AOK-Direktion Bamberg: Ohne Bewegung geht’s nicht!
Ausreichend Bewegung gehört von Anfang an dazu, wenn die Pfunde purzeln sollen! Bei der Gewichtsreduktion sollen ja schließlich die Fettpolster schmelzen und nicht die Muskeln angegriffen werden. „Wer sich bewegt, bei dem geht’s schneller an die Fettreserven“, so Dorothea Hilgert, Bewegungsfachkraft bei der AOK-Direktion in Bamberg. „Beim langsamen Abnehmen mit viel Bewegung baut der Körper Muskeln auf und das Gewebe wird straffer.“ ergänzt Hilgert. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern braucht mehrere Wochen Zeit. Mit gut trainierten Muskeln erhöhen wir unseren Kalorien-Tagesbedarf und verbrauchen sogar in Ruhe Energie.
Welcher Sport ist der richtige?
„Am besten geeignet sind Sportarten, die einem Spaß machen und eine mix aus Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit beinhalten. So werden möglichst viele Muskelgruppen beansprucht wie beim Schwimmen, Walken, Joggen oder dem AOK Reaktiv Training“. Knochen, Sehnen und Bänder werden gekräftigt, die Gelenke bleiben beweglich und die Muskulatur wird gestärkt. Optimal für die körperliche Fitness sind drei bis vier Trainingseinheiten von 20 bis 30 Minuten pro Woche. Aber auch Bewegung im Alltag bringt etwas, Treppen sind beispielsweise gute „Fitnesstrainer“.
Sport kann zusätzlich zu einer gesünderen Ernährung motivieren, denn wer will schon die erfolgreich abtrainierten Kalorien gleich wieder anfuttern?
„Optimal für die körperliche Fitness sind drei bis vier Trainingseinheiten von 20 bis 30 Minuten pro Woche. Aber auch Bewegung im Alltag bringt etwas, Treppen sind beispielsweise gute ‚Fitnesstrainer‘ “, schreibt die AOK. Warum das „Aber“?
Rund die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als 5, knapp 90 % kürzer als 10 km. Das mittlere Transportgut bewegt sich in der Größenordnung einer Aktentasche. Was liegt näher, als zu prüfen, welche dieser Wege anders, mit eigener Bewegung und dazu umweltschonender zurückgelegt werden können? Daß es angesichts der genannten Zahlen kein Potential gäbe, wird niemand ernsthaft behaupten wollen.
Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – da ist der Weg zur und von der Haltestelle mit Muskelkraft zu bewältigen – sind die vorgeschlagenen „Trainingseinheiten“ schnell beisammen.
Da das Mobilitätsverhalten schon im Kindesalter geprägt wird, sollte von der unsinnigen Empfehlung, Grundschüler vor der sogenannten Radfahrprüfung grundsätzlich nicht mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen, schleunigst Abstand genommen werden. Denn zum einen ist das Unfallrisiko deutlich geringer als beim spielerischen Umherfahren am Nachmittag. Zum anderen kann nur ein kontinuierliches Hineinwachsen in das Verkehrsgeschehen die notwendige Erfahrung und Fahrpraxis vermitteln.
Derzeit steigen die Unfallzahlen gerade in der Altersgruppe derer, die soeben die Prüfung absolviert haben. Denn ohne Alltagspraxis haben sie nach einer realitätsfernen „Ausbildung“ das durch die „Prüfung“ vermittelte falsche Gefühl, jetzt verkehrstüchtig zu sein.
Natürlich haben die Eltern die Pflicht, ihr Kind entsprechend seines Entwicklungsstandes und der örtlichen Verkehrsverhältnisse anzuleiten und ggf. zu beaufsichtigen bzw. zu begleiten. Aber nur, wenn die eigenständige Mobilität auch mit dem Fahrrad von klein auf als Normalfall erlebt wird, wird sich in späteren Jahren eine auch gesundheitsbewußte Verkehrsmittelwahl herausbilden.
Örtliche Schulbehörden, Polizei, Kultusministerium und andere stehen in der Pflicht, ihre schon lange veralteten Empfehlungen zu entsorgen und einer zeitgemäßen Mobilitätserziehung den Weg zu ebnen. Und ebenso ist es Aufgabe der Verkehrsbehörden, ihren oft einseitig auf möglichst effektive Abwicklung motorisierten Verkehrs beschränkten Blickwinkel zu erweitern und für sichere, komfortable Verkehrsverhältnisse für alle, insbesondere auch für Kinder und Nichtmotorisierte zu sorgen.