Neu­es MINT-Pro­jekt an der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Symbolbild Bildung

Lehr­stuhl Didak­tik der Bio­lo­gie freut sich über EU-För­de­rung von CREATIONS

„Nach fast acht Mona­ten Prü­fung kam jetzt der Anruf aus Brüs­sel: Von ins­ge­samt 120 ein­ge­reich­ten Anträ­gen wer­den zwei geför­dert und CREA­TI­ONS ist dabei!“, berich­tet Prof. Dr. Franz X. Bogner, Inha­ber des Lehr­stuhls Didak­tik der Bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. CREA­TI­ONS ist das neue drei­jäh­ri­ge For­schungs­pro­jekt, wel­ches unter der Feder­füh­rung des Bay­reu­ther Lehr­stuhls in Kür­ze star­ten wird. Das Bay­reu­ther EU-Gesamt­pro­jekt wird mit 1,8 Mil­lio­nen Euro gefördert.

Anfang Okto­ber 2014 war die Ein­rei­chungs­frist für den Call ‚Making Sci­ence Edu­ca­ti­on and Care­ers attrac­ti­ve for young Peo­p­le’. Die EU-Aus­schrei­bung ver­lang­te expli­zit nach inno­va­ti­ven, euro­pa­wei­ten Wegen, um MINT-Unter­richt für Jugend­li­che attrak­ti­ver zu machen. Der Lehr­stuhl Didak­tik der Bio­lo­gie der Uni­ver­si­tät Bay­reuth form­te ein Kon­sor­ti­um aus 16 Part­nern von Mal­ta bis Nor­we­gen und Finn­land, von Eng­land bis Rumä­ni­en und Grie­chen­land, um für die­se Aus­schrei­bung einen trag­fä­hi­gen Antrag zusam­men­zu­stel­len. Die Exper­ti­se der ein­zel­nen Part­ner greift dabei syn­er­gi­stisch inein­an­der: Den Haupt­an­teil bil­den Uni­ver­si­tä­ten mit ihren Didak­tik-Lehr­stüh­len, Part­ner sind aber auch CERN in Genf, das Stock­hol­mer ‚Hou­se of Sci­ence‘, ein Tech­no­lo­gie­zen­trum in Bel­grad sowie ein NGO-Insti­tut in Bar­ce­lo­na, das Kern­phy­sik in ‚fah­ren­den Labors‘ an die Schu­len bringt. Über die Som­mer­mo­na­te 2014 hin­weg wur­den bestehen­de Exper­ti­sen und wei­ter­füh­ren­de Ideen zu einem über­zeu­gen­den Gan­zen geformt und unter dem Acro­nym CREA­TI­ONS eingereicht.

EU-For­schungs­pro­jekt CREATIONS

Das drei­jäh­ri­ge For­schungs­pro­jekt CREA­TI­ONS soll Wege auf­zei­gen, um deut­lich mehr jun­ge Leu­te in natur­wis­sen­schaft­li­chen Kar­rie­ren zu hal­ten, und zwar Jun­gen UND Mäd­chen. Die Auf­ga­be der Uni­ver­si­tä­ten kon­zen­triert sich dabei zunächst auf die vali­de Eva­lu­ie­rung sol­cher Ansät­ze, die nicht sel­ten ‚aus dem Bauch her­aus‘ ent­wickelt wer­den. Hier sind drin­gend belast­ba­re Mes­sun­gen nötig, um objek­tiv die Güte von Unter­richt bele­gen und ver­bind­li­che Aus­sa­gen über einen Erfolg oder einen Nicht­er­folg gewähl­ter Stra­te­gien machen zu können.

Die Aus­wahl der Pro­jekt­part­ner stellt eine brei­te Ange­bots­pa­let­te sicher: Aus­ge­hend von CERN in Genf mit sei­nem authen­ti­schen, ein­zig­ar­ti­gen Phy­sik-Expe­ri­ment, bie­tet das ‚Haus der Wis­sen­schaft‘ in Stock­holm sehr vie­le alters­ge­rech­te ‚Hands-on‘-Experimente, die das in der Tat vor­han­de­ne Inter­es­se bei Schü­lern an Natur­wis­sen­schaf­ten wach­hal­ten und ver­stär­ken sollen.

Ein neu­er Weg, der bis­lang noch sehr sel­ten wis­sen­schaft­lich beglei­tet wur­de, ist die kon­se­quen­te Ein­be­zie­hung von Kunst in den natur­wis­sen­schaft­li­chen Unter­richt. Das inter­na­tio­na­le Schlag­wort lau­tet dabei schlicht ‚Von STEM to STEAM‘ – STEM steht dabei für ‚Sci­ence, Tech­no­lo­gy, Engi­nee­ring & Mathe­ma­tics‘, bei STEAM ist mit dem A die Kunst ein­ge­bun­den (Arts für Kunst).

Neu­es EU-Pro­jekt setzt erfolg­rei­ches Bay­reu­ther PATHWAY-Pro­jekt fort

Das neue EU-Pro­jekt setzt fast naht­los das Bay­reu­ther PATHWAY-Pro­jekt fort, mit dem zwi­schen 2011 und 2013 euro­pa­weit rund 10.000 Leh­rer im MINT-Bereich über geeig­ne­te Leh­rer­fort­bil­dun­gen erreicht wur­den. An der Uni­ver­si­tät Bay­reuth stand das Schü­ler­la­bor Gene­tik exem­pla­risch dafür, wie außer­schu­li­scher Unter­richt erfolg­reich bei Jugend­li­chen sein kann, wie geeig­ne­te Leh­rer­fort­bil­dun­gen einen Mul­ti­pli­ka­ti­ons­ef­fekt sicher­stel­len und wie hoch­ran­gi­ge empi­ri­sche For­schung erreicht wer­den kann.

Das PATHWAY-Prin­zip des for­schend-ent­decken­den Ler­nens wur­de euro­pa­weit an rund 50 Bei­spie­len hin­weg umge­setzt. Von der EU-Kom­mis­si­on wur­de PATHWAY unter rund 100 geför­der­ten Pro­jek­ten als her­vor­ra­gend und bei­spiel­haft für künf­ti­ge Pro­jekt­aus­schrei­bun­gen dar­ge­stellt. Die bei­den gegen­wär­tig noch lau­fen­den Bay­reu­ther EU-MINT-Pro­jek­te ISE (Inspi­ring­Sci­en­ce­E­du­ca­ti­on) und ODS (Open­Dis­co­ver­y­Space) sind dabei die ‚jün­ge­ren‘ Fun­da­men­te des dem­nächst begin­nen­den neu­en For­schungs­pro­jekts CREATIONS.