Bam­ber­ger SPD Frak­ti­on will Auto­freie Mobi­li­tät von Kin­dern und Jugend­li­chen fördern

Die SPD-Stadt­rats­frak­ti­on möch­te die Auto­freie Mobi­li­tät von Kin­dern för­dern und damit auch das Ver­kehrs­auf­kom­men von PKWs ins­be­son­de­re an Schu­len deut­lich ver­rin­gern. „Eine auto­freie Mobi­li­tät von Kin­dern und Jugend­li­chen ver­bes­sert nicht nur die Ori­en­tie­rung im Stra­ßen­ver­kehr, son­dern för­dert zugleich einen gesun­den Lebens­stil der Kin­der und trägt dazu bei ein hohes Ver­kehrs­auf­kom­men in der Nähe von Kin­der­ta­ges­stät­ten und Schu­len zu ver­mei­den.“, so der SPD Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Klaus Stieringer.

Das Ziel der SPD-Stadt­rats­frak­ti­on ist es, dass Kin­der früh­zei­tig die siche­re Teil­nah­me am Stra­ßen­ver­kehr erler­nen und die­se selbst­stän­dig mei­stern. Die SPD-Stadt­rats­frak­ti­on möch­te, gemein­sam mit der Stadt und den Stadt­wer­ken, in Kin­der­ta­ges­stät­ten und Schu­len dar­auf hin­wei­sen, dass die Bil­dung von Fahr­ge­mein­schaf­ten und die Nut­zung von öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu einer Ent­la­stung der Ver­kehrs­si­tua­ti­on füh­ren würden.

Ziel der Kam­pa­gne sol­len dabei nicht nur die Kin­der selbst, son­dern ins­be­son­de­re die Eltern sein. „Vie­le Kin­der legen der­zeit den Kita- oder Schul­weg im Auto der Eltern zurück, um vor Ver­kehrs­un­fäl­len geschützt zu wer­den.“, so der stell­ver­tre­ten­de SPD Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Seba­sti­an Nie­der­mei­er. „Dadurch ler­nen Kin­der oft­mals nicht oder erst deut­lich spä­ter, sich selbst im öffent­li­chen Raum zu Recht zu fin­den.“, so Seba­sti­an Nie­der­mei­er. Nach Ansicht der SPD-Stadt­rats­frak­ti­on soll unse­ren Kin­dern ein posi­ti­ves Mobi­li­täts­ver­hal­ten früh­zei­tig bei­gebracht wer­den. „Ein siche­rer Umgang mit dem Fahr­rad und die Nut­zung von öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln tra­gen zu einem gesün­de­ren Lebens­stil bei und ver­mit­teln Kin­dern ein Gefühl der Selbst­stän­dig­keit.“, so Seba­sti­an Niedermeier.

Für die SPD-Stadt­rats­frak­ti­on pro­fi­tie­ren nicht nur die Kin­der und die Natur von einer frü­hen Auf­klä­rung. „Auch die Eltern selbst erfah­ren durch die Auto­freie Mobi­li­tät eine enor­me Ent­la­stung, wenn ihre Kin­der den Schul­weg selbst­stän­dig absol­vie­ren kön­nen“, so Klaus Stieringer.

Erfolg­rei­che Initia­ti­ven, wie in Erlan­gen und Nürn­berg, die die Auto­freie Mobi­li­tät von Kin­dern for­dern und för­dern, kön­nen für Bam­berg, nach Ein­schät­zun­gen der SPD-Stadt­rats­frak­ti­on, gute Bei­spie­le sein. „Die Stadt Nürn­berg ist mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­gan­gen und stat­te­te wäh­rend des Pro­jekts „Mobil in der Kita“ aus­ge­wähl­te Kin­der­ta­ges­stät­ten mit Fahr­rä­dern aus und bot Ver­kehrs­un­ter­richt an“, so Klaus Stieringer.

1 Antwort

  1. Ferenc sagt:

    Liegt tat­säch­lich ein Mei­nungs­um­schwung vor – oder han­delt es sich erneut nur um eine bil­li­ge Image­wer­be­kam­pa­gne? Zwei­fel sind angebracht.

    Bis­lang stell­te sich die gro­ße Mehr­heit im Bam­ber­ger Stadt­rat genau die­sem Anlie­gen gegen­über taub – SPD und von ihr gestell­ter Ober­bür­ger­mei­ster ein­ge­schlos­sen. Aber auch jetzt fal­len etli­che Unge­reimt­hei­ten auf:

    Soll ist Ver­kehrs­un­ter­richt in der Kita ange­dacht. Die StVO indes ver­langt von jedem Fahr­zeug­füh­rer, u. a. gegen­über Kin­dern beson­de­re Vor- und Rück­sicht zu üben und durch sein Fahr­ver­hal­ten, ins­be­son­de­re Ver­rin­ge­rung der Geschwin­dig­keit und Brems­be­reit­schaft, jeg­li­che Gefähr­dung aus­zu­schlie­ßen. Denn alters­be­dingt kann das „ver­kehrs­ge­rech­te Kind“ nicht geformt wer­den. Doch wie etli­che wei­te­re Bestim­mun­gen ist dies vie­len augen­schein­lich völ­lig unbe­kannt. Ver­kehrs­er­zie­hung gegen­über Erwach­se­nen, vor allem Auto­fah­rern, in Ver­bin­dung mit ent­spre­chen­den Öffent­lich­keits­kam­pa­gnen aber ist kein Thema.

    Kitas mit Fahr­rä­dern aus­zu­stat­ten, erscheint – obgleich, im Grun­de genom­men, sinn­voll – wenig durch­dacht. Denn wie die Schu­len haben auch die Kitas durch­ge­hend kei­ne auch nur halb­wegs akzep­ta­blen Abstell- bzw. Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten. Und nach dem Über­tritt zur Grund­schu­le ver­su­chen Schul­amt und ande­re Behör­den, die Fahr­rad­nut­zung wie­der ein­zu­däm­men – ohne jeg­li­che Berück­sich­ti­gung des päd­ago­gi­schen Erkennt­nis­stands und man­ches Mal mit unzu­läs­si­gen (!) Verboten.

    Nach rund vier Jah­ren ohne All­tags­pra­xis wer­den die Kin­der schließ­lich nach rea­li­täts­fer­ner „Rad­fahr­aus­bil­dung“ und „Fahr­rad­prü­fung“ im vier­ten Schul­jahr als vor­geb­lich „ver­kehrs­si­cher“ auf die Stra­ße geschickt. Fol­ge­rich­tig steigt in die­ser Alters­klas­se die Unfall­häu­fig­keit gera­de­zu dra­ma­tisch an.

    Auto­ge­rech­te Ver­kehrs­po­li­tik und auto­ge­rech­te Ver­kehrs­er­zie­hung wie in Bam­berg las­sen eine wirk­li­che Ände­rung es Mobi­li­täts­ver­hal­tens kaum erwar­ten. Die Ursa­chen die­ser Fehl­ent­wick­lun­gen anzu­ge­hen, sind Bam­bergs Man­dats­trä­ger, an vie­len Ent­schei­dun­gen jün­ge­ren Datums abzu­le­sen, nicht bereit. Die SPD – als Teil der Rat­haus-Gro­Ko – hat hier­an bedeu­ten­den Anteil.