„Gro­ße Koali­ti­on“ zur Ver­bes­se­rung der Schienenverbindungen

Inter­es­sens­ge­mein­schaf­ten zur Elek­tri­fi­zie­rung Nürnberg–Bayreuth/Cheb und zum Schie­nen­kor­ri­dor Stuttgart–Nürnberg ver­ein­ba­ren enge fach­li­che und poli­ti­sche Zusammenarbeit

Im histo­ri­schen Bau­mei­ster­haus der Stadt Nürn­berg tra­fen sich kürz­lich knapp 40 Land­rä­te, Ober­bür­ger­mei­ster, Bür­ger­mei­ster, Ver­tre­ter der Städ­te, Regio­nen und Indu­strie- und Han­dels­kam­mern zu einer Kon­fe­renz der benach­bar­ten Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten für den Schie­nen­ver­kehr, der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Elek­tri­fi­zie­rung Nürn­berg-Bay­reuth/Cheb und der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Schie­nen­kor­ri­dor Stuttgart-Nürnberg.

Die Spre­cher der bei­den Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten, die Land­rä­te Armin Kro­der (Nürn­ber­ger Land) und Klaus Pavel (Ost­alb­kreis) sowie Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe (Bay­reuth), hoben die gemein­sa­men Inter­es­sen und die Initia­ti­ven zur Ver­bes­se­rung der Schie­nen­fern­ver­keh­re in ihren Regio­nen her­vor. Die Teil­neh­mer der Kon­fe­renz, dar­un­ter auch Uwe Raab, Erster Bür­ger­mei­ster der Stadt Peg­nitz, sowie Micha­el Brei­ten­fel­der, Umset­zungs­ma­na­ger des Wirt­schafts­bands A9 Frän­ki­sche Schweiz, ver­ab­re­de­ten einen engen Schul­ter­schluss bei der Ver­fol­gung über­grei­fen­der Interessen.

Im Mit­tel­punkt der gemein­sa­men Über­le­gun­gen steht der ICE-Kno­ten Nürn­berg. Für bei­de Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten sind genau ange­pass­te Bahn­an­schlüs­se mit kur­zen Umstei­ge­zei­ten von gro­ßem Inter­es­se. Dies betrifft lang lau­fen­de Zug­ver­bin­dun­gen wie zum Bei­spiel Bayreuth–Nürnberg–Stuttgart oder Stuttgart–Nürnberg–Berlin. Aber auch der Schie­nen­per­so­nen­nah­ver­kehr muss im Fahr­plan­ge­fü­ge sei­nen Platz haben.

Die Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten stre­ben die kon­se­quen­te Anwen­dung des modern­sten Prin­zips der Fahr­plan­ge­stal­tung an, den Inte­gra­len Takt­fahr­plan. Da opti­ma­le Umstei­ge­ver­bin­dun­gen und damit best­mög­li­che Rei­se­ket­ten oft­mals nur mit Fahr­zeit­ver­kür­zun­gen oder Kapa­zi­täts­er­hö­hun­gen der Schie­nen­in­fra­struk­tur zu errei­chen sind, erge­ben sich dar­aus kon­kre­te Inve­sti­ti­ons­er­for­der­nis­se in Bahn­strecken und in Züge, für die sich die Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten eben­falls gemein­sam ein­set­zen wollen.

Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe sowie Peg­nitz‘ Erster Bür­ger­mei­ster Uwe Raab sind sich dar­in einig, mit der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Schie­nen­kor­ri­dor Stuttgart–Nürnberg einen wei­te­ren wich­ti­gen Part­ner gefun­den zu haben, um die Ver­bes­se­rung der Schie­nen­an­bin­dung bald­mög­lichst zu errei­chen: „Nur wenn in der Regi­on Einig­keit über die Zie­le und Wege herrscht, wer­den wir mit einer Stim­me unse­re Inter­es­sen bei Bund und Bahn durch­set­zen kön­nen.“ Von her­aus­ra­gen­der Bedeu­tung ist Raab und Merk-Erbe zufol­ge die Elek­tri­fi­zie­rung der Schie­nen­strecke von Nürn­berg nach Bay­reuth bzw. über Markt­red­witz nach Cheb. Nicht nur, dass die­se Regi­on Anschluss an den Stand der Tech­nik erhält, auch die über­re­gio­na­le Betrach­tung im Sin­ne der Inte­gra­ti­on in das euro­päi­sche elek­tri­fi­zier­te Fern­ver­kehrs­netz erfor­dert die not­wen­di­ge Umset­zung die­ser Maß­nah­men. So erge­ben sich Ver­bin­dun­gen von Zürich über Stutt­gart nach Nürn­berg und wei­ter über Peg­nitz und Cheb bis nach Prag.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Inve­sti­tio­nen in Schie­ne und rol­len­des Mate­ri­al sind zwei­fel­los drin­gendst vonnöten.

    Aller­dings ent­wer­tet aus­ge­rech­net der Eigen­tü­mer, die öffent­li­che Hand, eben die­se Inve­sti­tio­nen, indem er par­al­lel und kon­kur­rie­rend das Stra­ßen­netz aus­baut. So bleibt des­sen sub­jek­ti­ver Attrak­ti­vi­täts­vor­teil unan­ge­ta­stet – trotz aller volks­wirt­schaft­li­chen Kosten und Schä­den, die es zur Fol­ge hat.

    Auch die unfai­re Wett­be­werbs­vor­tei­le ver­schaf­fen­den Rah­men­be­din­gun­gen der Fern­bus­se zie­len in die­se Rich­tung: kei­ne Maut, zu gerin­ge Kon­trol­len (Zustand der Fahr­zeu­ge, Arbeits­be­din­gun­gen des Per­so­nals, …), Mög­lich­keit des Rosinenpickens.