Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Ein­la­dung zur öffent­li­chen Antritts­vor­le­sung von Prof. Dr. Chri­stoph K. Thomas

Symbolbild Bildung

‚Dis­co in the woods: Inve­sti­ga­ting trans­port dyna­mics at the air-plant-soil interface’

Der Groß­teil des Lebens auf der Erde spielt sich in der weni­ge Zeh­ner­me­ter dün­nen Schicht an der Naht­stel­le zwi­schen Luft, Boden und Vege­ta­ti­on ab. Obwohl unser Leben tag­täg­lich und direkt durch den Trans­port von Was­ser, Wär­me, Licht, Koh­len­di­oxid, Abga­sen und ande­ren Luft­bei­men­gun­gen nahe der Ober­flä­che bestimmt wird, sind die Pro­zes­se für den Aus­tausch oft­mals unzu­rei­chend ver­stan­den, vor allem in der Nacht und wenn der Wind schwach ist. Das hat z.B. zur Fol­ge, dass Vor­her­sa­gen der Schad­stoff­aus­brei­tung nicht zutref­fen oder der Bei­trag von Wäl­dern zum Kli­ma­wan­del unzu­rei­chend abge­schätzt wer­den kann.

Die Antritts­vor­le­sung von Prof. Dr. Chri­stoph K. Tho­mas stellt in einer anschau­li­chen Art und Wei­se die Grund­la­gen des boden­na­hen Luft­trans­ports, moder­ne Mess­me­tho­den mit Hil­fe von Licht, Schall und Nebel sowie deren Anwen­dung in der aktu­el­len Wald­kli­ma­for­schung dar.

  • Ter­min: Mitt­woch, 17. Juni 2015
  • Zeit: 18 Uhr c.t.
  • Ort: Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Gebäu­de GEO – Hör­saal H 8, Uni­ver­si­täts­stra­ße 30, 95447 Bayreuth

Die Antritts­vor­le­sung ist öffent­lich und kosten­frei, eine Anmel­dung nicht erfor­der­lich. Inter­es­sier­te Bür­ger und Jour­na­li­sten sind herz­lich ein­ge­la­den! Beson­ders ist, dass die Vor­le­sung in Eng­lisch gehal­ten wird.

„Ich bin froh, wie­der an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zu sein“, erzählt Prof. Dr. Chri­stoph K. Tho­mas, der zum 1. Okto­ber 2014 an die Uni­ver­si­tät Bay­reuth beru­fen wur­de und Lei­ter der Mikro­me­teo­ro­lo­gie ist. „Nach dama­li­gem Stu­di­um und Pro­mo­ti­on in der Geo­öko­lo­gie und den anschlie­ßen­den zehn Jah­ren For­schung und Leh­re in den USA stellt sich die Fra­ge: War­um der Wech­sel zurück? Mei­ne Moti­va­ti­on war offen­sicht­lich: Ich bin begei­stert von den vie­len über­durch­schnitt­lich qua­li­fi­zier­ten und inter­es­sier­ten Stu­die­ren­den, die das Leh­ren und For­schen zur Freu­de wer­den las­sen“, äußert sich der Wissenschaftler.

Sei­ne For­schung in der Mikro­me­teo­ro­lo­gie unter­sucht Luft­strö­mun­gen und den damit ver­bun­de­nen Ener­gie- und Mas­sen­aus­tausch in natür­li­chen Öko­sy­ste­men, vor allem in Wäl­dern. „Wir sind sowohl an dem ‚Wie‘? als auch dem ‚Wann‘? und ‚Wie­viel‘? inter­es­siert. Ein Bei­spiel ist die Varia­bi­li­tät des tur­bu­len­ten Koh­len­di­oxid­aus­tau­sches zwi­schen Wald und Luft, um die Ver­än­de­run­gen durch den Kli­ma­wan­del zu mes­sen. Bei unse­ren Feld­ex­pe­ri­men­ten ver­wen­den wir Mess­tech­ni­ken mit Schall, Laser­licht und künst­li­chem Nebel“.

Prof. Dr. Chri­stoph K. Tho­mas fährt fort: „In der Leh­re setz­te ich vor allem auf die direk­te Betei­li­gung der Stu­die­ren­den im Hör­saal und im Feld. Da kann auch schon ein­mal eine ‚Bastel­stun­de‘ mit Sche­re und Kle­ber dazu­ge­hö­ren, um grund­le­gen­de Kon­zep­te in ande­rer Form zu ver­mit­teln und direkt er(k)lebbar zu machen. Die­se im deut­schen Hoch­schul­un­ter­richt eher unüb­li­che Form habe ich in den USA zu schät­zen gelernt, da sie beim Abbau von for­ma­len Hür­den hilft, per­sön­li­chen Lern­prä­fe­ren­zen ent­ge­gen­kommt und ein­fach Freu­de macht. Und wer Spaß hat, lernt besser“.