Foto­aus­stel­lung „Zwei­ter Welt­krieg – ganz pri­vat“: Finis­sa­ge im Deut­schen Kameramuseum

  Ein Schmuckstück im Deutschen Kameramuseum in Plech: die legendäre Ermanox in einer frühen Ausführung (1924) in respektablem Zustand. Eine Sucherkamera (1924-1927) für Platten und Filmpacks 4,5 x 6 cm Negativformat. Aufgrund der für damalige Verhältnisse sehr hohen Lichtstärke des fest eingebauten Objektivs Ernostar 1:2,0/100 mm war diese heute äußerst seltene Kamera geeignet für "Momentaufnahmen bei Tages- und Kunstlicht, drinnen und draußen, für Landschaft, Porträt, Sport, Genre, Bühnen- und Innenaufnahmen ohne Blitzlicht" (so die Werbung). Foto: Tauber/www.kameramuseum.de


Ein Schmuck­stück im Deut­schen Kame­ra­mu­se­um in Ple­ch: die legen­dä­re Erman­ox in einer frü­hen Aus­füh­rung (1924) in respek­ta­blem Zustand. Foto: Tauber/www.kameramuseum.de

Bei der Finis­sa­ge noch­mals Vor­trag von Heinz Stark

Neu im Deut­schen Kame­ra­mu­se­um: Die legen­dä­re Kame­ra Ermanox

Die viel beach­te­te Foto­aus­stel­lung „Der Zwei­te Welt­krieg ganz pri­vat – Erin­ne­rungs­bil­der deut­scher Sol­da­ten von der Front in Frank­reich und Russ­land und von der Hei­mat­front“ im Ple­cher Kame­ra­mu­se­um geht in den End­spurt: Am Sonn­tag, 14. Juni, 14 Uhr, fin­det eine Finis­sa­ge statt, in der Kreis­hei­mat­pfle­ger Heinz Stark sei­nen viel dis­ku­tier­ten Vor­trag über das Kriegs­en­de in Ple­ch wie­der­holt. Das ursprüng­lich zu die­sem Ter­min vor­ge­se­he­ne Refe­rat von Die­ter Kan­del über „Foto Quel­le – Geschich­te und Geschich­ten“ wird ver­scho­ben und neu ange­setzt. Auch am Sams­tag, 13. Juni, sind die Fotos noch­mals zu besich­ti­gen. Erst­mals live zu bewun­dern ist bei die­ser Gele­gen­heit auch ein spek­ta­ku­lä­rer Neu­zu­gang im Deut­schen Kame­ra­mu­se­um: eine der sel­ten­sten deut­schen Kame­ras, die berühm­te Ern­emann Erman­ox mit der für die dama­li­gen Zeit bei einer Plat­ten­ka­me­ra schon sen­sa­tio­nel­len Licht­stär­ke von 1:2,0 bei 100 Mil­li­me­ter Brennweite.

Über 70 Jah­re schlum­mer­ten die vier Dut­zend 6 x 6 –Schwarz­weiß­ne­ga­ti­ve, sorg­fäl­tig ein­ge­wickelt in But­ter­brot­pa­pier, in einer unschein­ba­ren schwarz­lackier­ten Holz­scha­tul­le. Bis sie vor weni­gen Jah­ren von Johan­nes Engel­mann, einem Mit­ar­bei­ter des Deut­schen Kame­ra­mu­se­ums, ein­ge­scannt und auf DVDs archi­viert wur­den. Jetzt, zum Geden­ken „70 Jah­re Endes des Zwei­ten Welt­kriegs“, erin­ner­te sich Muse­ums­lei­ter Kurt Tau­ber an die foto­gra­fi­schen Schät­ze und kon­zi­pier­te dar­aus eine Foto­aus­stel­lung mit rund 45 Moti­ven, die Anfang Mai im Ple­cher Muse­um eröff­net wurde.

Die Motiv­aus­wahl ist beein­druckend: Deut­sche Land­ser, dick ver­mummt, in der Wei­te des rus­si­schen Win­ters. Deutsch­spra­chi­ge Weg­wei­ser irgend­wo am Ural. Ein Haken­kreuz aus Bir­ken­stämm­chen an einer rus­si­schen Block­hüt­te, die offen­bar zur Offi­ziers­mes­se umfunk­tio­niert wor­den war. Sol­da­ten vor einem Bun­ker unter dem Schloss Ver­sailles, auf dem Eif­fel­turm, im Restau­rant auf der ersten Platt­form des Pari­ser Wahr­zei­chens („Bier, Glas 5,- Franc“). Oder die für die Ewig­keit gebau­te Metall­kon­struk­ti­on des Eif­fel­turms aus einer auch nach heu­ti­gen Maß­stä­ben sen­sa­tio­nel­len Perspektive.

Die Aus­stel­lung ist noch am Sams­tag, 13. Juni, 14 bis 17 Uhr, und am Sonn­tag, 14. Juni, von 11 bis 17 Uhr (Letz­ter Ein­lass: jeweils 16 Uhr) geöff­net. Mehr Infos auf der Muse­ums­home­page unter www​.kame​ra​mu​se​um​.de.