Kran­ken­pfle­ge­schu­le lud zum 5. Bay­reu­ther Tag der Krankenpflege

Symbolbild Bildung

Lern­ort Schul­sta­ti­on – wie wird Pfle­ge ein Magnetberuf?

„Lern­ort Schul­sta­ti­on – wie wird Pfle­ge ein Magnet­be­ruf?“ So lau­te­te das Mot­to des 5. Bay­reu­ther Tages der Kran­ken­pfle­ge, von dem sich über 300 Besu­cher „ange­zo­gen“ fühl­ten – Schü­ler, die vor der Berufs­wahl ste­hen, Schü­ler der Pfle­ge­schu­len, Pflege‑, Lehr­kräf­te, Pra­xis­an­lei­ter und Pfle­ge­dienst­lei­tun­gen aus den Berei­chen Alten‑, Kran­ken- und Kinderkrankenpflege.

Wie der Magnet gepolt sein soll­te, der die Pfle­ge­be­ru­fe attrak­ti­ver macht, dar­über waren sich die Exper­ten am Ende des 5. Bay­reu­ther Tages der Kran­ken­pfle­ge einig: Schon die Aus­bil­dung soll Lust auf den Beruf machen und den Grund­stein für beruf­li­che Per­spek­ti­ven legen. Dar­über hin­aus müs­sen die Kom­pe­ten­zen wie auch die gesell­schaft­li­che Aner­ken­nung der exami­nier­ten Pfle­ge­kräf­te wach­sen, beton­ten meh­re­re Refe­ren­ten. Ins­be­son­de­re für die Aus­bil­dung haben sich die Ver­ant­wort­li­chen der Berufs­fach­schu­len der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH kla­re Zie­le gesetzt. Sie stre­ben eine ganz­jäh­ri­ge Schul­sta­ti­on sowie die Ein­rich­tung einer Lern­werk­statt an. Sehr kon­kret sind bereits die Pla­nun­gen für eine dua­le Aus­bil­dung. Bereits ab 2016 bie­ten die Berufs­fach­schu­len eine dua­le Aus­bil­dung an, in der Schü­ler zusätz­lich zur Berufs­aus­bil­dung Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge in Zusam­men­ar­beit mit einer Hoch­schu­le den aka­de­mi­schen Grad eines Bache­lor erwer­ben können.

Ler­nen unter rea­len Bedin­gun­gen – kei­ne Schu­le ist besser

Schü­ler, Leh­rer und Pra­xis­an­lei­ter aus den ver­schie­de­nen Berei­chen der Pfle­ge, aber auch exter­ne Refe­ren­ten stell­ten am 5. Tag der Kran­ken­pfle­ge ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs- und Lern­mo­del­le vor und setz­ten sich mit der Fra­ge aus­ein­an­der, wel­che Schu­le Schu­le machen könn­te: „Brenn­punkt Pra­xis – ist Schü­ler­an­lei­tung im Pfle­ge­all­tag Uto­pie?“, frag­te Ste­fa­nie Schlie­ben, Refe­ren­tin der Baye­ri­schen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft Mün­chen, gleich im ersten Vor­trag pro­vo­ka­tiv. Im Anschluss ging es um die Fra­ge, wie wich­tig frei­ge­stell­te Pra­xis­an­lei­ter für die prak­ti­sche Aus­bil­dung in der Pfle­ge sind. Hier ließ Anja Mei­nun­ger, selbst Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin und Fach­schwe­ster für Anäs­the­sie und Inten­siv­me­di­zin, aber auch Pra­xis­an­lei­te­rin und Lehr­kraft an der Berufs­fach­schu­le für Kran­ken­pfle­ge, hin­ter die Kulis­sen blicken. Im fol­gen­den Vor­trag wur­de mit dem „Lern­ort Schul­sta­ti­on“ ein Modell vor­ge­stellt, das neue Wege in der Aus­bil­dung geht und einen Blick in die Zukunft erlaubt. Am Nach­mit­tag nah­men ver­schie­de­ne Refe­ren­ten die Zuhö­rer in die Pra­xis mit: Eine Pfle­ge­kraft und ein Schü­ler erzähl­ten, was sie aus dem Pro­jekt „Zwei Wochen rund um die Uhr – Schü­ler lei­ten eine Sta­ti­on“ gelernt haben, bevor Vol­ker Paul, stell­ver­tre­ten­der Lei­ter der Schu­le für Pfle­ge­be­ru­fe des Fried­rich Ebert Kran­ken­hau­ses in Neu­mün­ster, über sei­ne Erfah­run­gen mit einer „Schul­sta­ti­on im Ganz­jah­res­be­trieb“ sprach.

