Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken stellt neu­en För­der­kom­pass vor

Klimaschutzberatung: Fast täglich erläutert Jürgen Ramming von der Energieagentur Oberfranken sinnvolle Sanierungsmaßnahmen in oberfränkischen Heizungskellern.

Kli­ma­schutz­be­ra­tung: Fast täg­lich erläu­tert Jür­gen Ramming von der Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken sinn­vol­le Sanie­rungs­maß­nah­men in ober­frän­ki­schen Heizungskellern.

Gute Nach­rich­ten für Sanie­rer: Mehr Geld für erneu­er­ba­res Heizen

Wäh­rend beim Strom schon fast ein Drit­tel des gesam­ten deut­schen Bedarfs rege­ne­ra­tiv erzeugt wird, kommt die Ener­gie­wen­de im Hei­zungs­kel­ler nicht recht aus dem Knick. Der­zeit stam­men nicht ein­mal 10 Pro­zent der Heiz­ener­gie aus erneu­er­ba­ren Quel­len, und an die­ser Quo­te hat sich seit 2011 kaum etwas geän­dert. Für Ener­gie­be­ra­ter Jür­gen Ramming von der Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken in Kulm­bach ist die­ser Still­stand nicht wirk­lich erklär­bar: „Das Hei­zen mit Holz oder Holz­pel­lets, die Warm­was­ser­be­rei­tung mit Solar­ther­mie und Wär­me­pum­pen oder die Ver­sor­gung gan­zer Dör­fer mit Nah­wär­me auf Hack­schnit­zel-Basis gel­ten doch längst als aus­ge­reift und sind auch wirt­schaft­lich konkurrenzfähig.“

Oft sei das Hei­zen mit erneu­er­ba­ren Ener­gien wegen der nied­ri­ge­ren Brenn­stoff­ko­sten sogar die deut­lich gün­sti­ge­re Lösung. Aller­dings schreck­ten häu­fig die im Ver­gleich zu Öl- oder Gas­hei­zun­gen höhe­ren Inve­sti­ti­ons­ko­sten. Nicht zuletzt aus die­sem Grund unter­nimmt der Bund nun einen neu­en Anlauf, um das Hei­zen mit erneu­er­ba­ren Ener­gien attrak­ti­ver zu gestal­ten. Über das „Markt­an­reiz­pro­gramm“ des Bun­des­amts für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trol­le (BAFA) wer­den seit April 2015 deut­lich höhe­re Zuschüs­se für Biomasse‑, Solar- und Wär­me­pum­pen­hei­zun­gen gezahlt. Den wenig­sten Haus­hal­ten sei klar, dass ihnen der Bund bei der Hei­zungs­er­neue­rung oft mit meh­re­ren Tau­send Euro unter die Arme grei­fe, so Ramming. Als Ener­gie­be­ra­ter macht er immer wie­der die Erfah­rung, dass sol­che Zuschüs­se aus rei­ner Unwis­sen­heit ver­schenkt wer­den und nennt ein ein­fa­ches Bei­spiel: „Wenn Sie sich heu­te ent­schlie­ßen, ihre alte Ölhei­zung durch einen Pel­lets­kes­sel zu erset­zen, dazu einen Puf­fer­spei­cher instal­lie­ren und zur Hei­zungs­un­ter­stüt­zung auch noch Solar­kol­lek­to­ren aufs Dach bau­en, dann bekom­men Sie vom Staat ins­ge­samt 6.000 Euro Zuschuss, und zwar min­de­stens!“ Auch für Wär­me­pum­pen wur­de die För­de­rung kräf­tig ange­ho­ben, durch ver­schie­de­ne Boni kön­nen die Beträ­ge wei­ter gestei­gert werden.

