Erkun­dungs­kam­pa­gne: Geo­lo­gen auf der Suche nach Natur­stei­nen für Bay­erns Kulturdenkmäler

In Ver­ges­sen­heit gera­te­ne Stein­brü­che sol­len Aus­tausch­stei­ne für denk­mal­ge­rech­te Reno­vie­rung liefern

Mit einer breit ange­leg­ten Erkun­dungs­kam­pa­gne durch­for­sten Geo­lo­gen den Frei­staat, um Aus­bes­se­rungs­stei­ne für die in die Jah­re gekom­me­nen Kul­tur­denk­mä­ler zu fin­den. Dies gab Roland Eich­horn, Lei­ter des Geo­lo­gi­schen Dien­stes am Lan­des­amt für Umwelt (LfU) heu­te anläss­lich des Tags des offe­nen Denk­mals (14.9.) bekannt. Eich­horn: „Vie­le histo­ri­sche Gebäu­de und Kir­chen müs­sen grund­le­gend reno­viert wer­den. Dazu brau­chen die Denk­mal­schüt­zer Aus­tausch­stei­ne, sozu­sa­gen geeig­ne­te Ersatz­tei­le. Die­se kom­men oft nur noch in ver­ges­se­nen und ver­wach­se­nen Stein­brü­chen vor. Sie wie­der­zu­ent­decken, ist die Herausforderung.“

Die LfU-Geo­lo­gen wer­ten hier­für histo­ri­sche Kar­ten­ar­chi­ve aus, suchen in Ver­ges­sen­heit gera­te­ne alte Stein­brü­che und bewer­ten die Eig­nung des Natur­steins für eine denk­mal­ge­rech­te Reno­vie­rung unter Beach­tung der Belan­ge von Natur und Land­schaft. Eich­horn: „Für das UNESCO-Welt­kul­tur­er­be Stei­ner­ne Brücke in Regens­burg waren wir bereits erfolg­reich und konn­ten geeig­ne­te Grün­sand­stei­ne finden.“

Mit der Erkun­dungs­kam­pa­gne wer­den die rund 100 denk­mal­re­le­van­ten histo­ri­schen Stein­brü­che erfasst, in denen etwa 50 ver­schie­de­ne Natur­werk­stei­ne abge­baut wur­den. Die Geo­lo­gen über­prü­fen, ob sich die ein­sti­gen Gewin­nungs­or­te für einen restau­rie­rungs­ori­en­tier­ten Abbau eig­nen. Eine Wie­der­ver­wen­dung des ursprüng­li­chen, ein­hei­mi­schen Gesteins bedingt kür­ze­re Trans­port- und Anfahrts­we­ge und somit weni­ger kli­ma­schäd­li­che CO2-Emmissionen.

Das LfU koope­riert mit dem Baye­ri­schen Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge, der TU Mün­chen und dem Deut­schen Natur­werk­stein­ver­band. Geför­dert wird die zwei­jäh­ri­ge Kam­pa­gne von der Deut­schen Bun­des­stif­tung Umwelt mit rund 115.000 Euro.