Machen Bam­bergs Klas­sen­zim­mer lärmkrank?

Laut GAL bele­gen Mes­sun­gen im letz­ten Som­mer Grenzwertüberschreitungen

Wer­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler, Leh­re­rin­nen und Leh­rer in Bam­bergs Klas­sen­zim­mern krank, weil dort zu viel Lärm herrscht? Dass das so ist, kön­nen die Aku­stik­mes­sun­gen, die im ver­gan­ge­nen Som­mer in Bam­ber­ger Schul­häu­sern vor­ge­nom­men wur­de, nicht direkt bele­gen. Dass die Gefahr besteht, aber schon. Nach Kennt­nis der GAL-Stadt­rats­frak­ti­on lie­gen inzwi­schen Ergeb­nis­se von Mes­sun­gen vor, die teil­wei­se alar­mie­rend sind.

Dabei geht es nicht um bei­spiels­wei­se durch Auto­ver­kehr ent­ste­hen­den Lärm, der in die Klas­sen­räu­me dringt. Viel­mehr geht es dabei um die Nach­hall­zei­ten von Geräu­schen, die in den Klas­sen­räu­men selbst ent­ste­hen und die unver­meid­li­che Geräusch­ku­lis­se in den Klas­sen­zim­mern noch ver­stär­ken. Die gemes­se­nen Nach­hall­zei­ten lie­gen man­cher­orts erheb­lich über den gesetz­lich vor­ge­ge­be­nen Grenz­wer­ten. Dies stel­le nicht nur eine gesund­heit­li­che Bela­stung dar, meint GAL-Stadt­rat Tobi­as Rausch, son­dern schrän­ke auch das Ler­nen der Schü­ler und Schü­le­rin­nen ein. Er nimmt dies zum Anlass für einen Antrag auf Sach­t­stands­be­richt an den Ober­bür­ger­mei­ster. Immer­hin ver­bräch­ten Schul­kin­der und Lehr­kräf­te meist meh­re­re Stun­den pro Tag in die­sen Räu­men, so Rausch. Für Schul­kin­der mit ein­ge­schränk­tem Hör­ver­mö­gen, für Fremd­spra­chen­un­ter­richt und für Kin­der, deren Mut­ter­spra­che nicht Deutsch ist, wür­den sogar noch stren­ge­re Grenz­wer­te gel­ten, weil sich hier eine schlech­te Klas­sen­zim­mer-Aku­stik beson­ders nach­tei­lig auswirke.

Rauschs Antrag hat zum Ziel, die Situa­ti­on in den betrof­fe­nen Schul­räu­men mög­lichst bald zu ver­bes­sern,. Er will Aus­kunft über die erfolg­ten Mes­sun­gen und ihre wis­sen­schaft­li­che Ana­ly­se, über nöti­ge und mög­li­che bau­li­che Maß­nah­men und die damit ver­bun­de­nen Kosten. „Eine Stu­die für die Schub­la­de brau­chen wir nicht“, so Rausch, „wenn tat­säch­lich Hand­lungs­be­darf besteht, muss schnell etwas getan wer­den. Gesund­heits­schäd­li­che Lärm­pro­ble­me müs­sen genau­so ernst genom­men wer­den wie etwa der Brand­schutz an Schulen.“