Spu­ren der ober­frän­ki­schen Raub­de­lik­te füh­ren nach Niedersachsen

Symbolbild Polizei

OBER­FRAN­KEN, BAY­ERN / HAN­NO­VER, NIE­DER­SACH­SEN. Der Ermitt­lungs­grup­pe „Kas­se“ der Kri­po Bay­reuth liegt inzwi­schen ein wich­ti­ges Aus­wer­tungs­er­geb­nis der an den ober­frän­ki­schen Tat­or­ten gesi­cher­ten Spu­ren vor. Sowohl in dem Super­markt in Hof als auch in den Dis­count­märk­ten in Kulm­bach und Peg­nitz konn­ten Kri­mi­nal­be­am­te die glei­chen DNA-Spu­ren sichern. Zudem stimmt die DNA mit ent­spre­chen­den Spu­ren an meh­re­ren Tat­or­ten von Raub­über­fäl­len durch einen unbe­kann­ten Seri­en­tä­ter im Raum Han­no­ver überein.

Am Abend des 3. Juni 2015, zu Laden­schluss, über­fiel ein unbe­kann­ter Mann eine Dis­coun­ter­fi­lia­le in Hof. Er bedroh­te die Kas­sie­re­rin und for­der­te mit vor­ge­hal­te­ner Schuss­waf­fe Bar­geld. Unver­mit­telt gab er auch Schüs­se in Rich­tung der Kas­se ab. Ohne Beu­te flüch­te­te der Räu­ber anschlie­ßend aus dem Super­markt in unbe­kann­te Rich­tung. Eine sofort ein­ge­lei­te­te, groß ange­leg­te Fahn­dung ver­lief bis­lang ohne Ergebnis.

Am 10. Juni und 11. Juni kam es zur glei­chen Tat­zeit zu zwei wei­te­ren Raub­über­fäl­len auf Super­märk­te in Kulm­bach und Peg­nitz. Mit Aus­nah­me von Schuss­ab­ga­ben waren unter ande­rem die Vor­ge­hens­wei­se und die Täter­be­schrei­bung nahe­zu iden­tisch. In die­sen bei­den Fäl­len ver­ließ der Täter mit dem geraub­ten Geld in einer Pla­stik­tü­te die Geschäf­te. In allen drei Fäl­len flüch­te­te der Räu­ber ent­we­der zu Fuß oder mit einem Fahr­rad. Sofort ein­ge­lei­te­te, umfang­rei­che Fahn­dungs­maß­nah­men ver­lie­fen bis­lang ohne Ergeb­nis. Die ermit­teln­den Poli­zi­sten gehen davon aus, dass der Unbe­kann­te ver­mut­lich im nähe­ren Bereich in ein Fahr­zeug steigt und damit sei­ne Flucht fortsetzt.

Enge Zusam­men­ar­beit der Ermitt­lungs­grup­pen aus Bay­reuth und Hannover 

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag wur­de die Ermitt­lungs­grup­pe „Kas­se“ bei der Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth ein­ge­rich­tet, bei der zusätz­lich Beam­te die Spe­zia­li­sten der Fach­kom­mis­sa­ria­te aus Hof und Bay­reuth unter­stüt­zen. Die Kri­mi­na­ler stan­den bereits kurz nach der Tat mit Poli­zi­sten im gan­zen Bun­des­ge­biet, ins­be­son­de­re mit den Kri­mi­nal­be­am­ten der Ermitt­lungs­grup­pe „Dis­coun­ter“ aus Han­no­ver in engem Kon­takt, da vor allem die Per­so­nen­be­schrei­bung des Hofer Räu­bers und die Tat­aus­füh­rung deut­li­che Par­al­le­len zu zahl­rei­chen Fäl­len in Nie­der­sach­sen aufwiesen.

DNA gehört dem gewalt­tä­ti­gen Serientäter

Nach inzwi­schen vor­lie­gen­dem Ergeb­nis der DNA-Spu­ren­aus­wer­tung steht fest, dass alle drei ober­frän­ki­schen Raub­über­fäl­le von dem glei­chen unbe­kann­ten Täter began­gen wur­den. Es han­delt sich bei dem Mann um den Seri­en­tä­ter, nach dem bereits seit län­ge­rem, ins­be­son­de­re im Raum Han­no­ver, nach zahl­rei­chen Raub­über­fäl­len auf Dis­coun­ter gefahn­det wird. Bei sei­nen Taten hat der Unbe­kann­te auch eini­ge Male sei­ne Schuss­waf­fe gegen Men­schen ein­ge­setzt. Wei­ter­hin prü­fen die Kri­mi­nal­be­am­ten Zusam­men­hän­ge mit gleich­ge­la­ger­ten Über­fäl­len in Nord­rhein-West­fa­len, Sach­sen-Anhalt, Bran­den­burg, Hes­sen und Thüringen.

Kri­po bit­tet Bevöl­ke­rung wei­ter­hin um Mit­hil­fe und mahnt zur Vorsicht

Die Beam­ten der Ermitt­lungs­grup­pe bit­ten trotz der lau­fen­den, umfang­rei­chen und inten­si­ven Fahn­dungs­maß­nah­men nach dem Räu­ber auch wei­ter­hin um die Unter­stüt­zung der Bevöl­ke­rung sowie der Ange­stell­ten der Dis­count­märk­te. Jeder Hin­weis kann unter Umstän­den einen ent­schei­den­den Bei­trag zu der Ergrei­fung des Räu­bers lie­fern. Den Kri­mi­na­lern lie­gen Infor­ma­tio­nen vor, wonach sich der Täter vor dem Über­fall in dem Markt eine Zeit lang ruhig und unauf­fäl­lig auf­hält. Sein gesam­tes Vor­ge­hen vor und nach der Tat wirkt regel­mä­ßig gelas­sen und selbstsicher.

Wer im Super­markt einen Mann bemerkt, auf den unten ste­hen­de Beschrei­bung passt, wird gebe­ten, sofort den Not­ruf 110 zu wählen.

Wie­der­holt warnt die Poli­zei davor, selbst Kon­takt mit dem bewaff­ne­ten Mann auf­zu­neh­men. Wer glaubt den Täter zu erken­nen soll­te umge­hend einen Not­ruf absetzen. 

Der Räu­ber wird stets wie folgt beschrieben:

  • zir­ka 45 bis 55 Jah­re alt
  • geschätz­te 170 bis 175 Zen­ti­me­ter groß
  • auf­fal­lend hel­le Gesichtsfarbe
  • kräf­ti­ge, unter­setz­te Figur
  • hat­te stets eine Schiebermütze/​Cappy auf
  • sprach deutsch mit ost­eu­ro­päi­schem Akzent

Die inten­si­ve Zusam­men­ar­beit zwi­schen der Ermitt­lungs­grup­pe „Kas­se“ der Kri­mi­nal­po­li­zei und der Staats­an­walt­schaf­ten Bay­reuth und Hof sowie der Ermitt­lungs­grup­pe „Dis­coun­ter“ der Kri­po Han­no­ver und der Staats­an­walt­schaft Han­no­ver dau­ert an.