard Klot­ter, Vor­sit­zen­der der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Län­der und des Bun­des. Im Jahr 2014 ent­stand dabei in Ober­fran­ken ein Scha­den von 69.486 Euro (2013: 51.703 Euro). Die mei­sten Fäl­le blei­ben unauf­ge­klärt (Auf­klä­rungs­quo­te 2014: 13,4 Pro­zent). „Die Täter sind in der Regel schon längst ver­schwun­den, bis Opfer bemer­ken, dass der Geld­beu­tel, das Smart­phone oder ande­re Wert­ge­gen­stän­de gestoh­len wur­den“, ergänzt Klot­ter. Denn Taschen­die­be sind oft pro­fes­sio­nell agie­ren­de, inter­na­tio­nal rei­sen­de Täter, die grenz­über­schrei­tend in ganz Euro­pa aktiv sind. Betrof­fen sind dadurch nicht nur deut­sche Groß­städ­te, son­dern auch ande­re euro­päi­sche Metropolen.

Jeder Rei­sen­de kann mit eini­ger Vor­be­rei­tung und Auf­merk­sam­keit ver­hin­dern, dass er Opfer von Dieb­stahl oder Betrug wird. „Noch vor Rei­se­be­ginn raten wir als Poli­zei dazu, alle wich­ti­gen Unter­la­gen wie Aus­weis­pa­pie­re zu kopie­ren – so sind im Fal­le eines Fal­les alle not­wen­di­gen Daten schnell zur Hand“, rät Klotter.

Wei­te­re Emp­feh­lun­gen für einen siche­ren Urlaub:

  • Tra­gen Sie auf der Fahrt in Ihren Urlaubs­ort Ihre Zah­lungs­mit­tel, Aus­wei­se und Doku­men­te direkt am Körper.
  • Las­sen Sie Ihre Wert­ge­gen­stän­de oder Aus­weis­pa­pie­re nie unbe­auf­sich­tigt lie­gen – auch nicht im Fahr­zeug, wenn Sie bei­spiels­wei­se bei einem Stopp an der Tank­stel­le oder Rast­stät­te nur kurz aussteigen.
  • Sei­en Sie miss­trau­isch, wenn Sie auf Park­plät­zen auf ver­meint­li­che Schä­den an Ihrem Fahr­zeug auf­merk­sam gemacht wer­den oder Sie jemand bit­tet, ande­ren auf Land­kar­ten den Weg zu zei­gen. Das kön­nen Tricks sein, um Sie und Ihre Beglei­tung aus dem Wagen zu locken, damit Die­be Wert­sa­chen aus dem Wagen steh­len können.
  • Auch Bus­rei­sen­de soll­ten bei Tank‑, Rast- oder Besich­ti­gungs­auf­ent­hal­ten kei­ner­lei Wert­ge­gen­stän­de im Bus zurück­las­sen. Es sei denn, der Fah­rer oder ande­re ver­trau­ens­wür­di­ge Per­so­nen blei­ben im Bus, um auf die Sachen zu achten.
  • Bahn­rei­sen­de soll­ten ihr Gepäck immer im Auge behal­ten. Das gilt beson­ders für Bahn­hö­fe, denn dort nut­zen Die­be selbst die gering­ste Unauf­merk­sam­keit, z. B. beim Fahr­kar­ten­kauf oder bei Tele­fo­na­ten, um blitz­schnell zuzugreifen.
  • Redu­zie­ren Sie Ihr mit­ge­führ­tes Bar­geld auf das not­wen­di­ge Mini­mum und zei­gen Sie ande­ren mög­lichst wenig davon.
  • Nut­zen Sie unter­wegs kei­nen Geld­au­to­ma­ten, an dem etwas unge­wöhn­lich erscheint, z. B. ange­brach­te Lei­sten oder Ver­blen­dun­gen, abste­hen­de und vor allem locke­re Tei­le, oder Spu­ren von Kle­ber rund um den Kartenschlitz.
  • Notie­ren Sie nie­mals Ihre PIN irgend­wo im Porte­mon­naie, schon gar nicht auf der Zahlungskarte.
  • Soll­ten Ihnen Zah­lungs­kar­ten abhan­den­ge­kom­men sein, las­sen Sie die­se sofort für den wei­te­ren Gebrauch sper­ren. Der bun­des­wei­te Sperr-Not­ruf ist unter der Tel.-Nr. (0049) 116 116 erreichbar.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum siche­ren Rei­sen gibt es im Falt­blatt „Lang­fin­ger machen nie­mals Urlaub“. Die­ses ist kosten­los in (Kriminal-)Polizeilichen Bera­tungs­stel­len erhält­lich oder kann her­un­ter­ge­la­den wer­den unter:

http://​www​.poli​zei​-bera​tung​.de/​m​e​d​i​e​n​a​n​g​e​b​o​t​/​m​e​d​i​e​n​a​n​g​e​b​o​t​-​d​e​t​a​i​l​s​/​d​e​t​a​i​l​/​2​4​.​h​tml

Die bekann­te­sten Tricks der Taschen­die­be sind auf­ge­li­stet unter:

http://​www​.poli​zei​-bera​tung​.de/​t​h​e​m​e​n​-​u​n​d​-​t​i​p​p​s​/​d​i​e​b​s​t​a​h​l​-​u​n​d​-​e​i​n​b​r​u​c​h​/​t​a​s​c​h​e​n​d​i​e​b​s​t​a​h​l​.​h​tml

Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen ste­hen Ihnen auch unse­re Kri­mi­nal­po­li­zei­li­chen Bera­tungs­stel­len in Ober­fran­ken zur Verfügung.

Die ober­frän­ki­sche Poli­zei wünscht Ihnen eine erhol­sa­me und siche­re Ferienzeit!