Bay­erns Innen- und Ver­kehrs­mi­ni­ster Herr­mann unter­stützt For­de­rung nach Elektrifizierung

IG E und Frei­staat Bay­ern zie­hen gemein­sam an einem Strang

Die Spre­cher der Inter­es­sens­ge­mein­schaft „Elek­tri­fi­zie­rung Nürnberg–Bayreuth/Cheb (IG E)“ haben vor kur­zem mit Bay­erns Innen- und Ver­kehrs­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann die Elek­tri­fi­zie­rung der Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le erör­tert. Dabei haben Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ste­rin Bri­git­te Merk-Erbe, Land­rat und Rats­vor­sit­zen­der der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, Armin Kro­der (Nürn­ber­ger Land), sowie Mich­al Pospi­sil von der Stadt Eger die Erkennt­nis­se über die Posi­tio­nen von Bahn, Bund und EU ein­be­zo­gen, die beim hoch­ka­rä­tig besetz­ten deutsch-tsche­chi­schen Sym­po­si­um der IG E im Janu­ar in Markt­red­witz gewon­nen wer­den konnten.

Mini­ster Herr­mann hat im Gespräch noch­mals bekräf­tigt, dass der Frei­staat Bay­ern unein­ge­schränkt hin­ter der Elek­tri­fi­zie­rung der Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le ste­he und die Maß­nah­me auch mit Prio­ri­tät beim Bund für den kom­men­den Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan ange­mel­det hat. „Wir sind uns einig, dass für Deutsch­land eine Aus­bau­ver­pflich­tung besteht, da die­se Strecke ins trans­eu­ro­päi­sche Ver­kehrs­netz der Euro­päi­schen Uni­on auf­ge­nom­men wur­de“, betont Ober­bür­ger­mei­ste­rin Merk-Erbe. Dabei spie­le es kei­ne Rol­le, dass die Deut­sche Bahn zuerst den für den Güter­ver­kehr benö­tig­ten Ost­kor­ri­dor Hof–Regensburg aus­ge­baut haben möch­te, da bei­de Strecken laut den EU-Pla­nun­gen bis 2030 zu elek­tri­fi­zie­ren sind.

Mich­al Pospi­sil weist dar­auf hin, dass „für die rasche Elek­tri­fi­zie­rung der Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le auch die Ver­ein­ba­rung mit Deutsch­land aus dem Jahr 1995 zum gemein­sa­men Aus­bau spricht, die von tsche­chi­scher Sei­te bereits 2012 erfüllt wor­den ist.“ Das tsche­chi­sche Ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­um füh­le sich laut Pospi­sil von Deutsch­land im Stich gelas­sen und for­dert daher den bal­di­gen Wei­ter­bau von der Staats­gren­ze bei Cheb bis Nürn­berg. Mini­ster Herr­mann wird das wei­te­re Vor­ge­hen bei der Elek­tri­fi­zie­rung daher bei einem Gespräch mit sei­nem tsche­chi­schen Amts­kol­le­gen Dan Ťok am 2. April in Prag besprechen.

Zwar lau­fen der­zeit auf baye­ri­scher Sei­te die Vor­pla­nun­gen für den ver­blei­ben­den Abschnitt Nürnberg–Marktredwitz an. Doch ist damit der wei­te­re rasche Aus­bau noch nicht gesi­chert, da er im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2015 erneut ver­an­kert und anschlie­ßend finan­ziert wer­den muss. Ein wich­ti­ges Argu­ment für den Strecken­aus­bau soll­ten aus Sicht der Gesprächs­teil­neh­mer die guten Chan­cen für eine EU-För­de­rung sein, von denen sowohl Pla­nung als auch Bau pro­fi­tie­ren können.

Zustim­mend beur­tei­len die IG-E-Spre­cher den Hin­weis von Mini­ster Herr­mann, dass der Aus­bau der Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le auch im Kon­text mit der mög­li­chen S‑Bahn-Erwei­te­rung im Nürn­ber­ger Nord­osten auf der Strecke rechts der Peg­nitz zu betrach­ten sei. Hier müss­ten Syn­er­gie­ef­fek­te bei der Pla­nung und Finan­zie­rung genutzt werden.

„Auch unser Anlie­gen, dass die Bau­maß­nah­men an Brücken, Tun­nel und Fahr­draht bereits jetzt weit­sich­tig geplant und koor­di­niert wer­den müs­sen, um die Bela­stun­gen für Anlie­ger und Fahr­gä­ste so gering wie mög­lich zu hal­ten und um Kosten zu spa­ren, hat Mini­ster Herr­mann auf­ge­grif­fen“, stellt Land­rat Kro­der erfreut fest. Denn hier­zu wird dem­nächst ein Abstim­mungs­ge­spräch mit der Deut­schen Bahn erfol­gen, zu dem der Innen­mi­ni­ster per­sön­lich einlädt.