„Poli­ti­scher Affen­zir­kus zum Scha­den des Steigerwalds“

Wald­schutz­ge­biet: Kreis­tags­grü­ne kri­ti­sie­ren das Auf­he­bungs­ver­fah­ren und sehen den neu­en Land­rat in der Pflicht

Erst kla­gen die Staats­for­sten gegen den staat­li­chen Teil des Land­rats­am­tes Bam­berg, der Frei­statt also gegen sich selbst. Nun weist die Staats­re­gie­rung die Regie­rung von Ober­fran­ken an, das Wald­schutz­ge­biet (Geschütz­ter Land­schafts­be­stand­teil) „Der Hohe Buche­ne Wald“ bei Ebrach per Auf­he­bungs­ver­fah­ren zu kas­sie­ren. Für die Grü­nen im Land­kreis Bam­berg ist das eine Schmie­ren­ko­mö­die, moti­viert durch CSU-Recht­ha­be­rei. Auf die Stamm­tisch­ho­heit aber gegen die Inter­es­sen der Stei­ger­wald­re­gi­on gerichtet.

„Was die Staats­re­gie­rung hier ver­an­stal­tet, ist ein poli­ti­scher Affen­zir­kus erster Güte, und dies zum Scha­den von Mensch und Natur im Stei­ger­wald“, kon­sta­tiert der Bam­ber­ger Kreis­rat Andre­as Lösche. Anstatt sich aktiv an einer Wei­ter­ent­wick­lung der Regi­on zu betei­li­gen, tor­pe­die­re die CSU-Staats­re­gie­rung die Ent­fal­tungs­mög­lich­kei­ten des Stei­ger­wal­des. Schließ­lich habe der Kreis­tag zu Bam­berg das Wald­schutz­ge­biet auf den Weg gebracht, um mit einer Bewer­bung zum Welt­na­tur­er­be der Regi­on neue Impul­se zu verleihen.

„Eine sol­che Chan­ce nicht zu nut­zen, ist ver­ant­wor­tungs­los“, sagt Lösche und ver­weist dar­auf, dass mit dem so genann­ten Tritt­stein­kon­zept der Staats­for­sten in Sachen Welt­na­tur­er­be nichts zu errei­chen sein wird. „Die UNESCO wird sich kaputt­la­chen, wenn sie die Bewer­bung der Staats­re­gie­rung in Hän­den hal­ten wird,“ ist sich der Bam­ber­ger Kreis­rat sicher. Gefor­dert sieht Andre­as Lösche jetzt auch den Bam­ber­ger Land­rat: „Wenn er Scha­den vom Land­kreis abwen­den will, dann muss er dem Trei­ben der Staats­re­gie­rung ent­schie­den ent­ge­gen tre­ten.“ Schließ­lich habe auch er 2010 für das Wald­schutz­ge­biet gestimmt.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Die CSU ist zum einen von Lob­by­in­ter­es­sen, einem ECK­stein ihres poli­ti­schen Han­delns, getrie­ben. Zum ande­ren will ihre Füh­rung bele­gen, daß sie in gera­de­zu abso­lu­ti­stisch-mon­ar­chi­scher Manier über den Frei­staat herr­schen kann.

    Die frei gewähl­ten Man­dats­trä­ger, die die­ses Vor­ge­hen akzep­tie­ren und über ihr Abstimm­ver­hal­ten unter­stüt­zen, soll­ten vor Scham im Boden versinken.

    Über­dies: Hat­te nicht auch der Regie­rungs­prä­si­dent sei­ner­zeit die Unter­schutz­stel­lung begrüßt? Wie steht es jetzt mit sei­ner Glaub­wür­dig­keit – als Behör­de, aber auch als Person?

    Zur Begriff­lich­keit:

    Tritt­stei­ne kön­nen kei­ne groß­flä­chi­gen Schutz­ge­bie­te erset­zen. Ihr Zweck ist, zur Ver­net­zung der­sel­ben bei­zu­tra­gen, indem sie den Arten mit­tels über­wind­ba­rer Ent­fer­nun­gen gene­ti­schen Aus­tausch zwi­schen den sonst ver­in­sel­ten Popu­la­tio­nen ermöglichen.

    Wer also behaup­tet, Tritt­stei­ne könn­ten als eigen­stän­di­ge Ele­men­te eines effek­ti­ven Natur­schut­zes fun­gie­ren, hat abso­lut kei­ne Ahnung von der Sache oder (und?) will die Men­schen bewußt für dumm verkaufen.