Schon seit Jah­ren bringt die Ener­gie­agen­tur mit ihrem „För­der­kom­pass Ener­gie“ etwas Licht in den För­der­dschun­gel. Nun liegt die Über­sicht in einer aktua­li­sier­ten Fas­sung vor, die kosten­los von der Home­page (www​.ener​gie​agen​tur​-ober​fran​ken​.de) her­un­ter­ge­la­den wer­den kann. Auf 44 Sei­ten sind alle maß­geb­li­chen För­der­pro­gram­me zusam­men­ge­fasst, mit denen der Staat sei­ne Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bei der Hei­zungs­er­neue­rung, der Umset­zung von Ener­gie­spar­maß­nah­men und bei der Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien unter­stützt. Im För­der­kom­pass sind aber auch vie­le Pro­gram­me auf­ge­li­stet, die von Kom­mu­nen und Unter­neh­men in Anspruch genom­men wer­den kön­nen. „Wich­tig ist, dass man sich am Anfang gründ­lich infor­miert und vor­han­de­ne Bera­tungs­an­ge­bo­te nutzt“, erklärt Ramming. Er selbst ist fast täg­lich im Auf­trag der Land­krei­se Kulm­bach, Kro­nach und Bay­reuth unter­wegs, um Pri­vat­haus­hal­te neu­tral und kosten­los zu bera­ten, auf Wunsch auch direkt am Gebäude.

Der fach­kun­di­ge Tipp eines Ener­gie­be­ra­ters kann hel­fen, bei Sanie­rungs­maß­nah­men teu­re Feh­ler zu ver­mei­den und kei­ne För­der­mit­tel zu ver­schen­ken. Neben Einspar­tipps bleibt der Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gie ein Schwer­punkt: „Gera­de in einer Zeit, in der die Mei­nung vor­herrscht, dass sich der Umstieg auf Erneu­er­ba­re kaum noch ren­tiert, muss man umso nach­drück­li­cher auf die Chan­cen auf­merk­sam machen“, meint Ramming. Das gilt im Hei­zungs­kel­ler, aber auch auf dem Dach. Bestes Bei­spiel sei Pho­to­vol­ta­ik, die sich heu­te trotz gesun­ke­ner Ver­gü­tung mehr denn je rech­net, wenn der Strom direkt genutzt wer­den kann.

Unab­hän­gi­ge Fachleute

Der Ver­ein Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken e.V. mit Sitz in Kulm­bach wur­de 1998 auf Initia­ti­ve zahl­rei­cher Land­krei­se und Kom­mu­nen gegrün­det und küm­mert sich seit­dem um die The­men­fel­der Ener­gie­spa­ren, Ener­gie­ef­fi­zi­enz und erneu­er­ba­re Ener­gien. Als unab­hän­gi­ge Bera­tungs­ein­rich­tung ist der Ver­ein vor allem in gemein­nüt­zi­gen Pro­jek­ten wie Bür­ger­be­ra­tung und Umwelt­bil­dung tätig. Auf ihrer Home­page bie­tet die Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken umfang­rei­che Infor­ma­tio­nen. Her­un­ter­la­den kann man dort auch den ‚För­der­kom­pass‘ mit einer aktu­el­len Über­sicht zu ver­schie­den­sten Förderprogrammen.

www​.ener​gie​agen​tur​-ober​fran​ken​.de

Kli­ma­schutz-Bera­tung

Im Auf­trag der Land­krei­se Kulm­bach, Kro­nach und Bay­reuth führt d ie Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken eine kosten­lo­se Initi­al­be­ra­tung für Pri­vat­haus­hal­te durch, auf Wunsch auch direkt vor Ort. Kli­ma­schutz-Bera­ter Jür­gen Ramming, gelern­ter Zim­mer­mann, aus­ge­bil­de­ter Bau­bio­lo­ge und Bau­tech­ni­ker, ist tele­fo­nisch erreich­bar unter 09221 / 82 39 18. Inter­es­sier­te Bau­her­ren kön­nen erste all­ge­mei­ne Fra­gen tele­fo­nisch klä­ren oder auch gleich einen Bera­tungs­ter­min vor Ort ver­ein­ba­ren. Weil die betei­lig­ten Land­krei­se die Kosten über­neh­men, ist das Ange­bot für Pri­vat­haus­hal­te kosten­los. In ande­ren Land­krei­sen gibt es zum Teil ähn­li­che Ange­bo­te, fra­gen Sie ein­fach bei ihrer Kom­mu­ne oder im Land­rats­amt nach!