Was macht Pfle­ge anziehend?

Mit Claus Fussek kam ein Sozi­al­ar­bei­ter und bekann­ter Autor zu Wort, der sich seit Jah­ren kri­tisch mit Miss­stän­den im Bereich der Pfle­ge aus­ein­an­der­setzt, die­se ana­ly­siert und Lösungs­an­sät­ze bie­tet. Er arbei­tet haupt­be­ruf­lich im Münch­ner ambu­lan­ten Bera­tungs- und Pfle­ge­dienst „Ver­ei­ni­gung Inte­gra­ti­ons­för­de­rung“, ist Trä­ger des Bun­des­ver­dienst­kreu­zes und wur­de im ver­gan­ge­nen Jahr mit dem Deut­schen Fair­ness-Preis aus­ge­zeich­net. Er wid­me­te sich der Fra­ge, wie sich Pfle­ge zum Magnet­be­ruf ent­wickeln kann. Karl Heinz Kri­stel, Lei­ter der Berufs­fach­schu­len für Kran­ken­pfle­ge und Kran­ken­pfle­ge­hil­fe, frag­te im Anschluss aus der Per­spek­ti­ve eines Schul­lei­ters: „Was ist uns der Pfle­ge­nach­wuchs wert?“ und lei­te­te damit auf die anschlie­ßen­de Podi­ums­dis­kus­si­on zum The­ma „Ideen­mo­tor ‚Die Jun­gen Wil­den‘ – wie wird Pfle­ge ein Magnet­be­ruf?“ über. Hier dis­ku­tier­ten Ste­fa­nie Schlie­ben von der Baye­ri­schen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft in Mün­chen, Mar­ti­na Schulz, lei­ten­de Regie­rungs­schul­di­rek­to­rin der Regie­rung von Ober­fran­ken, und Ste­fan Höfer, Diplom­pfle­ge­päd­ago­ge (FH) und stell­ver­tre­ten­der Schul­lei­ter der Berufs­fach­schu­len für Kran­ken­pfle­ge und Kran­ken­pfle­ge­hil­fe, mit zwei Schü­le­rin­nen der Kran­ken­pfle­ge­schu­le Bay­reuth im zwei­ten Aus­bil­dungs­jahr. Die Mode­ra­ti­on über­nahm Chri­sti­an Höreth, bekannt als Mode­ra­tor bei Radio Mainwelle.

Bun­tes Rahmenprogramm

Umrahmt wur­de der Tag von einer Aus­stel­lung mit Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­ten zu Aus‑, Fort- und Wei­ter­bil­dung. Ver­schie­de­ne Teil­be­rei­che wie Schmerz­the­ra­pie, Pal­lia­tiv­pfle­ge, Aro­ma­pfle­ge, Wund­ma­nage­ment und Sto­ma­pfle­ge, aber auch Hos­piz­dienst, Zweit­haar- und Dia­be­tes­be­ra­tung stell­ten sich vor. Schirm­herr der Ver­an­stal­tung war Land­rat Her­mann Hüb­ner, Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH.

Eine Bil­der­ga­le­rie zum Tag der Kran­ken­pfle­ge fin­den Sie auf der der Face­book­sei­te der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH.