Erz­bi­schof Schick: „Der Man­gel an Ehe­schlie­ßun­gen und Fami­li­en­grün­dun­gen sind unse­re gra­vie­ren­den Probleme“

Symbolbild Religion

„Ehe und Fami­lie sind Keim­zel­len der Gesell­schaft und der Kirche”

(bbk) Die Kir­che muss sich nach Ansicht des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Lud­wig Schick ver­stärkt den The­men­fel­dern Ehe und Fami­lie wid­men. „Nicht die geschie­de­nen Wie­der­ver­hei­ra­te­ten sind unser größ­tes Pro­blem, beson­ders in Deutsch­land und Mit­tel­eu­ro­pa, son­dern der Man­gel an Ehe­schlie­ßun­gen und Fami­li­en­grün­dun­gen“, sag­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te am Sonn­tag im nie­der­rhei­ni­schen Wall­fahrts­ort Keve­laer auch mit Blick auf die dem­nächst begin­nen­de Fami­li­en­syn­ode in Rom.

Obwohl vie­le jun­ge Men­schen laut Umfra­gen sich nach einer Ehe und Fami­lie sehn­ten, so wür­den doch zu weni­ge aus Angst und Ent­täu­schung die­se Schrit­te wagen. Die Kir­che müs­se daher die Men­schen bezie­hungs­fä­hig machen. Dazu sei eine gute Bil­dung in den Kin­der­gär­ten und Schu­len, eine gute Jugend­ar­beit, gute Ehe­vor­be­rei­tung, aber auch eine gute Ehe- und Fami­li­en­be­glei­tung wich­tig. Mit „die Kir­che“, so der Bam­ber­ger Erz­bi­schof, sei­en in die­sem Fall nicht nur die Prie­ster, Bischö­fe und Haupt­amt­li­chen gemeint, son­dern das gan­ze Volk Gottes.

Ehe und Fami­lie sei­en Kern­zel­len der Kir­che und der Gesell­schaft. „Ohne Ehe und Fami­lie gibt es kei­ne Zukunft“, pre­dig­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te. Wenn es wie­der mehr gute Bezie­hun­gen, mehr gute Ehen und Fami­li­en gebe, dann wür­den auch dar­aus wie­der mehr Prie­ster- und Ordens­be­ru­fun­gen hervorgehen.

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof bemän­gelt, dass es unse­rer Gesell­schaft und Kir­che an Müt­ter­lich­keit feh­le. Die­se Müt­ter­lich­keit sei eine Gabe und Auf­ga­be der Frau, „aber auch Män­ner müs­sen müt­ter­lich sein“, so Erz­bi­schof Schick. Män­ner wie Frau­en müss­ten mehr Bezie­hun­gen pfle­gen und zwar in drei­fa­cher Hin­sicht: zu den Mit­men­schen, zur Schöp­fung und zu Gott.

Die Mut­ter­got­tes Maria mache deut­lich, wie wich­tig Müt­ter­lich­keit sei. Die Mut­ter­schaft Mari­ens erstrecke sich nicht nur auf Jesus, son­dern auf alle Men­schen und die gan­ze Kir­che. Unter dem Kreuz habe Jesus sei­ne Mut­ter Johan­nes anver­traut und damit deut­lich gemacht: „Maria ist die Mut­ter aller Christen.“

Maria sei eine Bezie­hungs­exper­tin gewe­sen. „Wo Bezie­hun­gen sind und funk­tio­nie­ren, da kön­nen die Men­schen gut leben“, pre­dig­te Schick. Wenn Bezie­hun­gen funk­tio­nier­ten, füh­re dies zur Fül­le des Lebens (vgl. Joh 10,10). „Es gibt kei­ne Ent­fal­tung des Lebens und nicht die Fül­le des Lebens ohne gute Bezie­hun­gen zu Gott, den Mit­men­schen und zur Schöp­fung“, so der Bam­ber­ger Erzbischof.