Grü­ne: Sor­ge um poli­ti­sche Kul­tur im Forch­hei­mer Kreistag

„Ich kann und will die­se Art von Poli­tik nicht mit­tra­gen!“, erei­fert sich der grü­ne Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Kreis­tag Karl Wald­mann, dem nach der letz­ten Kreis­aus­schuss­sit­zung „die Gal­le hoch­ge­kom­men ist.“

Was war pas­siert? Der Ver­kauf der Alten Land­wirt­schafts­schu­le im Lösch­wöhrd stand auf der Tages­ord­nung der nicht-öffent­li­chen Sit­zung. Dazu haben meh­re­re Inter­es­sen­ten Ange­bo­te abge­ge­ben, unter ande­rem ein Kreis­rat, der selbst Mit­glied im Kreis­aus­schuss ist. Die­ser habe zwar bei dem Tages­ord­nungs­punkt „Ver­kauf der Alten Land­wirt­schafts­schu­le“ die Sit­zung ver­las­sen, ihm lie­gen aber mit den Sit­zungs­un­ter­la­gen alle Ange­bo­te der Kon­kur­ren­ten detail­liert vor.

Nach­dem auf Vor­schlag der Ver­wal­tung nur mit den drei Best­bie­tern wei­ter­ver­han­delt wer­den soll­te, wäre der mit­bie­ten­de Kreis­rat eigent­lich aus dem Ren­nen gewe­sen. Aber eine deut­li­che Mehr­heit des Kreis­aus­schus­ses hat dies per Abstim­mung ver­hin­dert. Nun muss die Kreis­ver­wal­tung mit allen Inter­es­sen­ten, damit auch mit dem Kreis­tags­kol­le­gen, weiterverhandeln.

„Wenn das Ver­fah­ren fair sein soll, dann müs­sen nun allen Inter­es­sen­ten alle Ange­bo­te zur Kennt­nis gege­ben wer­den. Anson­sten hat ein Bie­ter auf­grund sei­nes Man­dats einen unzu­läs­si­gen Wis­sens­vor­sprung“, so Wald­mann. „Bei die­ser Art von Poli­tik sehe ich die Gefahr, dass Glaub­wür­dig­keit ver­spielt wird, was letzt­lich allen, auch den ehren­amt­li­chen Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­kern scha­det,“ befürch­tet Wald­mann. Er for­dert gera­de nach den all­seits bekann­ten Skan­da­len der letz­ten Jah­re bei allen Kol­le­gen die Bereit­schaft, die not­wen­di­gen Kon­se­quen­zen zu zie­hen und zukünf­tig eine kor­rek­te, trans­pa­ren­te und ver­trau­ens­vol­le Poli­tik zu machen.