Stadt und Land­kreis Bam­berg wer­den „Gesund­heits­re­gi­on Plus“

Staatsministerin Melanie Huml übergibt Förderbescheid. Quelle: Rudolf Mader

Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml über­gibt För­der­be­scheid. Quel­le: Rudolf Mader

Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml über­gibt Förderbescheid

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml stärkt regio­na­le Akti­vi­tä­ten zum Wohl der Gesund­heit der Bevöl­ke­rung. Land­krei­se und kreis­freie Städ­te, die kom­mu­na­le Netz­wer­ke „Gesund­heits­re­gio­nen plus“ bil­den, wer­den durch das Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge bis Ende 2019 mit bis zu jeweils 250.000 Euro unter­stützt. Stadt und Land­kreis Bam­berg bil­den dabei zusam­men eine der ersten geför­der­ten Gesund­heits­re­gio­nen Plus.

Land­rat Johann Kalb hat stell­ver­tre­tend für die Regi­on den ent­spre­chen­den För­der­be­scheid von Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml ent­ge­gen­ge­nom­men. „Man­che Gemein­den im Land­kreis Bam­berg haben schon heu­te Schwie­rig­kei­ten, wenn ein Haus­arzt sei­ne Pra­xis alters­be­dingt schlie­ßen muss. Die Pro­ble­me, jeder­zeit und über­all eine medi­zi­ni­sche ‚Rund-Um-Ver­sor­gung‘ sicher­zu­stel­len, wer­den sich in naher Zukunft noch ver­schär­fen. Vie­le Grün­de dafür sind nicht beein­fluss­bar, wie zum Bei­spiel der demo­gra­phi­sche Wan­del oder Ver­än­de­run­gen im ärzt­li­chen Berufs­bild,“ so Land­rat Johann Kalb.

„Ich freue mich daher ganz beson­ders dar­über, dass unse­re gemein­sa­me Bewer­bung mit der Stadt Bam­berg zur ‚Gesund­heits­re­gi­on plus‘ erfolg­reich war. Wir kom­men damit unse­rem Ziel, die gesund­heit­li­che Lebens­qua­li­tät in der Regi­on zu ver­bes­sern, einen bedeu­ten­den Schritt näher.“ In sei­ner Rede bedank­te sich Kalb nicht nur bei Staats­mi­ni­ste­rin Huml, son­dern auch aus­drück­lich bei allen Akteu­ren in der Regi­on, die maß­geb­lich zum Erfolg bei­getra­gen haben.

Die „Gesund­heits­re­gio­nen plus“ bün­deln bereits bestehen­de Res­sour­cen und set­zen sich vor­ran­gig mit den The­men Gesund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on sowie Gesund­heits­ver­sor­gung aus­ein­an­der. Ziel ist es dabei, nicht „pra­xis­fern“ über sta­ti­sti­sche Zah­len zu dis­ku­tie­ren, son­dern ganz kon­kret prak­ti­sche Lösun­gen u. a. zur Sicher­stel­lung der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung in der Regi­on zu erarbeiten.

Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml beton­te: „Ich will eine best­mög­li­che medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in ganz Bay­ern – ohne lan­ge Anfahrts­we­ge! Am besten ist es, wenn die Men­schen erst gar nicht krank wer­den. Daher sind Gesund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on eben­so wich­tig.“ Dazu sei­en pass­ge­naue Lösun­gen not­wen­dig, die Rück­sicht auf die regio­na­len Beson­der­hei­ten nehmen.

Huml füg­te hin­zu: „Des­halb wol­len wir alle Betei­lig­ten am Gesund­heits­we­sen vor Ort stär­ker ver­net­zen und ihre Zusam­men­ar­beit noch bes­ser för­dern. Mit den Pro­jek­ten ‚Gesun­der Land­kreis‘, ‚Gesund­heits­re­gio­nen‘ und ‚Regio­na­le Gesund­heits­kon­fe­ren­zen‘ unter­stützt der Frei­staat bereits seit meh­re­ren Jah­ren das Enga­ge­ment ein­zel­ner Regio­nen für Prä­ven­ti­on und Gesund­heits­ver­sor­gung. Die Regi­on Bam­berg nimmt als ein­zi­ge in ganz Bay­ern aktiv an allen drei Netz­wer­ken teil. Sie ist damit gera­de­zu prä­de­sti­niert, eine ‚Gesund­heits­re­gi­on plus‘ zu werden.“

Die Auf­ga­ben­be­rei­che der „Gesund­heits­re­gi­on plus Bam­berg“ wer­den zwei wesent­li­che Schwer­punk­te umfassen:

  1. Zum einen wer­den ein loka­ler Ver­sor­gungs­be­darf, eine Fehl­ver­sor­gung oder Qua­li­täts­de­fi­zi­te in der Gesund­heits­ver­sor­gung iden­ti­fi­ziert. Anhand des­sen wer­den geziel­te, auf die regio­na­len Vor­aus­set­zun­gen zuge­schnit­te­ne Maß­nah­men ent­wickelt. Zudem wer­den durch Ver­net­zung der Gesund­heits­dienst­lei­ster Syn­er­gie­ef­fek­te erschlos­sen, die Koope­ra­ti­on im Gesund­heits­be­reich inten­si­viert und die vor­han­de­nen Ange­bo­te im Gesund­heits­we­sen bes­ser auf die Bedürf­nis­se der Bevöl­ke­rung abstimmt.
  2. Zum ande­ren wird ein beson­de­rer Fokus auf den Bereich Prä­ven­ti­on gelegt. Hier geht es neben der all­ge­mei­nen gesund­heit­li­chen Auf­klä­rung der Bevöl­ke­rung auch um Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gnen zu aktu­el­len The­men. Zudem liegt ein Tätig­keits­schwer­punkt der „Gesund­heits­re­gi­on plus“ in der Wei­ter­füh­rung von bereits eta­blier­ten und in der Orga­ni­sa­ti­on von neu­en Prä­ven­ti­ons­pro­gram­men. Nicht zuletzt wird ein struk­tu­rier­tes Ange­bot ent­wickelt, über das ehren­amt­lich geführ­te Prä­ven­ti­ons-Pro­jek­te durch unbü­ro­kra­ti­sche Hil­fe bei Ein­zel­maß­nah­men oder bei der Öffent­lich­keits­ar­beit unter­stützt wer­den können.

Neben die­sen zwei Haupt­ar­beits­fel­dern wird die „Gesund­heits­re­gi­on plus“ noch einen drit­ten Bereich mit in die künf­ti­gen Auf­ga­ben auf­neh­men: Die regio­na­le Gesund­heits­wirt­schaft. Hier geht es aber nicht um klas­si­sche Wirt­schafts­för­de­rung, son­dern viel­mehr dar­um, eine Platt­form für den Aus­tausch zwi­schen Exper­ten und regio­nal ansäs­si­gen Fir­men zu schaf­fen und das Inter­es­se am Enga­ge­ment für loka­le Gesund­heits-Pro­jek­te zu wecken.

Zuletzt fun­giert die „Gesund­heits­re­gi­on plus“ künf­tig als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nal zwi­schen dem Frei­staat Bay­ern und den Städ­ten, Märk­ten und Gemein­den in der Regi­on Bam­berg. So wirkt sie zum Bei­spiel als „Früh­warn­sy­stem“ bei sich ent­wickeln­der Über‑, Unter- oder Fehlversorgung.