Jetzt den ersten Kuckuck melden

Natur­schüt­zer unter­su­chen Ankunfts­ver­hal­ten des Zug­vo­gels – Mit­mach-Akti­on: Mel­den Sie den ersten Kuckuck-Ruf des Jahres

Nach einer Rekord­be­tei­li­gung im Vor­jahr ruft der Lan­des­bund für Vogel­schutz (LBV) bereits zum ach­ten Mal alle Bay­ern dazu auf zu mel­den, wann und wo sie ihren ersten Kuckuck gehört haben. Mit Hil­fe der Mel­dun­gen will der LBV her­aus­fin­den, ob sich die Ankunfts­zeit der Kuckucke gege­be­nen­falls als Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del lang­fri­stig ändert. Die Natur­schüt­zer wis­sen, dass immer mehr der Wirts­vö­gel früh ins Brut­ge­biet zurück­kom­men bzw. frü­her zu brü­ten begin­nen. Es ist daher denk­bar, dass dies lang­fri­stig Aus­wir­kun­gen auf den Kuckuck hat. Ab sofort kann jeder unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​u​c​k​-​g​e​h​o​ert sei­nen ersten Kuckuck mel­den. Außer­dem kann hier auf einer Kar­te die Ankunft des Kuckucks in Bay­ern live mit­ver­folgt werden.

2014 freu­te sich der LBV bei sei­ner Mel­de­ak­ti­on über ein Rekord­ergeb­nis: So gin­gen 5.619 Kuckucks­mel­dun­gen ein, womit bay­ern­weit 1.620 Kuckucks­re­vie­re durch die Natur­schüt­zer doku­men­tiert wer­den konn­ten. „Die frü­he­sten Ankömm­lin­ge 2014 erschie­nen Anfang April in den Land­krei­sen Regens­burg, Nürn­ber­ger Land und Neu­stadt an der Wald­na­ab“, so die LBV-Bio­lo­gin Frie­de­ri­ke Her­zog. Die Haupt­an­kunfts­zeit lag mit knapp drei Vier­tel aller Mel­dun­gen jedoch bei Mit­te bis Ende April. Die mei­sten Nach­züg­ler unter den Revier­mel­dun­gen stamm­ten schließ­lich aus der ersten Mai­hälf­te mit einer leich­ten Ten­denz aus dem Süd-Westen und Nord-Osten Bayerns.

Der Kuckuck hat, im Unter­schied zu eini­gen sei­ner Wirts­ar­ten wie bei­spiels­wei­se dem Teich­rohr­sän­ger, sei­ne Ankunfts­zeit im Brut­ge­biet nicht ver­än­dert. „Kommt er schließ­lich an, ist es mög­lich, dass das Brut­ge­sche­hen bei eini­gen sei­ner Wirts­vö­gel bereits fort­ge­schrit­ten ist“, erklärt Her­zog. Für die Kuckucks­weib­chen könn­te es des­halb immer schwie­ri­ger wer­den, ihre Eier recht­zei­tig den zukünf­ti­gen „Zieh­el­tern“ unter­zu­schie­ben. „Eine prä­zi­se Abstim­mung auf das Brut­ge­sche­hen sei­ner Wirts­vö­gel ist aber unab­ding­bar“, sagt die LBV-Bio­lo­gin. Mit der Mit­mach-Akti­on will der LBV zur bewuss­ten Wahr­neh­mung des ersten Kuckucks im Jahr ermun­tern und her­aus­fin­den, ob das sen­si­ble Gefü­ge mit der Kli­ma­ver­än­de­rung gestört wird. Je län­ger dabei die Daten gesam­melt wer­den, desto bes­ser kön­nen Aus­sa­gen dar­über getrof­fen werden.

Bereits in den ver­gan­gen sie­ben Jah­ren stieß die LBV-Erfas­sung auf sehr gro­ße Reso­nanz. Ab sofort kann jeder unter www​.lbv​.de/​K​u​c​k​u​c​k​-​g​e​h​o​ert den ersten gehör­ten Kuckuck des Jah­res ein­ge­ben. Den aktu­el­len Stand, wann, wo und wie vie­le Vögel schon in wel­chen baye­ri­schen Land­kreis zurück­ge­kehrt sind, kön­nen Natur­freun­de dort in den kom­men­den Wochen eben­falls live auf einer Kar­te verfolgen.

Zur Ret­tung des Kuckucks star­te­te der LBV Anfang 2013 auch ein gro­ßes, inter­na­tio­na­les For­schungs­pro­jekt, das von der Gesell­schaft für Inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit (GIZ) geför­dert wird. Zudem wird auch das Ver­hal­ten im baye­ri­schen Brut­ge­biet mit Radio-Tele­metrie­sen­dern unter­sucht. „Der LBV unter­sucht die Bio­lo­gie des Kuckucks über den gesam­ten Jah­res­zy­klus der Art mit­tels ver­schie­de­ner Metho­den, um zu ergrün­den, wo die Ursa­chen im Bestands­rück­gang lie­gen könn­ten. Anschlie­ßend wer­den Schutz­maß­nah­men für die Art abge­lei­tet“, so Frie­de­ri­ke Herzog.