Bam­ber­ger Grü­ne behar­ren auf Koppenhof-Spielplatz

Inve­stor und Stadt­ver­wal­tung drück­ten sich um den Bau – seit 2002 unrecht­mä­ßi­ger Zustand

Die GAL-Stadt­rats­frak­ti­on lässt nicht locker. Die bau­po­li­ti­sche Spre­che­rin Petra Fried­rich und ihr Kol­le­ge Tobi­as Rausch behar­ren dar­auf, dass im Hof der ehe­ma­li­gen Kop­pen­hof­ka­ser­ne end­lich der Kin­der­spiel­platz gebaut wird, der dort schon seit gut zehn Jah­ren vor­han­den sein müsste.

Der aktu­ell im Rat­haus ein­ge­gan­ge­ne GAL-Antrag hat eine Vor­ge­schich­te, die nicht gera­de rühm­lich für die Stadt­ver­wal­tung ist. Bei der Sanie­rung der Kaser­nen­ge­bäu­de Anfang der 2000er Jah­re hat­te die Stadt einen städ­te­bau­li­chen Ver­trag mit dem Inve­stor geschlos­sen, der auch den Bau eines Spiel­plat­zes vor­sah. Rund ein Vier­tel der Kosten hät­te der Inve­stor tra­gen müs­sen, drei Vier­tel die Stadt. Doch der Inve­stor zahl­te nie. Und des­halb begann auch die Stadt­ver­wal­tung nie mit dem Bau des Spiel­plat­zes. Bis heu­te befin­det sich an der Stel­le eine lee­re Wie­se, die Vor­ga­ben des Bebau­ungs­plans wer­den bis heu­te nicht erfüllt.

Den Ver­lauf die­ser Geschich­te fin­det Petra Fried­rich unge­heu­er­lich: „2002 wur­de der städ­te­bau­li­che Ver­trag geschlos­sen. Der Inve­stor zahl­te nicht, bekam dann finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten, ging insol­vent. Und immer schau­te die Stadt­ver­wal­tung untä­tig zu, ohne auch nur annä­hernd die Mög­lich­keit zu nut­zen, den Kosten­bei­trag ein­zu­kla­gen.“ Inzwi­schen sei­en alle denk­ba­ren recht­li­chen Ansprü­che ver­jährt. Von Sei­ten des Inve­stors sei defi­ni­tiv nichts mehr zu holen.

Und noch unge­heu­er­li­cher fin­det Tobi­as Rausch die andau­ern­de Gleich­gül­tig­keit im Rat­haus: „Hät­te nicht ein Bür­ger vor einem Jahr den feh­len­den Spiel­platz moniert und die GAL die­se Kri­tik per Antrag auf­ge­grif­fen, wür­de der Vor­gang heu­te noch in irgend­ei­ner Schub­la­de ver­gam­meln.“ Ober­bür­ger­mei­ster und Stadt­ver­wal­tung woll­ten sich das Geld für den Spiel­platz wohl lie­ber spa­ren, so sein Ein­druck. „Den Inve­stor lässt man davon kom­men, selbst wird man nicht tätig. Auf der Strecke blei­ben die Kin­der. Und das aus­ge­rech­net in einer Stadt, die sich als beson­ders fami­li­en­freund­lich preist!“

Fried­rich und Rausch bean­tra­gen nun, dass der Kin­der­spiel­platz so bald wie mög­lich gebaut wird und die Kin­der im Kop­pen­hof end­lich zu dem ihnen zuste­hen­den Recht kom­men. Dafür sol­len Mit­tel im Haus­halt für 2016 ein­ge­plant wer­den, außer­halb des nor­ma­len Spielplatz-Budgets.